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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
10121 1825 4 27 Wie gestern, das Barometer fällt. Im Burgtheater „Bräutigam“, im Kärntnertor-Theater „Ismaans Grab“, im Theater an der Wien „Pumpernickel“. Therese darf außer Bett sein. Die Anstreicher sind im Garten; dies bewog mich, früh hinaus zu fahren. Speiste mit Pölt allein, die Anstreicher mussten alles vollenden. Nach 7 h ins Kärntnertor-Theater, sprach nicht an; 700 fl., das leerste Theater. Diskurs mit Hensler, Mayer, Fuljod. Nach 8 h zu Haus, bei Therese Moser. Band 10 (X.), Seite 169r
10122 1825 4 28 Warm, heiter. Im Burgtheater „Straßenräuber“, im Kärntnertor-Theater „Primadonna“, im Theater an der Wien für den Personalfonds „Ugolino – der Hungerturm“, Drama in 5 Akten. Den Vormittag zu Haus, bei Wohlfarth wegen Eberle. Um 12 h speiste ich mit Therese und um 1 h fuhren wir in den Garten. Nany brachte Therese eine Torte, dann jausneten wir im Salettl. Um 6 h fuhr ich nach Haus, dann ins Theater an der Wien, Klein sagte den Epilog; erbarmungswürdig leer. Begleitete die Mayer, bei Therese Lissl. Hoffmann kündigte mir den 3. Stock auf; wie indiskret, so spät ! In der Nacht beunruhigten mich Wanzen; konnte nicht schlafen. Band 10 (X.), Seite 169r
10123 1825 4 29 Um 4 h Regen, warm. Im Burgtheater „Don Carlos“, die Neumann Eboli, im Kärntnertor-Theater „Fee aus Frankreich“, die Raimund engagiert, zu 1. Mal; im Theater an der Wien „Ugolino“, wird sehr leer sein. Den Vormittag zu Haus, mit Therese auf dem Markt spazieren. Mittags allein, waren recht traulich. Mit Neefe große Erzählungen von München. Fechner besuchte Therese, empfahl den Garten. In Gesellschaft, sah Alberts Haus neben Frühwirth, sehr überladen. Über die Glacis ins Leopoldstädter Theater, Rainoldis Einnahme „Perückenmacher“, die Krones spielt nach ihrer Operation wieder; dann „Zauber-Quick-Quack“, Pantomime in 2 Akten, so ziemlich zu sehen, nur war die Hitze groß. Sitze mit Dräxler, nicht sehr voll. Band 10 (X.), Seite 169v
10124 1825 4 30 Warm, trüb, öfters Regen. Im Burgtheater „Flattersinn und Liebe“, im Kärntnertor-Theater „Zimmerreise“, im Theater an der Wien „Ugolino“. Mein Baukonsens liegt jetzt bei der Hof-Baukommission; ich entwarf dieserwegen einen Situationsplan. Mittags speisten wir mit Fiala, nach Tisch gleich in den Garten, Arrangement für morgen. Nach 7 h in die Stadt, mit Rotter, Honegger zur Kammerdienerswitwe Pichler (?), ihr chinesisches Feuerwerk und Optik zu sehen. Fand Ruthner, Eibler; um 10 h nach Hause. Band 10 (X.), Seite 169v
10125 1825 5 1 Trüb, kühl, windig. Im Burgtheater „Fürstengrösse“, im Kärntnertor-Theater „Zimmerreise“, im Theater an der Wien „Räuber“. Vor 8 h mit Therese, Sepherl und Saly in den Garten, der Tag machte sich schön. Zum Frühstück kamen Seitz, Frau, Pepi, Schmirer 3, Franzi, Scheiner (?), Lotti, Retzer, Reimann 6, Wohlfarth, Andres mit Mayer, Honegger, Pölt mit Anton. Alles blieb bis nach 12 h. Die Schmirer aßen bei Reimann, mit uns aßen die Kinder, Andres, Pölt. Nachmittags kam Elsler Johann, die Kamper mit 2 Imhof, Kwiatkowsky mit ihr; alles war vom Garten überrascht. Abends Verdruss wegen der Bestie, der Rosine. Legten uns um 9 h, Andres schlief im Salettl. Schöner Mondabend. Rindfleisch 15 x. Band 10 (X.), Seite 169v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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