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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
10111 1825 4 17 Sturm, Regen. Im Burgtheater „Käthchen von Heilbronn“, im Kärntnertor-Theater „Aline“, im Theater an der Wien „Tell“ mit Klein. Im Großen Redoutensaal Abschiedskonzert der Henriette Sontag, halb voll. Den Vormittag zu Haus. Andres will durchaus heiraten, kündete bei Well auf, will reisen um Apotheken zu schauen. Ich bin nicht einverstanden. Swoboda gab ich Abonnement-Billetts. Mit Honeggger Deliberation wegen Bau. Schrieb an den Grafen. Mittags bei Wohlfarth, allein mit Kridl, langweilig. Zur Hruschka, Deliberation wegen Haus. Zum Seitz, ins Kärntnertor-Theater 1700 fl.. Bestellte bei Pollack Erdäpfel. Bei Therese Krieghammer, Fux. Redoute der adeligen Frauen. Band 10 (X.), Seite 168r
10112 1825 4 18 Aprilwetter; stürmisch, Schneegesstöber, Regen. Im Burgtheater „Liebe findet ihre Wege“, im Kärntnertor-Theater „Zimmerreise“ im Theater an der Wien „Ein Uhr“; im Kärntnertor-Theater verschaffte ich Logen, Sitze der Stein; Fiala brachte selbe zurück, gab sie dem Tschepp; speiste mit uns. Johann kam von Preßburg und fing heute die Wohnung zu räumen an; ich sah nach. Nachmittags sprach ich Ball, ging herum, zu Seitz. In Gesellschaft in Sacchettis Zimmerreise, ins Kärntnertor-Theater, voll, 1400 fl.. Plauderte mit Mayer (?), Sonnleithner. Band 10 (X.), Seite 168v
10113 1825 4 19 Kalt, öfters Schnee. Im Burgtheater „Ottokar“ zum 11. Mal, im Kärntnertor-Theater „Aline“, im Theater an der Wien „Ein Uhr“. Den Vormittag zu Hause, schrieb an den Grafen. Hatte mit Burg wegen einem neuen Rauchfangkehrer Deliberation. Sah dem Johann nach. Riet dem Andres seine Vermählung in Braunau zu feiern, weil es Meissner wünsche. Mittags speisten Andres, Dräxler, Agnes, Müllersheim. Fritz kam zur Musik bei Reimann laden. Nachmittags in den Garten, Lux macht noch nichts. Abends zu Reimann, der miserable Mayer sang. Ging nach 8 h ins Kärntnertor-Theater, 800 fl. Plauderte mit Mayer, weil mir Högler sagte, man will im Josephstädter Theater einige Logen nur halb verschlagen. Bei Therese Lissl, Krieghammer. Band 10 (X.), Seite 168v
10114 1825 4 20 Sehr kalt, veränderlich. Im Burgtheater „Bürgerglück“, im Kärntnertor-Theater „1725-1825-1925“, im Theater an der Wien „Bettelstudent“, „Zeche“. Den Vormittag zu Hause. Expedierte Johann, schrieb der Nany, schickte Zwirn zu Strümpfen für Toni. Mit uns speisten Kridl und Neumann. Dem Röser schrieb ich. In den Garten, fand Lux. Heute sprang das Wasser aus beiden Röhren, zu meiner Befriedigung. Evarist machte gegenüber eine Bank und Tisch. Ins Kärntnertor-Theater, 1100 fl.; plauderte mit Mayer, Karst. Band 10 (X.), Seite 168v
10115 1825 4 21 Sehr raues Wetter. Im Burgtheater „Flattersinn und Liebe“, im Kärntnertor-Theater „Primadonna“ mit Müller Adolph, 1500 fl,. im Theater an der Wien „Häuschen in der Au“, dann Quodlibet. Den Vormittag zu Hause, sprach Birkmayer. Mittags aß Therese allein. Besorgte Loge No. 10, für Assen, Fux, Dini, Hoffmann, Honegger, Swoboda. Ich speiste bei Wohlfarth mit Koch, seinem Fritz, Frau, einem Knaben, zwei Mädchen und Jette. Besorgte auf der Maut Kiste für Polborn, machte das Geschäft gut, Therese bekommt einen Basthut. Nachmittags zur Ball, in Gesellschaft, ins Kärntnertor-Theater. Band 10 (X.), Seite 168v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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