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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
10126 1825 5 2 Ein schöner Morgen im Garten. Im Burgtheater „Stille Wässer“, die Neumann Baronin. Im Leopoldstädter Theater „Arsenius“, im Theater an der Wien „Pumpernickel“. Wir frühstückten im Zelt. Um 10 (?) h in die Stadt zum Baron Lusinsky (?). Schrieb an den Grafen, Neumann speiste mit uns. Nach Tische gleich in den Garten, nahm Pepi mit; schlief bei uns. Ich ging zum Seitz zu hören, was die Rosine bei ihm wollte und ob sie nicht gelogen, welches sie auch tat. Abends saßen Pölt und ich in der Hütte beisammen, plauderten über die Pläne und über die Rosine, erklärte ihm, dass ich nicht hoffe, eine solche Person entzweie uns. Andres schlief draußen. Nach 9 h zur Ruhe; angenehmer Abend.. Band 10 (X.), Seite 169v
10127 1825 5 3 Im Garten. Im Burgtheater „Schloss (?) Wiburg“, im Kärntnertor-Theater „Fee“, mit der Raimund, im Theater an der Wien „Turnier“, Versuch der Dlle. Höpfner. Wir frühstückten mit Swoboda, Andres und Pölt im Zelt. Der Pfarrer Honorius von Schottenfeld lud uns am Dienstag zur ersten Vereinsakademie im Apollo-Saal ein. Roller, Dräxler, Agnes speisten mit den Kindern bei uns, Pepi bekam ein blaues Kleid, Gebetbuch, Bild zum Zerlegen, Überrock aus Percal, hernach grau taffetnes Vortuch. Um 3 h wieder in den Garten, Schmirer mit Reimann und mehreren jungen Leuten kamen samt Gruber, Wohlfarth, welchen ich wegen Franzel der Sepherl bat. Um 8 h ins Bett Band 10 (X.), Seite 170r
10128 1825 5 4 Ein schöner Tag. Im Burgtheater „Corsen“, die Neumann Natalie, „Verräter“; im Kärntnertor-Theater „Verwunschener Prinz“, im Theater an der Wien zum 1. Mal „Intrigen aus dem Stegreif“, Posse in 2 Akten von Lebrun, gefiel, dann „Potpourri“ vom Professor Würfel aus Prag. Im Garten; die Hitze brennt sehr und erzeugt unzählige Würmer. Pölt, Swoboda, Agnes aßen mit uns, nachmittags kamen Fux, Dini, Putz Luise mit der Krauth (?) von Dresden. Band 10 (X.), Seite 170r
10129 1825 5 5 Im Garten. Im Burgtheater „Er mengt sich in alles“, im Kärntnertor-Theater „Zimmerreise“, im Theater an der Wien das Gestrige und „Zeche“. Pölt und Swoboda speisten mit uns. Nach 3 h kam Sepherl mit Fiaker, 5 fl., und fuhren in den Apollo-Saal zum Konzert des Schottenfelder Musikvereins, veranstaltet vom Pfarrer Kraus. Der Pfarrer empfing uns sehr liebevoll. Große Gesellschaft und Langeweile. Emanuel setzte sich mit unerträglicher Prätension ans Klavier. Im Garten fanden wir Wohlfarth, sie, Szabó, mit ihr; August ist nach London, angenehme Überraschung. Seitz kam mit Pepi, ihr und hielt Pölt und der Rosine eine derbe Lektion. Vor 9 h zur Ruhe. Band 10 (X.), Seite 170r
10130 1825 5 6 Im Burgtheater „Schule der Alten“, im Kärntnertor-Theater „Zauberhorn“, Oper in 2 Akten von Vogl, Musik von Lubin, die Neumann als Mad. Danville.. Nach dem Frühstück fuhren wir in die Stadt. Den Vormittag voller Arbeit, Roller speiste mit uns. Schrieb an den Grafen; er ist so falsch, hat nie für mich ein Geld !, Nachmittags zur Ball, mit Therese in den Landständischen Saal zum Pariser Physiker Connus (?). optisches Theater nach La Prène, Paris, St. Helena, Sturm, große See, dann Tafelkünste; 1. Platz 3 fl.. Am 1. Platz Polen, Franzosen, sonst leer. Ein französischer Windbeutel, äußerst mittelmäßig. Die Keckheit, so etwas um so hohe Preise zu zeigen, ist unglaublich. Nur Wassergegenden, abgestandene Farben, Kulissen mit Luft, welche nicht zum Hintergrund passen, schlechte Beleuchtung, sehr mittelmäßiger Mechanismus. Seine Tafelkünste sind gut, schnell. Ins Kärntnertor-Theater, langweilig, leer, plauderte mit Mayer, Hensler, Seitz. Blieb in Gesellschaft, kam müd ins Bett. Band 10 (X.), Seite 170r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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