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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
10196 1825 7 11 Heiter, warm. Im Kärntnertor-Theater Blumenfeld in „Primadonna“, im Josephstädter Theater Ravel. Früh schrieb ich an Therese und schickte ihr ein kleines Büschel Lavendel, vom Carl mit Bändern geflochten, Toni und Pepi schrieben auch an Therese. Mir schrieb Koch, es ließe sich nichts übers Knie brechen und morgen um 6 h werde angefangen. Theodor mit seinen Jungen machte die Planke und riss den Fußboden und Türe weg. Er, Vater und Andres aßen mit mir. In Gesellschaft, spät erst kam Honegger. Sehr müd ins Bett. Band 10 (X.), Seite 177v
10197 1825 7 12 Heiter, warm. im Kärntnertor-Theater „Armida“ von Meisl, im Josephstädter Theater „Fackeljunge von Cremona“, Dlle. Werner. Heute Kochs Namenstag, der Schmirer Geburtstag. Früh schrieb ich Theresen, ging zur Schmirer. Speiste im Garten mit Theodor, Andres, Swoboda und dem Polier Virag von Hainz. Früh kam Koch selbst, nachmittags Honegger zum Außtecken und Hainz; er scheint den Bau nicht fördern zu wollen. Drei Teichgräber steckten und gruben Löcher zu Bauplanken. Abends zu Reimann, Konzert, Merk (?), Lachner (?) spielten, auch Csapek (?) und ein junger Velli Violine. Große Gesellschaft, fand die Fux, die Schmirer mit ganzem Anhang, viele Fremde. War sehr matt, um 10 h im Bett. Band 10 (X.), Seite 177v
10198 1825 7 13 Heiss. Im Kärntnertor-Theater „Brief an sich selber“, „Rinaldo d’ Asti“ von Gioja, im Josephstädter Theater „Hubertusnacht“ von Rüger. Der Bau geht fort, die Teichgräber gruben die Kalchgrube und Grundfesten. Früh kam Koch, wollte mich bereden, dem Hainz mehr zu zahlen. Den ganzen Vormittag zu Hause, schrieb Theresen, dem Grafen vom Landtag am 11. September. Mit mir speisten Kridl, Andres. Nach Mittag in Gesellschaft, zum Steinmetz Köck und zur Hruschka. Assen besuchte mich einen Augenblick, besuchte Huber in Penzing, sah seinen Garten und der Hruschka neues Haus. Um 9 h ins Kärntnertor-Theater, sah ein Terzett von Paul Hasenhuth und Abegg (?) mit Windisch getanzt, recht brav. Band 10 (X.), Seite 177v
10199 1825 7 14 Sehr heiß. Im Kärntnertor-Theater „Sieben Mädchen“, „Rinaldo d’ Asti“, im Josephstädter Theater Seiltänzer Ravel. Früh schrieb ich an Therese. Kridl führte Toni zum Fuchs, nahm ihr 2 Zähne aus, Frühstückte mit mir, holte Pepi in den Garten ab. Die Mauer vom Vorzimmer ist eingerissen, zwei Sparren vom Dach sind abgetragen. Wegen der Hitze speisten Holbein, Andres, Swoboda und Polier mit den Kindern im Salettl. Nachmittags meistens bei den Teichgräbern. Nach 8 h in Gesellschaft, nach Haus. Band 10 (X.), Seite 177v
10200 1825 7 15 Wie gestern. Im Kärntnertor-Theater „Prise Tabak“, Mus[ik] von Riotte, 1 Akt, dann „Rinaldo d’ Asti“. Früh schrieb ich an Therese. Um 9 h mit Holbein ins Pfannsche Bad, Axt, Lembert erwarteten uns. Ich besuchte einen Augenblick Peter, sieht übel aus. Badeten, mit Lembert in den Theresiengarten, Lembert bewirtete uns, Peter, Koberwein kamen auch. Peter ließ seiner Zunge freien Lauf, es wurde viel gelacht. Gegen Abend zum Schönbrunner Gloriett, ließen uns aufziehen. Nachher wieder in den Garten, nach 9 h nach Hause. Band 10 (X.), Seite 177v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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