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Anzeige von 10021 - 10025 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
10021 1825 1 17 Heiter, angenehm. Im Burgtheater „Strelitzen“, im Kärntnertor-Theater „Mosè“, im Theater an der Wien „Käthchen von Heilbronn“. Um 11 h fuhr ich mit Therese und Elsler zum Ende der Praterallee, das Panorama von Stöger und Steurer zu sehen: Die Überschwemmung in Petersburg am 19. November, groß 3960 Quadratfuss; 1 fl., welches uns sehr interessierte. Der Schuft Filz machte den Cicerone; schnell schwand eine Stunde. Mittags allein, nachmittags in den Garten. Fand Gesellschaft, Pölt, disponierten manches. Zur Schwitzer; die zwei Vortücher aus Zwilch machten große Wirkung. Unter einem Strom von Tränen wurde Besserung versprochen. Ossolinski kam und ich ging, zum Seitz, Spiel. Ins Kärntnertor-Theater, fand Roller. Neumann erzählte mir von dem gestrigen Ball bei der Schmirer. Nach 8 h nach Haus; bei uns Weinmüller, brachten mir Zwiebel von der Canna indica; macht karminrote Blüten. Spielte mit Therese Domino. Band 10 (X.), Seite 159r
10022 1825 1 18 Gefroren, trüb. Norma wegen König von Neapel, im Theater an der Wien „Fee aus Frankreich“, „Meister Spindelbein“. Wegen Bauchschmerzen lag ich lange. Reinl schickte mir seine Lily mit 300 fl., aber ohne Interessen seit September 1819. Ich gab ihr die Obligation, bemerkte nur, dass keine Interessen bezahlt wurden. Am Vormittag zu Hause, erwartete Lebel, welcher mir Briefe, 300 fl. mit mehreren Zahlungen und die Nachricht eines Sequesters brachte. Ich war sehr verstimmt. Mittags speisten Agnes, Dräxler und Neumann mit uns. Nach Mittag mit Pipo Biedermann ins Wollmagazin. In Gesellschaft, um 6 h nach Haus. Kwiatkowsky, sie und Wohlfarth waren da, spielte mit ihm Domino. Band 10 (X.), Seite 159v
10023 1825 1 19 Trüb, kalt. Im Burgtheater „Zufälle“, im Kärntnertor-Theater „Gazza ladra“, des Bassi Einnahme. Ich schrieb dem Grafen, wie sehr mich der Sequester kränkt, von Bekanntmachung meiner Pensionsverschreibung. Kárner sagte mir, ein Von Farkasz von Diószegh sei Vinzenz’ Bevollmächtigter. Er, Koch, Fiala, Lembert, Kridl speisten mit uns. Nachmittags zu Hause, ins Kärntnertor-Theater Fodor, Lablache, Botticelli, Rubini etc. singen darin; gab Kanzler 50 fl., Zampis 25 fl.. In Gesellschaft, plauderte. Bei Therese Moser. Band 10 (X.), Seite 159v
10024 1825 1 20 Schnee, kalt. Im Burgtheater „Sühnung“, „Vertraute“, im Kärntnertor-Theater „Geheimnis“, „Amenie“, im Theater an der Wien „Schwestern von Prag“, mit Meister. Den Vormittag blieb ich im Bett und las Grillparzers „König Ottokars Glück und Ende“, Trauerspiel in 5 Akten, jeder Akt spielt an einem Platz. Das Ganze sehr gedrängt, darin 42 Rollen. Sehr schön geschrieben, manche Szenen sehr ergreifend; ich las 4 Stunden. Der Kwiatkowsky schickten wir eine Kreuznadel zum Namenstag. Mittags allein, nach Mittagmit Therese zur Fußer. Zur Schwitzer, dann mit Therese, Fanny, Camilla, Christine und Amique in Frieds Krippenspiel, wohin Wolfmayer mit Familie und Schmid mit seinen 2 Mädchen kam. Ist besser als alle, nur langsam in den Veränderungen. Ich gab ihm 10 fl.. Zur Schwitzer in Gesellschaft. Ins Kärntnertor-Theater, fand Seitz, Neumann. Lutherischer Ball im Großen Redoutensaal. Band 10 (X.), Seite 159v
10025 1825 1 21 Trüb, Schnee, dabei sehr kotig. Im Burgtheater „Grafen Montalto“, im Kärntnertor-Theater „Gazza ladra“, im Theater an der Wien „Dorfbarbier (?)“, „Freund in der Not“ war gestern. Den Vormittag zu Hause. Schrieb an den Grafen sehr derb, aber ehrlich. Agnes und Stessel speisten mit uns. Honegger brachte Theresen die Gartenpläne schön gezeichnet und in einem eleganten Portefeuille, mir auch eine Kopie davon. Burg bat, mich für ihn wegen einer Kaffeehausgerechtigkeit zu verwenden. Nachmittags zu Jungmann, Csiba und Bétsely zahlten die 270 fl. Interessen. Den Abend zu Haus, las, spielte mit Therese Domino. Band 10 (X.), Seite 159v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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