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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
10306 1825 10 29 Kotig. Im Burgtheater „Gang ins Irrenhaus“, „Beide Briten“, im Theater an der Wien „Scharfenecker“. Mit Röser, Stirnbrand, Dehne, August Eckhardt ins brasilianische Museum und ägyptische Mumien. Mittags ließen wir uns Schnepfen schmecken. Nachmittags in Gesellschaft ins Josephstädter Theater, Platzers Einnahme „Drillingsschwestern“, Musik von Riotte; ganz schlecht, langweilig. Bei Therese Lissl. Band 10 (X.), Seite 188r
10307 1825 10 30 Öfters Regen. Im Burgtheater „Erbvertrag“, im Kärntnertor-Theater Akademie der Zöglinge des Musikvereins, im Theater an der Wien „Scharfenecker“, im Josephstädter Theater das Gestrige. Den Vormittag zu Haus, machte Bittschriften an den Kaiser, Dietrichstein wegen Pension, dann für Fux, mittags für Therese. Allein zu Haus, nachmittags in Corras Kaffeehaus, plauderte mit Wolfmayer. Ins Kärntnertor-Theater; gedrängt, unterhielt mich mit Ignaz Sonnleithner, Tuscher. Die Instrumentisten mit den Chören waren gut, überraschten; die Sängerinnen öffnen keinen Mund. Bei Therese die Fux. Band 10 (X.), Seite 188r
10308 1825 10 31 Veränderlich. Im Burgtheater „Entführung“, „Benefizvorstellung“, übersetzt von Mosel; miserabel. im Theater an der Wien „Staberls Abenteuer“, im Josephstädter Theater das Gestrige. Den Vormittag zu Hause, ordnete das Häusliche, schrieb meinem Bruder. Koch mit seinem August, Röser mit Stirnbrand, Dehne speisten mit uns. Mit Tschernohlawek im Matzleinsdorfer Friedhof, ordnete die Schmükkung von Schmirers Grab, schenkte dem Totengräber 2 ½ fl. Bekam von Rohrau Baumstangen. Die Fux sprach den Mosel wegen Flüssigwerden der Pension seit 18 Monaten, Hoffinger expediert an Martin das Gesuch an den Kaiser, vielleicht geht’s doch. Nachmittags suchte ich Gesellschaft, war bei der Ball. Nahm ein Fußbad, die Lissl’schen waren da. Band 10 (X.), Seite 188r
10309 1825 11 1 Ein trüber, melancholischer Tag. Im Burgtheater „Preciosa“, im Theater an der Wien „Räuber“, im Josephstädter Theater das Gestrige. Den Vormittag zu Hause, Wohlfarth, Jungmann, Neefe, Holbein Marie mit der Zerboni luden mich morgen zu einem Privattheater. Mittags bei Wohlfarth mit LaGrange, sehr langweilig. Über die Bastei in den Volksgarten, plauderte mit Honegger. Um 8 h zu Hause, sahen mit Lissl das „Alte Wien“. Rindfleisch 15 x. Band 10 (X.), Seite 188v
10310 1825 11 2 Regen. Im Burgtheater „Erbvertrag“,im Theater an der Wien „Staberls Abenteuer“, im Josephstädter Theater „Krähwinkler in der Residenz“. Mit Radl sah ich im Klosterneuburger Hof sein neues Schanklokal, zahlt 1000 fl.. Mit uns speisten Kridl, Röser, Stirnbrand, Swoboda, führte sie zur Corra. Dann ich in den Garten mit Swoboda, ordnete manches. Um 6 h im größten Regen zu Honegger und dem Kadetten Zerboni zu ihrer Privatkomödie bei Ortowitz am Augarten, zu seinem Geburtsfest, mit Gabriele, Emilie; „Erbschaft“, ganz erbärmliches Theater, mittelmäßige Aufführung, langweilte. Der Mutter, Emilie und Marie schickte ich Bouquets. Nach 10 h mit der Hörlein (?) nach Hause. Bekam von Holbein vom 23. und 28. Oktober die ersten Briefe, mit Kontrakten für Rauscher und Kreiner (?), weswegen ich mit Blahetka konferieren muss. Band 10 (X.), Seite 188v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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