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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
10146 1825 5 22 Pfingstsonntag, ein schöner Tag, abends trüb. Im Garten, Andres frühstückte mit uns und bekam Besuch. Ich ging mit Therese in die Linienkapelle und war den ganzen Tag im Freien. Andres und Swoboda speisten mit uns, Jungmann kam mit dem jungen Sebald (?), Weidmann. Die Schwitzer schickte Toni und Pepi, und einen Polster mit einem Vogelnest eingenäht. Nachmittags kam Elsler; Pölt wünscht, dass wir die Rosine bis zur Genesung behalten, da sie kein Geld hat. Seitz sieht sehr übel aus, mit ihr Pepi und Hofer, Familie Reimann, Schmirer, Gruber, Kraus geborene Henneberg, Imhof, Steinle etc. Band 10 (X.), Seite 172r
10147 1825 5 23 Trüb, veränderlich, warm. Im Burgtheater „Zufälle“, im Theater an der Wien „Attila“, im Josephstädter Theater zum 1. Mal „Die geraubten Zöpfe“, Posse von Meisl. Im Garten; Familie Reimann, Andres, Swoboda, Toni, Pepi aßen mit uns, tranken Champagner auf sein Wohl und waren sehr vergnügt. Ein kleiner Regen schreckte die Gesellschaft ab, Fieglmüller, Lotti, Pölt, Frau, Jungmann, dann von Andres Kinn (?); sonst kam niemand. Klagten über die Bestie Rosine, der ich ankündigte, dass sie morgen weg muss. Band 10 (X.), Seite 172r
10148 1825 5 24 Ein schöner Morgen, nach Mittag erhob sich ein Sturm. Im Burgtheater „Schuld“, im Theater an der Wien „Güterlotterie“, Familie Ravel, im Josephstädter Theater das Gestrige. Ich musste in die Stadt. Entlassung von Pölts Magd Rosine; Therese schenkte ihr 2 fl. und Andres expedierte sie. Der Ball zahlte ich 17 fl. für Bier. Heidtl Therese begegnete ich, begleitete sie, sagte wie elend die Nany ist; gab ihr für sie 40 fl.. Stelzig brachte mir eine kleine Stockuhr, zahlte auf 25 fl.. Mittags speisten Theodor, Andres und die Kinder mit uns. Nachmittags kam Elsler mit ein paar Zeilen von Pölt, dass ich der Rosine ein Bett und Koffer ausfolgen lasse und dass er sich nur zu mir wünscht. Ich schickte ihm Eingemachtes und Wein. Schrieb dem Grafen. Kramer, sie und Familie kamen, später Fiala, welcher vom Glashaus und der Felsenpartie ganz überrascht war. Die Pepi schlief da. Band 10 (X.), Seite 172r
10149 1825 5 25 Sehr angenehm, nach Mittag trüb, etwas Regen. Im Burgtheater „Balboa“, im Theater an der Wien „Schweizer Familie“, die Schwarzböck gefällt; im Josephstädter Theater das Gestrige. Nach 8 h war schon die Toni da, Therese badete vom Flora-Bade mit den Kindern. Andres ordnete meine Bücher. Theodor brachte Blumenstäbe; er, Krieghammer und Swoboda aßen mit uns. Die Fux kam mit den Salierischen, Thrier, Toni, Kathi; brachten die Andenken ihres würdigen Vaters, goldene Dose, blau emailliert, der Therese die für sie geschriebenen Solfeggi. Reimann, Schmirer, Wohlfarth, Klein, Hähnel Maler (?), Putz Luise, Honegger, Levy mit Familie. Schöner Mondabend. Joris’ Peter Tod, 57 Jahre. Band 10 (X.), Seite 172r
10150 1825 5 26 Warm; gegen Mittag erhob sich ein Sturm, trübe. Im Burgtheater „Falsche Vertraulichkeiten“, im Theater an der Wien „Fiaker“, im Josephstädter Theater „Zimmerreise“, Levy mit Frau und 2 Kindern frühstückten mit uns; er nahm Abschied, reist nach München und Paris. Ich badete, Hitzinger, der Unzufriedene, Theodor und Swoboda aßen mit uns. Nachmittags kam Elsler, der von Pölts Besserung und von seinem Hunger erzählte. Wir schicken ihm täglich Essen. Wohlfarth allein, Toni schlief da. Band 10 (X.), Seite 172r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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