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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
10101 1825 4 7 Trüb. Im Burgtheater „Verwandtschaften“, im Kärntnertor-Theater „Zimmerreise“, im Theater an der Wien „Ottokar“. Den ganzen Vormittag zu Hause, Lembert besuchte mich. Mittags bei Wertheimer mit einem gewissen Zimmer; musste ungesäuerte Flecken essen. Die Schmirer kam, mit ihr große Unterredung wegen der Assen, der Reimann und ihrer Liebe gegen ihre Söhne. Die Kettel besuchte uns und bat wegen Theaterdiener Teufel. Koch empfahl mir den Theatermeister Aigner. Bei Ball und Seitz, ich führte Therese ins Kärntnertor-Theater, in die Loge No. 10, 2. Stock links. Fux mit Dini, Honegger, Assen, Hoffmann kamen; alles unterhielt sich. War voll, Einnahme 1500 fl., Abreise des Kaisers. Band 10 (X.), Seite 167v
10102 1825 4 8 Wie gestern. Im Burgtheater „Flattersinn und Liebe“, Lustspiel in 3 Akten, wässrige Übersetzung von Kurländer, welche Lembert viel besser bearbeitete, aber abgewiesen wurde; im Kärntnertor-Theater das Gestrige, im Theater an der Wien Akademie der Sänger Joseph und Anna Fischer, leer. Beratung mit Pölt, heute kamen die Steine zur Grotte. Reimann und Honegger waren einen Augenblick bei mir. Mittags mit Therese und Neumann; nachmittags spazieren. Dem Duport gefallen sehr meine Gartenbilder. Sprach Kike, in Gesellschaft, plauderten im Korridor des Theaters mit Mayer, Ortner, Kassier Prantner (?). Kaltenmarkt (?) brachte mir 30 Abonnement-Billetts für 20 fl., Einnahme 2300 fl. (?). Einnahme im Kärntnertor-Theater 1500 fl. Bei Therese war Assen, kaufte 8 seidene Tücheln für 36 fl.; Therese der Nähterin 19 fl.. Band 10 (X.), Seite 167v
10103 1825 4 9 Heiter. Im Burgtheater das Gestrige, im Kärntnertor-Theater „Arsena und Arsenius“, im Theater an der Wien „Ottokar“. Den Vormittag zu Haus, arbeitete. Fiala, Krieghammer und Kathi aßen mit uns Fische. Nachmittags in den Garten, schrieb an den Grafen. Gab Fiala und Honegger Abonnements, plauderte mit Seitz, Mayer, Gläser. Dann ins Kärntnertor-Theater, die Stöcke leer, wenig Beifall; Einnahme 1300 fl.. Band 10 (X.), Seite 167v
10104 1825 4 10 Heiter, kalt, windig. Im Burgtheater „Ottokar“, im Kärntnertor-Theater das Gestrige, Einnahme 1200 fl.; im Theater an der Wien zum 10. Mal „Ottokar“, leer. Den Vormittag zu Hause, Kren klagte über die Polizeigeschichten mit seiner Liesi; ich schrieb an Hofstätter, bat um Erlassung der Strafe. Um 12 h mit Therese, Fux, Dini die Kinder abholen. In den Garten, in den Prater, und – weil Toni brav – speisten sie bei uns und blieben bis 8 h. Ich ging nachmittags spazieren, sprach Kike. Mit Seitz ins Theater an der Wien; leer, man konnte mit der Aufführung zufrieden sein. Bei Therese waren die Fux und Krieghammer. Sonnleithner gab mir einen Komödienzettel vom 13. April 1768. Band 10 (X.), Seite 167v
10105 1825 4 11 Heiter, warm In den Hoftheatern Norma, im Theater an der Wien „Ottokar“ zum 11. Mal. Den Vormittag zu Haus, dann mit Therese spazieren. Stessel speiste mit uns. Nach Mittag in den Garten. Hruschka war wegen ihrem Bau bei mir. Dem Grafen schrieb ich wegen Räumen seines Quartiers; Nany soll zur Névery (?). Die Schmirer kam in den Garten; ich war noch nicht da. Elsler brachte Gesangsmusik. Wir jausneten mit Pölt, heute begann er die Arbeiten an der Wasserleitung. Um 8 h ins Bett, Therese war allein. Band 10 (X.), Seite 168r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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