Sprung zur TabelleSprung zum MenüSprung zur SucheHotkey Referenz
Anzeige von 10251 - 10255 aus 11858
Sortiere nach 
Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
10251 1825 9 4 Veränderlich. Kirchtag in Wieden, im Burgtheater „Loch in der Tür“, im Theater an der Wien das Gestrige, auch im Josephstädter Theater. Den Vormittag zu Haus, erwartete den Grafen. Schrieb an Petter, ging mit Therese spazieren. Bei Wohlfarth mit Massauer, nach Tische mit Holbein in den Wurstelprater, Schwarz gesellte sich zu uns. In Neulings beleuchteten Garten, in Ludlam mit Lembert, Hassaureck. Bei Therese Holbein Marie. Band 10 (X.), Seite 183r
10252 1825 9 5 Regen, kühl. Im Burgtheater „Kabale und Liebe“, die Pistor von Prag Luise. Im Theater an der Wien „Klara von Montalban“, im Josephstädter Theater „Freyschütze“. Den Vormittag zu Haus, der Graf überließ seine Wohnung um 600 fl. dem Parish. Jungmann – als Taxator an Gillners (?) Platz – und Andres speisten mit uns. Nachmittags in den Garten; wieder kein Ziegeldecker. In Corras Kaffeehaus, plauderte lange mit Neuling. In Ludlam; Jux mit Briefen an Lembert, Tacitus las sein Schauspiel „König Melas“. Im Regen nach Hause. Band 10 (X.), Seite 183r
10253 1825 9 6 Veränderlich. Im Burgtheater „Sühnung“, „Eigene Wahl“, im Theater an der Wien das Gestrige. im Josephstädter Theater „Gemsenjäger“. Den Vormittag zu Haus, Therese hörte die von Haim empfohlene Heberles (?) Tewils (?), welche mit ihrer Mutter kam; hübsche Stimme, Schülerin. Wohlfarth sprach mir von Axt, welcher für Holbein passte. Agnes und Andres speisten mit uns.Ich aß nur Suppe; das Abführen macht mich so abgespannt; legte mich nach Mittag. Holbein schenkte mir den Abend, wir sprachen und deliberierten über seine Enterprise. Nahmen für die Oper 60.000 fl., für das Ballett 60.000 fl., Orchester 30.000 fl., alles übrige 120.000 fl, zusammen 270.000 fl. Kosten an. Er nimmt statt Axt den Rankl (?). Band 10 (X.), Seite 183r
10254 1825 9 7 Trüb, kühl. Im Burgtheater „Elise Valberg“, die Pistor von Prag; im Theater an der Wien „Fausts Mantel“, im Josephstädter Theater „Armida“ Den Vormittag im Bett. Bekam Besuche vom Grafen, von Wohlfarth, welchen ich mit Klein zum Fürsten sandte, von Reimann, Ortner. Mit uns Holbein, Marie, Kridl, die Schuhmüller mit Tochter; kauften ihr 60 Ellen Leinwand für 60 fl. ab. Stessel besuchte mich; ich nehme Columba. Nachmittags in den Garten. Endlich werden die Ziegeldecker fertig. Im Keller haben die Maurer wieder eingebrochen und Wein gestohlen; schändlich !. Holbein bekam lt. kaiserlicher Resolution vom 25. die Wiesung, dass man sich mit 10.000 fl. WW Kaution für die Abonnenten nicht begnüge. Er bietet Münze an und schreibt an Saurau, dass er bereit sei, eine angemessene Kaution zu leisten. In Gesellschaft, um 8 h ins Bett; bin so abgespannt. Band 10 (X.), Seite 183v
10255 1825 9 8 Maria Geburt; veränderlich. Mit Therese wegen Andres zum Schwarzer, dann über die Glacis in den Prater. Andres, Holbein, Marie sind unsere Gäste. Der Aspelmayer Marie schickten wir eine Kreuznadel. Nachmittags mit Kárner in der Stadt herum, sprach mit ihm wegen Klein und Szabó; für beide wenig Hoffnung. Suchte Gesellschaft, zeitlich ins Bett. Bei Therese Lissl. Band 10 (X.), Seite 183v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

Copyright © 2025 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b