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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
10281 1825 10 4 Kalt, heiter. Im Burgtheater „Eduard in Schottland“, im Theater an der Wien „Gott erhalte !“, dann „Belagerung von Solothurn“ von Weidmann, „Fürst und Hirte“ von Kurländer; im Josephstädter Theater das Gestrige. Den Vormittag zu Haus. Zur Prüfung bei der Knoblich, zum Mayer wegen Stabls Arrenden (?). Sah die Kettenbrücke, welche gestern eröffnet wurde. Nach Erdberg zum Römischen Kaiser, speisten mit Holbein, Marie, Feldpater Monier(?), Lembert, Birkmayer, plauderten lange. Ins Josephstädter Theater, gedrängt, saß bei den Billeteuren, elende Aufführung. In Ludlam, „Gott erhalte !“, Marsano, Pistor, Gurk waren fremd. Aufnahme des Grill (?), Zirpesin Arianer von der Zesel; waren bis 12 h. Bei Therese speisten Agnes, Krieghammer. Band 10 (X.), Seite 185v
10282 1825 10 5 Heiter. Im Burgtheater „Beide Briten“, „Liebeserklärung“, im Theater an der Wien das Gestrige, im Josephstädter Theater „Krähwinkler in der Residenz“. Früh kam der Graf. Ich in den Garten, nichts ging weiter. Zum Koch wegen Anschlagen der Saaltüren. Mittags mit Therese bei Wohlfarth, mit Holbein, Marie, Janschky. Nachmittags ging ich spazieren, suchte Gesellschaft. Ins Kaffeehaus, plauderte mit Wetzlar, lud die Marie für morgen in den Garten. Band 10 (X.), Seite 186r
10283 1825 10 6 Heiter. Im Burgtheater „Bürgerglück“, im Theater an der Wien „Junger Herr auf Reisen“, im Josephstädter Theater das Gestrige. Am Vormittag einige Gänge. Holte die Kinder ab; sie speisten mit Kridl bei uns. Nachmittags gleich in den Garten, ließ die Bäume vor dem Haus auf den Baugrund setzen. Rosensteiner musste beinahe allein arbeiten. Die Waisenmädchen mit Polsterer und 3 Vorsteherinnen, dann 40 Mädchen; wir gaben im Zelte den Mädchen Guglhupf, Zwetschgen, Käse, Brot und Bier. Die Vorsteherinnen, Therese und 14 Mädchen, der Janschky und Schmid mit Kindern, Wohlfarth, sie, Axt, in summa über 80 Personen, tranken Kaffee, aßen Obst etc. im Salettl. Die Hutschen hatten großen Dienst. Alles ging bis ½ 7 h, ich fuhr mit Therese nach Hause. Waren sehr müd, ich legte mich um 8 h. Band 10 (X.), Seite 186r
10284 1825 10 7 Ein schöner Tag. Im Burgtheater „Donna Diana“, im Theater an der Wien das Gestrige. Den Vormittag zu Hause, erwartete den Grafen, Wetzlar, sprachen von den unmäßigen Preisen der Wohnungen. Abschiedsdiner dem guten Holbein, Marie, Feldpater, Lembert, sie, Wohlfarth – er ist in Grafenegg – und Koch. Später kam Neefe, nachmittags suchte ich Gesellschaft. Ins Josephstädter Theater „Edelknabe“, „Rinaldo d’ Asti“, die Abegg tanzt. Im Leopoldstädter Theater „Alle sind verheiratet“; Raimund tritt wieder auf, hält einen Epilog. Neefe hat den Plan, Holbein zum Direktor zu machen; schwere Aufgabe ! Plauderte mit Mayer, Birkmayer etc.; Meisl bekam 50 # für seine am 30. September gegebene „Gisela“, Holbein mit Zerboni begleiteten mich. Band 10 (X.), Seite 186r
10285 1825 10 8 Nebel, dann heiter. Im Burgtheater „Botaniker“, „Sekretär und Koch“, im Theater an der Wien „Räuber“, im Josephstädter Theater „Blaubart“. Früh zum Leyritz in die Bank, wegen Versetzung der Obligationen. Fand ihn nicht, sondern der Vize-Buchhalter Hosner (?) besorgte mir das Geschäft. Durch Honegger ließ Theodor sagen, er mache weder die Hundshütte, noch setze er das Geländer; schrieb seine Insolenz dem Vater, welcher ihn noch bewunderte. Peter besuchte uns; sie ist sehr krank. Mittags allein, nach Tische in den Garten, Erdäpfel ausnehmen. Der Gärtner Anton machte mir wegen Holzdieberei entsetzlichen Verdruss. Mit Swoboda ins Josephstädter Theater, voll, plauderte mit Meisl und Kleinschmid. Bei Therese Lissl und Sohn. Band 10 (X.), Seite 186r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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