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Anzeige von 10011 - 10015 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
10011 1825 1 7 Kalt, rauer Wind, öfters Schnee. Im Burgtheater „Blutrache“, „Frack und Livree“, „Das ändert die Sache“, im Kärntnertor-Theater „Podestà di Burgos“, im Theater an der Wien „Albrecht der Streitbare. Am Vormittag übernahm ich von der Konratin (?) Wäsche und Küche. Mittags allein, nachmittags zu Haus, schrieb der Vladár (?) wegen 100 fl., seit 2 Jahren schuldig. Zum Porz (?), gab ihm 2 fl.. Zur Schmirer, sprachen sehr ernst. Sie gab mir Reimanns Konto mit 788 fl., sehr hohe Preise. Zur Ball, in Gesellschaft, um 7 h in Sturm und Schneegestöber nach Haus. Bei Therese waren Weinmüller und sie. Band 10 (X.), Seite 158v
10012 1825 1 8 Tiefer Schnee, Wind und Schnee dauern fort. Nach Mittag Tauwetter, auf den Straßen schwimmt es, von den Dächern strömt das Wasser, es ist kaum zu gehen. Im Burgtheater „Lohn der Wahrheit“, die eiserne Kurtine wird dem Publikum wie am 5. gezeigt. Im Kärntnertor-Theater „Nachtigall und Rabe“, „Fee und Ritter“, im Theater an der Wien „Lügner und sein Sohn“, zum 1. Mal, der Schluss fehlt. Früh zu Hause, Fortsetzung der Wäscherevision. Sprach Birkmayer, Lembert besuchte mich, sprachen von Ludlam; seiner Frau Wilh[elmine] schickte ich Gartenbilder. Mittags allein, nach Mittag zu Hause, arbeitete. Therese gab den Schmirer Singstunden. In Seitz’ Gesellschaft, Jäger war da. Ins Kärntnertor-Theater, wegen Zeltner, Sontag, Unger; leer. Zeitlich in Ludlam; große Gesellschaft. Postbüchl von Lachelberger mit Vignette, von Saphir die Deutung. Für die Kettler (?) wurden 42 fl. Neujahr gesammelt. Es war sehr lustig, der Witz strömte; um 12 h nach Haus. Band 10 (X.), Seite 158v
10013 1825 1 9 Schneehügel, glatt, schlecht zu gehen. Im Burgtheater „Haus Barcellona“, im Kärntnertor-Theater „Barbiere“, im Theater an der Wien „Schwestern von Prag“, Meister von Pest als Schneider. Den Vormittag lag ich. Zum Wohlfarth speisen, Kridl, Neumann, Schellhorn waren da. Richart vegetiert noch immer. Nachmittags zur Ball, der Jeanette Schmuck zu zahlen, 16 fl.. Den Abend mit Therese allein. August begleitete mich, weil Gottlieb wegen der Breite unserer Fenster eine Bouteille Champagner verlor, spielten Domino; um 8 h ins Bett. Band 10 (X.), Seite 158v
10014 1825 1 10 Sturm, öfters Schnee. Im Burgtheater „Jude“, im Kärntnertor-Theater „Cantatrici villane“, im Theater an der Wien das Gestrige. Den Vormittag zu Hause, arbeitete in Institutsgeschäften. Mittags allein. Tschepp erzählte uns, der Schneider Hörr sei wegen Schulden unsichtbar. Ich schrieb es dem Grafen und mehrere derbe Sachen wegen neuer Schulden bei Leitner (?). Nachmittags zu Nestroy, tut gar nichts. Zur schwachen Richart, zu Jungmann, in Gesellschaft. Ins Theater an der Wien, Meister von Pest als Schneider; gefällt, ist ein wenig zu stark und zu alt für diese Rolle. Leer, fand Lembert und mit diesem in die Stadt. Band 10 (X.), Seite 158v
10015 1825 1 11 Ein trüber Tag. Im Burgtheater „Beide Figaro“, im Kärntnertor-Theater „Elisabetta“, im Theater an der Wien „Turnier zu Kronstein“. Den Vormittag zu Hause. Therese und ich schrieben der Jeanette und warnten sie, ruhig, vorsichtig zu sein. Lembert, Dräxler, Agnes speisten mit uns. Kwiatkowsky brachte die Gartenbilder von Mollo; 3 wurden verkauft. Nachmittags sah ich mit Lembert Kupferstiche an. Mit ihm zum Tendler, pränumerierte auf Shakespeare bei Göschen mit 15 fl.. Zur Ball, ins Kärntnertor-Theater, leer. Zu Hause sahen Therese, Hoffmann und ich Kupferstiche. Band 10 (X.), Seite 158v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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