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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
10211 1825 7 26 Anna, kalt, Regen. Heute spielt Hensler in 3 Theatern. Im Kärntnertor-Theater die miserable Operette und „Weinlese“, im Theater an der Wien zur Einnahme von Adolph Dupré „Alle sind verliebt und alle sind verheiratet“ von Korntheuer; im Josephstädter Theater „Zriny“ mit Pauli. Jeanette schrieb, aber manches dumm; kann nicht wirtschaften. Den Vormittag zu Hause, der Holbein Marie großes Billett zum Namenstage. Mittags zur Ball, speiste die Schwann (?)-Kost, gut aber teuer, 7 ½ fl. Schrieb Theresen, dass Radl mir die Nachricht brachte, dass der Apotheker in Mistelbach gestorben sei; vorteilhaft für Andres. Abends ins Theater an der Wien; ziemlich voll, desto mehr Langeweile. Entschädigte mich durch einen Plausch mit den beiden Mayer, Seyfried, Neefe, Roller, Poller, Holbein. Der Bau ist im Äußeren eingestellt; 3 Maurer arbeiten im Zimmer und durchbrechen die Kellerstiege. Band 10 (X.), Seite 178v
10212 1825 7 27 Der Regen dauert leider fort. Im Kärntnertor-Theater „Zimmerreise“, im Josephstädter Theater „Häuslicher Zwist“, Seiltänzer Ravel. Den Vormittag zu Hause, schrieb Theresen, wie fatal das Wetter für sie und den Bau. Vier Maurer arbeiten an dem neuen Gang und Gewölbe der Kellerstiege. Radl sprach mit Andres wegen der Mistelbacher Apotheke; er samt Kridl aßen mit mir. Nachmittags mit Kridl in Corras Kaffeehaus, plauderte mit Zampis, Sestits. Blieb in Gesellschaft, lag nach 9 h. Band 10 (X.), Seite 178v
10213 1825 7 28 Früh erst hörte der Regen auf. Im Kärntnertor-Theater „7 Mädchen in Uniform“, „Rinaldo d’ Asti“; im Josephstädter Theater „Fehlgeschossen“, „Bürger in Wien“, Artour (?) von Hannover als Albert und Staberl; ganz, übertrieb, verfehlte den Charakter. Den Vormittag zu Hause, Mayer von St. Florian besuchte mich und nahm zugleich Abschied. Ich versprach, ihn morgen zum Antoine zu führen, kam auch in den Garten; aß mit mir und den Kindern und Andres. Schrieb Theresen. Die Maler bessern das Schlafzimmer aus. Nachmittags in den Garten. Nur 6 Maurer arbeiten, die Kellerstiege wird eingewölbt. Es geht so langsam ! Hainz, der Jude, schrieb mir von Grundstein legen, dem Polier 5 fl., den Maurern 45 x, den Taglöhnern 24 x zu geben. Ins Kärntnertor-Theater; die Hitze war unerträglich. Band 10 (X.), Seite 179r
10214 1825 7 29 Veränderlich. Im Kärntnertor-Theater „Kleiner Proteus“ von Flett, die Muzarelli als Adelheid, dann „Hochzeit auf dem Lande“. im Josephstädter Theater „Nein (?)“, Lustspiel in 1 Akt, dann Seiltänzer Ravel. Den Vormittag schrieb ich Theresen. Um 11 h mit Mayer von St. Florian zu Antoine, die Glashäuser zu sehen, nahm noch einen Pfarrer von da, Hofmeister von Kremsmünster und Honegger mit. Ass mit Andres, nachmittags in den Garten, trieb alles zur Arbeit. Gab dem Polier 3 fl. CM, als Grundstein, 14 Maurer à 20 x und 18 Taglöhner à 10 x, jedem Brot, Käse und Bier. Reisser mit seiner jungen Frau, Professor Friedrich Mayer von St. Florian, Max Landmann, Pfarrer von St. Oswald, Martin Karlsberger von Kremsmünster, Reimann, sie, Fieglmüller blieben bis 9 h, schöner Vollmond. Band 10 (X.), Seite 179r
10215 1825 7 30 Ein schöner Tag. Im Kärntnertor-Theater „Lotterielos“, „Weinlese“, im Josephstädter Theater „Alle sind getäuscht“, Seiltänzer Ravel. Honegger und dem Polier Virag empfahl ich den Bau. Fuhr um 6 h mit den Kindern und Sepherl nach Baden, waren nach 8 h da. Herzlich freuten wir uns des Wiedersehens. Fuhren nach Helena, wollten die Duport besuchen, war aber heute mit ihm nach Karlsbad gereist. Sahen das Haus, großer Garten. Therese blieb im Sauerhofgarten, ich in den Park, fand da Lissl, in Helena Huber mit Siccard. Speisten im Sauerhof, 10 fl. 30 x, zum Scheiner, 4 fl.; plauderten mit Huber, der Tuscher, Siccard, Lissl. Der Tuscher und den Kindern gab Therese Haarketten. Um ½ 7 h nach Haus und bald ins Bett. Andres reiste heute mit Nowotny nach Wildenschwert. Band 10 (X.), Seite 179r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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