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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
9961 1824 11 18 Endlich einmal heiter. Im Burgtheater „Ahnfrau“, im Kärntnertor-Theater „Otello“, im Theater an der Wien „Käthchen von Heilbronn“. Lag bis 10 h, zum Grafen. Zu Wohlfarth, sah den jungen Eheleuten nach. Zur Schwitzer; Toni war brav, nahm beide mit, zum Burgtor herein. Therese schenkte der Toni einen Ring, ich ein Flacon. Mittags mit ihnen, nach Mittag zu Schmid. Bei Fußer, brachten ihr eine kleine Kapelle von Alabaster, 3 ½ fl; Bruder Röser war auch mit uns. Später zur Schwitzer; Ossolinski kam nach. Um 6 h fuhr Therese nach Haus, ich in Gesellschaft ins Theater an der Wien, leer; ging gleich ins Kärntnertor-Theater, die bayrischen und sächsischen Gäste. Um 8 h mit Therese Domino spielen. Band 10 (X.), Seite 153r
9962 1824 11 19 Früh Nebel, dann heiter. Im Burgtheater „Räuschgen“, im Kärntnertor-Theater „Gefangene“, „Psyche“, im Theater an der Wien „Rudoph von Felseck“. Radl erzählte Stessels Tod, welch ein Schlag ! Starb am Mittwoch Vormittag 11 h am Schlag im 64. Jahr und wird heute 4 h begraben. Den Vormittag zu Haus, der Graf kam, schickte Rheinwein, Visonter, Wermut. Zur Sieber aufschreiben, Reimann brachte 500 fl. Interessen, besuchte Richart. Die Kramer besuchte uns mit einem Austerlitzer Fräulein. Hochzeitsdiner für Szabó mit Tony: Wohlfarth, sie, August, Luise, Kárner, Koch, Axt, Kridl, 12 Personen. Zum Kaffee kamen Fux mit Dini, die Hoffmann, Honegger; alles war froh, munter, Rheinwein wurde brav getrunken; na ch 5 h ging alles. Ich kaufte Therese eine Mantelschließe aus Bronze, 2 ½ fl.. In Gesellschaft, spielten Domino, ins Kärntnertor-Theater, die bayrischen und sächsischen Gäste. Alles unterhält sich über die Hochzeit des Königs von Preussen mit einer Comtesse Harrach, nun Herzogin von Liegnitz. Die Gesandtin Zichy führte sie auf. Band 10 (X.), Seite 153r
9963 1824 11 20 Dichter Nebel, finster. Im Burgtheater „Stille Wässer“, Kreisel als Antoinette, gefiel noch weniger; im Kärntnertor-Theater Einnahme des Lablache „Podestà di Burgos“, Oper von Bassi, Musik von Mercadante, voll; missfiel ganz. Im Theater an der Wien „Klara von Hoheneichen“. Den Vormittag zu Haus, beim Grafen. Jungmann, Weidmann. Röser, Mayer, Hoffmann und sie speisten mit uns. Blieb zu Haus, die Reimann kam, spielte mit uns Domino bis gegen 7 h, die Fux kam, dann spielten Therese und ich bis ½ 10 h. Gestern war große Überschwemmung in Petersburg. Band 10 (X.), Seite 153v
9964 1824 11 21 Ein düsterer Tag. Im Burgtheater „Waffenbrüder“, im Kärntnertor-Theater „Alle fürchten sich“, „Psyche“, im Theater an der Wien „Kurzer Mantel“. Redoute für die Künstler, Konzert des Hornisten Levy im Ständischen Saal. Mayer brachte der Sepherl und Saly Karten ins Theater an der Wien. Den Vormittag zu Haus. Therese ging zur Moser gratulieren, brachte ihr einen Christus in Alabasterrahmen, 2 fl.. Ich zur Assen, gaben ihr ein grün emailliertes Gartenkreuz, 7 fl.. Mittags bei Wohlfarth mit Kridl, Neumann, Wilhelm Batatelsky(?). Den Szabó gab ich die Gartenbilder auf einem Tableau. Nach Mittag mit dem neuen Hausknecht Weber (?) in den Garten, sprach Swoboda; Kike, die Ball spielt heute im Kärntnertor-Theater. Bei Therese war die Fux mit Dini, ich kam früh und spielte mit Therese Domino. Band 10 (X.), Seite 153v
9965 1824 11 22 Nebel. Im Burgtheater auf allerhöchsten Befehl „Gabriele“, „Sekretär und Koch“, im Kärntnertor-Theater der verunglückte „Podestà“, im Theater an der Wien „Kurzer Mantel“. Früh zum Grafen. Zu Jungmann, Nestroy, sehr schwache Richart, dann mit Therese eine Promenade. Diner bei Koch mit Wohlfarth, den Szabós, Kárner, beiden Mälzels (?), Wilhelm; nach Mittag die Arminger. Abends in Gesellschaft ins Kärntnertor-Theater, leer; zuletzt singt die Fodor eine Arie, zum Entzücken schön. Band 10 (X.), Seite 153v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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