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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
10236 1825 8 20 Veränderlich, am Vormittag einige Regengüsse; wie böse für den Bau ! Im Burgtheater „Epigramm“, im Theater an der Wien das Gestrige, im Josephstädter Theater zum 1. Mal „Freyschütze“. Den Vormittag zu Hause. Gottlob, Therese ist besser; Fechner kam, mit Therese spazieren. Gned bat mich um einen Diurnistenplatz, ist kränklich. Kutschersfeld sagte mir, die Konskriptions-Direktion sei aufgehoben und Seitz mit 800 fl. pensioniert; welch ein Schlag ! Die Ärmste ist zu bedauern. Mit uns speiste Stirnbrand, ich gab ihm unsere Gartenbilder. Nachmittags zu Wohlfarth, Holbein, ins Josephstädter Theater. Die Ouvertüre ging sehr gut, musste wiederholt werden. Heckermann, Dunst, Kreiner (?) brav. Sprach Gläser, Hensler, Mayer, Meisl, mit Jungmann nach Hause. Band 10 (X.), Seite 181v
10237 1825 8 21 Veränderlich. im Burgtheater „Schutzgeist“, im Theater an der Wien das Gestrige, Palmer statt Carl. Früh wieder mit dem Grafen nach Hetzendorf zu Prónay, bestanden den 1. Stock um 500 fl, saßen im schönen Garten. Beim Taroni (?) sprach ich Andres, Radl, Leisring (?), führte Therese spazieren. Honegger, Andres speisten mit uns. Nachmittags mit Therese, Dini, den Kindern und Honegger das Haus und Garten der Hruschka zu sehen. Tischler und Schlosser schlagen eben an. Über Hütteldorf zur Schönen Aussicht; nahmen Kaffee, die Portion 40 x. Um 7 h ins Josephstädter Theater „Freyschütze“, Therese fuhr nach Hause. Band 10 (X.), Seite 181v
10238 1825 8 22 Heiter, windig. Im Burgtheater „Unvermählte“, im Theater an der Wien und Josephstädter Theater das Gestrige. Den Vormittag erwartete ich den Grafen, berateten manches. Ging aus, Stirnbrand, Dehne, Andres speisten mit uns. Nachmittags in den Garten. Hensler und Meisl kamen von Laxenburg, wo der Kaiser um ½ 2 h eintraf. Hensler sprach Kutschera, war über den Garten sehr entzückt; Holbein, die Haim, Reimann, Fieglmüller, Koch mit Kuba. Vieles wurde beraten, bestimmt. Um 8 h in die Stadt. Band 10 (X.), Seite 182r
10239 1825 8 23 Wie gestern. Im Burgtheater „Gabriele“, im Theater an der Wien „Junger Herr auf Reisen“, mit Carl, Posse in 4 Akten von Perinet, veraltet: im Josephstädter Theater „Hintertreppe“, „Berggeist“. Den Vormittag zu Hause. Zum Vater Koch, plauderte wegen der unzufriedenen Jeanette, der verliebten Hruschka, deren Bau fast vollendet ist. Mittags mit Therese, Andres, Agnes, Fritz, nachmittags besuchte Therese die Schwitzer, gratulierte, brachte Siegel mit S, blieb. Ich in den Garten; heute erst kann der Kupferschmied anfangen. Der Steinmetz Mayer hält auch sehr auf, auch die Zimmerleute. Der Kupferschmied ist gehemmt; der Bau stockt auf allen Seiten. Schickte der Schwitzer und Louise amíe Bouquets, ins Theater an der Wien, sehr langweilig; nicht voll. Sprach Seitz, sehr gleichgültig. Bei Therese die Moser. Band 10 (X.), Seite 182r
10240 1825 8 24 Im Burgtheater „Wunderschrank“, im Theater an der Wien das Gestrige, im Josephstädter Theater „Freyschütze“. Den Vormittag zu Haus. Zur Ball wegen neuer Münze. Dem Andres gaben wir als Aussteuer 12 Ellen grünen Taffet, 18 fl., 8 Kaffeetassen, 4 Kannen, 1 Zuckerbüchse, 30 fl., ihr 2 Paar Ohrgehänge, 1 Kreuznadel, 22 fl., zusammen 70 fl., er speiste mit uns. Dem kranken Kridl schickten wir wieder Wein. Fritz kollationierte mit Andres den Bücherkatalog, gab ihm dafür 5 fl.. Nachmittags mit Therese in den Garten, brachte dem Wlach 1 Angin-Hose, 1 Paar Stiefeln; war nicht zu Hause. Abends zu den Reimannischen, sagte ihnen die Fatalität, dass der Gärtner niemand bei den Kindern hat, sie nie zu Haus ist; die Reimann nimmt sie gar sehr in Schutz. Mit dem Bau geht es den Schneckengang. Holbein soll nach Hannover. Der Graf brachte mir 100 fl., reist morgen. Band 10 (X.), Seite 182r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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