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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
10131 1825 5 7 Ungeheure Hitze und Staub, finsterer Abend. Im Burgtheater „Beide Figaro“, im Kärntnertor-Theater „Zimmerreise“, im Theater an der Wien „Käthchen von Heilbronn“, Herrmann von Anhalt-Köthen als Wetter von Strahl. Nach 9 h mit Schießl, des Krafft „Zriny“ „Krönung Franz’ in Ofen“, dann Paris plastisch dargestellt zu sehen, endlich Mälzels Harmonika zu hören, welches ich Schießl überließ. Mittags bei Wohlfarth mit der Szabó, Axt, Fink, Wilhelm, Dräxler. Nachmittags mit Therese in den Garten. Abends kam Schmirer mit Gruber, Braun mit einer Hortensie, die Reimann und Fieglmüller mit schönen Pelargonien. Tod des Antonio Salieri im 75. Jahr, abends 8 h. Band 10 (X.), Seite 170r
10132 1825 5 8 Windig, öfters etwas Regen, bald Sonnenschein. Im Burgtheater „Fridolin“, im Kärntnertor-Theater „Aline“, im Theater an der Wien „Fiaker“. Im Garten, Matzi und Steiner gossen. Frühstück und Mittag im Zelt; Wohlfarth, sie, Tony – August ist jetzt in London –, Axt, Kridl, Steiner, Pölt aßen mit uns. Weidmann bat mich um 15 fl., welche ich ihm mit einem Wisch schickte. Therese gab der Rosine ein seidenes Tüchl, 3 fl.. Johann Elsler arrangierte die Musikalien, dann kam Weidmann selbst, schrieb einen gemütlichen Vers. Nachmittags kamen Falck mit 2 Mädchen, Assen, Honegger, Lissl, Kwiatkowsky mit Gresdorf (?), Lembert, welches mich sehr freute. Sprachen von Ludlam und bestimmten die Versammlung für Donnerstag. Alles bis auf Kwiatkowsky ging. Feuerwerk. Band 10 (X.), Seite 170v
10133 1825 5 9 Im Burgtheater „Donna Diana“, mit Neumann, Koberwein statt Lembert Perin, im Kärntnertor-Theater „Zimmerreise“, im Theater an der Wien „Fiaker“. Pölt ist krank, liegt, ließ Belleczky (?) um Rat fragen; sehr fatal. Swoboda frühstückte mit uns, brachte Blumen, Mandelbaum und versetzte beim Brunnen eine Tanne. Therese und ich unterhielten uns mit unseren Terzetten und Quartetten; der Sturm bannte uns ins Zelt. Pölt bekam die Kolik, ließ Singer und Chirurg rufen. Swoboda und der junge Pölt speisten mit uns, nachmittags mit Therese allein im Zimmer. Abends war Pölt etwas besser. Birkmayer und Frau, Strack (?), Faber (?) und Casino (?) überraschten uns, jausneten mit uns im Salettl. Der Schmirer durch Krauth einen langen Brief. Band 10 (X.), Seite 170v
10134 1825 5 10 Ein schöner Tag, nach 8 h Sturm und Regen. Im Burgtheater „Organe“, „Verschwiegene“, im Kärntnertor-Theater „Erlenkönig“ von Told, Musik von Gläser, im Theater an der Wien „Bezähmte Weidenbellerin (?)“. Im Garten, Swoboda und der junge Pölt frühstückten mit uns. Scheiger bat mich um eine Empfehlung an Mayer. Agnes, Weidmann. Schießl, Swoboda und der junge Pölt speisten mit uns. Nachmittags in die Stadt, um ¼ 6 h Begräbnis des Salieri bei den Augustinern. Große Versammlung, Dietrichstein, Mosel, Eybler, Treitschke, Gyrowetz etc. Die Fux nahm die 3 Mädchen Antonia, Anna und Katharina zu sich zum Kaffee; Josefa ist mit dem Feldkriegsrats-Adjunkten Thrier verheiratet. Ins Kärntnertor-Theater, Beschluss von Hensler für die Invaliden; ziemlich voll, langweilig. Im Theater sprach ich Jungmann, welcher wegen der Zahlung der Kapitalien zweimal beim Gyurkovics war; will mit Vinzenz nicht reden. Sprach Kárner und bat ihn – da Gyurkovics ihm das Maul machte – mit ihm und Wallberg (?) zu reden. Bei Therese waren Kwiatkowsky und sie, Therese schlief im Garten, ich in der Stadt; mich quälten Wanzen. Band 10 (X.), Seite 170v
10135 1825 5 11 Ein schöner Tag. Im Burgtheater „Essex“, im Theater an der Wien „Schauspieler wider Willen“, „Hausgesinde“. Den ganzen Vormittag zu Haus. Der Graf mit Johann ist hier, wohnt bei der Klampferin in der Alleegasse, sah ihn nicht. Mit Kárner, Hofrat Mörthal (?) und Kridl speiste ich im Römischen Kaiser. Ball erkundigte sich nach unserem Befinden. Zur Schwitzer zur Prüfung, unerträgliche Hitze, sah manche hübsche Arbeiten. Suchte Gesellschaft, zur Eröffnung des veränderten Theaters in die Josefstadt: Adler am Portal, die Logen verloren an Bequemlichkeit, das Parterre gewann an Breite. Neue Kurtine von Arrigoni nach Fischers „Die Spinnerin am Kreuz“. Mit Mayer, Lang, Rosenberg in allen Stöcken, Logen, Parterre, jausneten etwas im Garten, dann im Parterre. „Husarenobrist“, „Berggeist“, mit schönen Dekorationen, nicht sehr voll, gute Aufnahme von allen. Fand Seitz, Meisl, fuhr nach Hause. Therese erzählte mir, dass Fechner, Ubald (?) da waren, ihnen alles gefiel. Mit Therese speisten Krieghammer, Kathi, Kridl Swoboda. Der arme Pölt wurde ins Spital gebracht. Abends kamen Rotter mit Frau und 2 Kindern, Schmirer, Reimann; er stiftete 4 Sesseln zur Traueresche. Therese ließ mir vor dem Hause die Laternen beleuchten; freute mich sehr. Band 10 (X.), Seite 170v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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