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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
10001 1824 12 28 Kalt, ein schöner Tag. Im Burgtheater „Ahnfrau“, im Kärntnertor-Theater das Gestrige, im Theater an der Wien „Bei meinem Husaren“. Früh zum Grafen. Brachte der Hruschka Crème celeste; sie wich ihrer Liebschaft mit dem von der Armassy gekaperten Gardisten Krain (?) ganz aus; sprach von Hausbau. Mit Therese spazieren, zur Wohlfarth. Rohrweck, Richart, Dräxler und Agnes speisten mit uns. Schmid brachte grauen Taffet, sprach von der Optik. Die Hruschka brachte Therese grauen Taffet. Schmirer war eben da, Reimann, Fieglmüller kamen. Ich ging herum, kam in Seitz’ Gesellschaft, dann ins Kärntnertor-Theater; nicht voll, langweilte mich. Band 10 (X.), Seite 157r
10002 1824 12 29 Ein schöner Tag. Im Burgtheater „Fremder“, im Kärntnertor-Theater „Otello“, im Theater an der Wien „Waise aus Genf“, mit Mlle. Zeuner. Früh zum Grafen; die gute Nany kann nicht bleiben, kommt zur Illésházy, Rathmayer schickte uns von Niedermayer 2, von Dietschy 4 Tassen, für 30 fl., gaben eine dem Tschepp, der Assen Alabasterkreuz 3 fl., Aspelmayer, der Wohlfarth Schatulle 25 fl., Garten mit neuer Hausfassade. Kridl und Stessel speisten mit uns. Nach Mittag zu Haus, zu Seitz. Therese empfing Besuche, ich ordnete Neujahrsgeschenke; viel Geld um nichts. Von Kuppitsch „5 Plätze von Wien“ für meine Sammlung. Band 10 (X.), Seite 157r
10003 1824 12 30 Regen. Im Burgtheater „Emilia Galotti“, die Lembert als Claudia; im Kärntnertor-Theater „2 Worte“, „Fee und Ritter“ mit Hullin, im Theater an der Wien „Kuffner Martin“ von Holbein. Früh zum Grafen, wieder kein Geld ! Wegen Härtl auf die Maut. Kollmann ging vom Grafen weg, speiste mit uns. Nach Tisch zum Schwitzer, Oberst in Carlowitz; der Lisette Marienbild in Granitpyramide; viel Vergnügen. Die Kinder sind besser. Zur Fußer, in Gesellschaft, dann ich ins Burgtheater; die Lembert sah sehr gut aus, sprach wirklich herzlich, wurde sehr applaudiert. Sass neben Pinterics. Band 10 (X.), Seite 157r
10004 1824 12 31 Heiter, kalt. Im Burgtheater „Vielwisser“, im Kärntnertor-Theater „Semiramide“, im Theater an der Wien „Bei meinem Husaren“. Abreise des Grafen; kein Geld, immer Versprechungen, trägt alles zur Stullmüller. Den Vormittag zu Hause, viele Gratulanten, Lembert, die Peter. Wohlfarth brachte mir Geld, sehr erwünscht. Neumann und Kollmann speisten mit uns. Nach Mittag zum Hofrat Fritz, zur Ball, gaben ihr 10 Ellen granat[farbenen ?] Taffet. Tschepp schickte einen schönen Astern(?)-Fensterpolster. Ins Kärntnertor-Theater, gab Neujahr, dann zu Haus, Holbein kam. Plauderten von seiner Marie, nun 20 Jahre alt; machte ihn bange. Band 10 (X.), Seite 157r
10005 1825 1 1 Heiter, windig. Im Burgtheater „Sein und Schein“, im Kärntnertor-Theater 1. Akt „Tancred“, „Psyche“, im Theater an der Wien „Spinnerin am Kreuz“ von Keim. Beim Frühstück gab mir mein gutes Weib 6 Paar von ihr gestrickte Seckeln, welche mich herzlich freuten. Ich gab ihr 8 Ellen Muslinette, 30 fl., 12 Paar Handschuh, 25 fl., Hut von dem Polborn. Andres kündete dem Hausmeister Franz Edlinger auf, zahlte ihn. Am 15. Februar muss er ausziehen, weil an dem Tage Pölt einzieht. Viele Gratulanten kamen. Dem Jakob Hitzinger hielt ich wegen seinem schmutzigen Geiz eine derbe Strafpredigt und verlangte meine 200 fl.. Den Vormittag zu Hause, ging herum. Ging zum Reimann, brachte ihr Silberbecher, 35 fl., ihm graue Tasse, 5 fl., und neue Tarockkarten. Seitz, Schmirer, Gruber und Kreutzer speisten da, nach Tische kamen Treitschke, Neumann, Fieglmüller, Kwiatkowsky, Galler (?) mit Anhang, Retzer, Honegger, Blank, Wurm. Ich blieb den ganzen Abend im 3. Stock, spielte, plauderte mit Kwiatkowsky, um 10 h nach Haus. Rindfleisch 17 ½ x. Band 10 (X.), Seite 158r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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