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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
10206 1825 7 21 Früh etwas Regen, dann wieder drückende Hitze. Im Kärntnertor-Theater das Gestrige. Früh zu Hause, bezahlte manches mit Honegger, schrieb Theresen. Zu Jungmann, Wohlfarth, sprach sie, Tony, sieht gut aus. Diner bei Poller in Döbling, 10 Männer mit Gruber, Manquet, Herzenskron, Wirth, Schmidt Beamten, Ruprecht, Mälzel, Pohl; Garten, Haus, Diner, alles sehr elegant. Waren sehr fidel, saßen bis 6 h. Im Tempel im Garten servierte die Gündel Kaffee, Likör. Nach 7 h alle nach Heiligenstadt ins Bad und Kaffeehaus, fanden außer dem buckligen Camesina niemand. Um 9 h in die Stadt. War bei Holbein, Mayer, sagte mir vom Kärntnertor-Theater ganz erbärmliches Sujet. Band 10 (X.), Seite 178r
10207 1825 7 22 Veränderlich, die Hitze lässt nach. Im Kärntnertor-Theater „Ein Mädchen ist’s“, „Rinaldo d’ Asti“, im Josephstädter Theater „Tell“ mit Klein. Honegger sagte mir, gestern sei der Steinmetz Köck von Penzing begraben worden; eine neue Fatalität beim Bau ! Den Vormittag zu Haus, schrieb Theresen, dass ich der Fux zum Geburtstag 12 Ellen kirschfarbenen Taffet gab. Mittags bei Wohlfarth mit Andres, Szabó, ihr, Fink, Axt, LeBleu; saßen sehr geniert. Nachmittags in den Garten, Reimann, Theodor, Honegger und zuletzt Koch; er sagte, Sonntag besuche er die Frau; ich antwortete nebenbei, denn der Besuch gilt der Schmirer. Ließ im Keller die Mauer aufführen und jene in des Gärtners Zimmer. Mit Fieglmüller nach Haus, in Gesellschaft. Band 10 (X.), Seite 178v
10208 1825 7 23 Warm, großer Staub. Im Kärntnertor-Theater „Brief an sich selbst“, zum 1. Mal „Weinlese“, im Josephstädter Theater „Gunst der Kleinen“, Seiltänzer Ravel. Den Vormittag zu Hause, schrieb Theresen, dass Fechner 25 Bäder genug finde, dass Reimann komme. Ich ging zu Poller, zu danken für die gute Bewirtung und geschickte 2 Feldnelken. Schrieb Rathmayer wegen Spiegeln. Mittags mit Andres allein und Fritz, welcher noch an dem Bühnenkatalog schreibt. Nachmittags zur Marie, in Gesellschaft, in den Garten. Huber der Kleine kam mit seiner Frau und noch einem, die Marchand von Berlin mit Sohn und Schwager Major Pochhammer von Neisse. Bis ½ 9 h wurde gearbeitet. Band 10 (X.), Seite 178v
10209 1825 7 24 Trüb, kühl. Im Kärntnertor-Theater „Tausch“, Weinlese“, Im Josephstädter Theater „Tell“ mit Klein. Den Vormittag zu Hause, schrieb Theresen, schickte 20 fl.. Ordnete manches. Vor Tische besuchte ich Moser; ihr mangelt Unterhaltung, daher Missmut. Mittags bei Wohlfarth mit Andres, Kridl, Holbein; plauderten, dann zur Ball. Arbeitete immer, Andres kam mit der Nachricht, dass Sonntag am 17. sein Bruder in Willdenschwert an Wassersucht gestorben sei. Ins Kärntnertor-Theater, voll, fand Gesellschaft; plauderte mit Honegger, Jungmann. Band 10 (X.), Seite 178r
10210 1825 7 25 Trüb, kühl. Im Kärntnertor-Theater zum 1. Mal „Sonderbare Laune“, Operette in einem Akt, Musik von Gläser, „Bezähmte Widerspenstige“ im Josephstädter Theater „Das war ich“, Seiltänzer Ravel. Den Vormittag zu Hause, arbeitete, schrieb Theresen, dass ich sie am Samstag mit den Kindern abhole. Speiste mit Andres. War beim Czernthal wegen Pölt, wurde mit einem Verweise abgetan; behält die Bestie und log, dass er bei Esterházy angestellt sei. Nachmittags in den Garten, Holbein kam. Der Kellergang wurde eingewölbt, der Türstock in meinem Zimmer gesetzt. Zum Schluss der gefallenen Operette ins Kärntnertor-Theater. Band 10 (X.), Seite 178v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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