Sprung zur TabelleSprung zum MenüSprung zur SucheHotkey Referenz
Anzeige von 9951 - 9955 aus 11858
Sortiere nach 
Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
9951 1824 11 8 Kalt, neblig. Die Hoftheater frei; im Burgtheater „Pagenstreiche“, Baumann (?); im Kärntnertor-Theater „Gebesserter Lorenz“, „Alcina“, im Theater an der Wien „Kurzer Mantel“. Früh zum Grafen, wegen Härtl auf die Maut, Waren für Ofen (?). Mit dem Florianer Mayer ging ich herum. Mittags mit Poller und Pohl in Ottos Casino an der Ferdinandsbrücke, für 3 fl. sehr gut; plauderten bis nach 5 h. Dann zu Architekt Koch, er reist morgen ab. Ins Kärntnertor-Theater, Husaren und Grenadiere schlossen einen Kreis bis zum Lobkowitzplatz; eine solche Menschenmenge war nie; ich führte Schmirer und Reimann in Logen zum Ortner, Kanzler und Eskeles; lassen die Bänke im Parterre und gesperrte Sitze; nicht sehr gedrängt. Der Hof erschien, großer Lärm, sonst ruhig. Ich blieb. Band 10 (X.), Seite 152r
9952 1824 11 9 Kalt, heiter. Im Burgtheater „Sein und Schein“, im Kärntnertor-Theater auf allerhöchsten Befehl „Barbiere di Siviglia“, im Theater an der Wien „Schauspieler wider Willen“, Familie Chiarini. Früh zum Grafen, kein Geld !! Sprach Schmirer, Neefe, von München Diskurs. Dräxler speiste mit uns, nach Mittag zu Benedetti, sah Van Dycks „Geliebte“ – herrliches Bild –, dann die Zeichnungen, endlich seine Antikensammlung. In Gesellschaft ins Kärntnertor-Theater, sprach die Felber, Ball. Band 10 (X.), Seite 152v
9953 1824 11 10 Regen. Im Burgtheater „Grafen Montalto“, im Kärntnertor-Theater „Gefangene“, „Alcina“, im Theater an der Wien „Kurzer Mantel“. Die Freunde Clauzal und Koch reisten ab. Zum Grafen. Brachte Uffenheimer unsere Gartenpartien, kaufte neue Karten. Arbeitete zu Haus, Röser, Kridl, Honegger speisten mit uns samt Koch. Plauderten von Retzers und Haggenmüllers Testament. Nach Mittag zum Schmid. In Gesellschaft ins Theater an der Wien, Lembert, Joël; mit Kanzler und Mayer auf die Bühne, sahen die Wassermaschine. Sprach Resch. Band 10 (X.), Seite 152v
9954 1824 11 11 Regen, auf den Straßen schwimmt es. Im Burgtheater auf allerhöchsten Befehl „Bräutigam aus Mexico“, im Kärntnertor-Theater „Telemaco“, im Theater an der Wien „Zeche“, Familie Chiarini zum letzten Mal. Früh zum Grafen, zu Jungmann, machte den Kellerstand. Dräxler speiste mit uns, wegen Ofen schmieren (?) zum Högler. Ins Kärntnertor-Theater, leer. Mit Lembert in Ludlam. Band 10 (X.), Seite 152v
9955 1824 11 12 Regen, lau, nach Mittag Sturm. Im Burgtheater „Feinde“, im Kärntnertor-Theater 2. Akt von „Corradino“, „Fee und Ritter“; im Theater an der Wien „Kurzer Mantel“. Früh zum Grafen, Taxator Hofmüller, las Retzers und Haggenmüllers org [Original-?]Testament. Zu Haus, mittags mit Jungmann nach Erdberg; Müller mit Dünthaler, Rossi, Retzer, Brandstätter. Um 4 h in die Stadt, in Gesellschaft Domino. Ins Kärntnertor-Theater, der ganze Hof war da. Im Regen nach Haus. Band 10 (X.), Seite 152v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

Copyright © 2025 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b