Sprung zur TabelleSprung zum MenüSprung zur SucheHotkey Referenz
Anzeige von 10291 - 10295 aus 11858
Sortiere nach 
Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
10291 1825 10 14 Schön. Im Burgtheater „Entführung“, „Beispiel“, Im Theater an der Wien „Hans in Wien“, im Josephstädter Theater „Rehbock“, „Grauschimmel“, „Macht der Feen“. Ich schrieb mich bei Stooss, Martin, Fuljod auf. Speiste in der Schwann (?), war bei Mayer, hörte, dass man Deputierte (?) an Barbaja sandte. Therese bekam von der Aspelmayer ein weißes Tüchl, von der Hruschka Schauspielerporträts, Schmirer brachte Therese ein gelbes Crepon-Tuch, Schwitzer eine Arbeitstasche, Assen Handschuhe und Eau de luxe (?), Krieghammer ein blaues Polsterl und Tatze, Hoffmann gestickten Kragen, Wohlfarth eine Torte, einem Bienenkorb ähnlich, Reimann ein kleines Blumenbild. Nachmittags in den Garten. Verdruss mit Wlach, welchem ich Haus- und Kellerschlüssel bei der Polizei abfordern ließ. Mit Virag, Bruder und Swoboda ins Josephstädter Theater. Meytska (?) von Stabl empfohlen, entsprach leider in keiner Rücksicht; langweilte mich. Mit Meisl nach Hause. Band 10 (X.), Seite 186v
10292 1825 10 15 Windig, heftiger Staub, abends Regen. Im Burgtheater „Käthchen von Heilbronn“, im Theater an der Wien „Staberls Abenteuer“, im Josephstädter Theater „Zimmerreise“. Meinem guten Weibe, dessen Besitz mich so ganz glücklich macht, gab ich 2 schöne Spitzenhauben von der Marie, 12 Paar Handschuhe und 10 fl. bar, zusammen 100 fl.. Dem Swoboda, der mit uns frühstückte, Schlangenschlüssel mit Band und Brieftasche, 35 fl.; dem Reimann ein englisches Perspektiv, 40 fl., mit einem Briefe, in welchem ich unsere gegenseitige Stellung sehr ehrlich schilderte; möchte er von gutem Erfolge sein ! Um 10 h fuhr ich mit Therese, Dini, Wohlfarth auf den Cobenzlberg, speisten mittelmäßig, zahlten viel. Wohlfarth brachte Champagner, nachmittags sahen wir Pfaffenhofers Schlosszubau, den vernachlässigten Park und fuhren um ½ 5 h zurück. Wohlfarth und Dini gingen, ich suchte Gesellschaft und legte mich um ½ 8 h. Band 10 (X.), Seite 186v
10293 1825 10 16 Heiter, windig. Im Burgtheater „Wallenstein“, im Theater an der Wien „Agnes Bernauer“, im Josephstädter Theater 2. Teil „Zimmerreise“. Den Vormittag zu Hause. Mittags bei Wohlfarth mit Koch, Advokat Beck und dem jungen Duvivier und Kridl. Der König von Bayern, Maximilian, starb in der Nacht vom 12. auf den 13. in Nymphenburg nach dem Ball bei Woronzow am Schlage. Besuchte Haim und Stabl in der Kasse. In den Volksgarten, fand Honegger, Wagner, sprach Kike. Um 9 h ins Bett, bei Therese Lissl. Band 10 (X.), Seite 187r
10294 1825 10 17 Im Burgtheater „Hotel von Wiburg“, im Theater an der Wien das Gestrige; des Königs Tod ist ein großer Schlag für Carl. Im Josephstädter Theater „Armida“. Den Vormittag zu Hause. Dem Architekten Koch schickte ich nebst einem dankvollen Billett 2 schöne Tassen, 35 fl., Igel von Bronze; 15 fl. und Uhrpostament von Stahl, 30 fl., zusammen 80 fl.; dem Honegger 2½ Ellen olivfarbenes Tuch, 75 fl., englisches Perspektiv, 25 fl., zusammen 100 fl. Mittags mit Therese, nach Tische gleich in den Garten. Swoboda versprach, die Barriere-Hölzer und Kurtine zu besorgen und tat leider nichts. Die Tischler und Schlosser arbeiten an den Saaltüren und den Winterfenstern, Reimann kam und war sehr kalt. In Gesellschaft in Corras Kaffeehaus, sprach Neefe; auch abwesend, dauern die Unterhandlungen mit Holbein fort. Tod meines guten Paten Peter Pepermann, ständischer Sekretär, mit 71 Jahren am Schlag. Band 10 (X.), Seite 187r
10295 1825 10 18 Wegen Tod des Königs von Bayern das Hoftheater und von Carl auch das Theater an der Wien geschlossen; er spielt den Komödianten auch außer der Bühne. Im Josephstädter Theater „Alles in Uniform für unseren König !“ Den Vormittag zu Haus, in Dietrichsteins Lizitation. Mit uns speisten Weidmann, Agnes, Koch. Jeanette bekam für jede Rolle in Oper und Vaudeville 3 Taler, schrieb Kunowsky vom 10. Oktober. Mein Bruder schickte 3 kleine, 1 großes Kaffeetuch, zusammen 72 fl. 30 x. Nachmittags in den Garten. Ins Josephstädter Theater, bat Mayer wegen Aufschub der Grundbuchstaxen. Bei Therese Nigris. Band 10 (X.), Seite 187r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

Copyright © 2025 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b