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Anzeige von 9931 - 9935 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
9931 1824 10 19 Ferdinand. Sehr kalt. Im Burgtheater „Verbrechen aus Ehrsucht“, mit Rottmaier, so-so. Im Kärntnertor-Theater „Barbiere“ im Theater an der Wien „Primadonna“, Blumenfeld machte nicht viel Einnahme, 400 fl.. Vor Mittag zu Hause und beim Grafen. Die Schmirer kam, engagierte mich für abends. Kárner, Agnes und Dräxler aßen mit uns, nach Mittag in den Garten. Swoboda räumte Blumen ein, Högler verkittete. Zur Schwitzer, brachte der Therese einen schönen Blumenstrauß, welcher ihr große Freude machte. In Gesellschaft, zur Schmirer; fand Fieglmüller, Treitschke; die Schmirer wollte durchaus den Seitz nicht. Ging vor dem Souper nach Haus, plauderte mit Therese. Band 10 (X.), Seite 150r
9932 1824 10 20 Heiter, kalt. Im Burgtheater „Johanna von Montfaucon“, im Kärntnertor-Theater Einnahme der Sontag „Donna del lago“, im Theater an der Wien „Schauspieler wider Willen“, dann Familie Chiarini, „Pierrot als Soldat“. Früh zum Grafen, wegen Härtl auf die Maut, Janschky. Mit Kornhäusel auf den Judenbau. Stieg lang herum; sah bei seinem Zeichner Wagner den Plan des neuen Hauses, gekauft vom Gluderer (?). Hoffmann und Kridl speisten mit mir, Marie kam zu Mittag zu Haus, ging herum. In Gesellschaft ins Theater an der Wien, langweilte, oft gesehene Geschichte. Wille bekam das Pensionsdekret. Tod des Franz Schneid im 44. Jahre. Band 10 (X.), Seite 150r
9933 1824 10 21 Kalt, heiter. Im Burgtheater „Sein und Schein“, im Kärntnertor-Theater „Donna del lago“, im Theater an der Wien Einnahme des Klein „Lügner und Sohn“, Divertissement von den Chiarini, „Sänger und Schneider“, 2 Musikstücke von Stegmayer. Früh zum Grafen, zur Schwitzer, holte Toni und Pepi. Mit ihnen zum Fuchs, ließ der Toni einen Zahn ausnehmen und mir selbe putzen, zahlte 10 fl.. Sie mit den Hoffmannischen und Andres speisten mit mir. Honegger brachte mir die Kunde, dass die Kellerstiege im Garten von Stein gemacht wird, dass Reimann das Zelt abnehmen ließ, dass Swoboda im Zimmer die Blumen ordne. Die Schwitzer kam mit Therese; ihr 10 Ellen granat[farbener ?] Taffet, der Fanny ein Marienbild im Rahmen aus Granit (?), Camilla, Christine amique (?); diesen gab Therese Billetts von Tragant. Die Hoffmann kam, wir gaben Kaffee, Guglhupf, Anisscharteln, Obst. Therese unterhielt sie mit unserer Schatzstelle, ich mit meinen Andenken bis nach 9 h. Band 10 (X.), Seite 150r
9934 1824 10 22 Reif, früh Nebel, dann heiter. Im Burgtheater „Lear“; im Kärntnertor-Theater „Matrimonio segreto“, 99. Oper, im Theater an der Wien „Zeche“, Familie Chiarini, „Pierrot Soldat“. Therese ist heute nicht wohl; echauffierte sich gestern zu sehr. Früh zum Grafen. Sprach Seng, zu Wohlfarth, zu Haus, Therese lag schon. Die Hoffmannischen und Maer speisten mit mir. Nach Mittag gleich in den Garten, fand einige Kellerstufen versetzt. Högler reparierte die Turmstiege und unser Grab in Währing. Wieder Rosen, schickte der jungen Koch, Wohlfarth, gab Pfanner, Zampis. Feninis Frau ist mit einem Mädchen entbunden. Bei Therese war die Fux mit Dini, Fieglmüller mit Marie und Nettl; bekam Kreuznadel, französische Handschuhe und Seidentücheln; Schießl Marie Percal, 14 fl.; Dini Musselinkleid. Alle voll Freude. War in Gesellschaft, sprach Kike. An der Wien wurde das Ballettkorps abgedankt. Band 10 (X.), Seite 150v
9935 1824 10 23 Dichter Nebel. Im Burgtheater „Schneider und sein Sohn“, im Kärntnertor-Theater „Gebesserter Lorenz“, „Alcina“, im Theater an der Wien Blumenfeld als „Falsche Primadonna“. Therese hat noch Kopfschmerzen. Früh zu Haus, zum Grafen. Mit Högler, welchem ich 40 fl. für unser Grab zahlte, in den Kirchhof. Zu Holbein, welcher mit Fiala und den Hoffmannischen bei uns speiste. Dem Fiala 6 Fläschchen Kölnerwasser, plauderte mit Holbein bis gegen 5 h; brachte mir seine „Zufälle“, Lustspiel in 4 Akten, für die Regisseure, und „Meister Martin der Küffner“, für die Wien; letzteres fing ich abends zu lesen an. Mit ihm ins Kärntnertor-Theater, dann in Ludlam. Mit Schwarz gab es gewaltige Differenz, bleibt 3 Tage weg. Haslauer kam von Berlin, große Unzufriedenheit. Ein Ferman wurde unterzeichnet, dass jeder wöchentlich einmal, außer, Samstag in der Ludlam erscheinen muss. Band 10 (X.), Seite 150v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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