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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
10031 1825 1 27 Trüb, kalt. Im Burgtheater „Zufälle“, im Kärntnertor-Theater „Gazza ladra“, im Theater an der Wien „Mädchen von Marienburg“. Lag bis 11 h, ordnete manches, schrieb an den Grafen. Mittags bei Wohlfarth mit Koch, plauderten von Grillparzers „Ottokar“. Koch brachte mir die Gartenpläne mit Überschlag auf 4400 fl. Münze; viel zu hoch. Nachmittags ging ich herum, begegnete Lembert, sprachen von der heutigen Leseprobe des „Ottokar“. In Gesellschaft, um 7 h nach Hause, spielte mit Therese, um 9 h im Bett. Band 10 (X.), Seite 160v
10032 1825 1 28 Kalt, heiter, windig, Sturm und Schneegestöber. Im Burgtheater „Phädra“, im Kärntnertor-Theater „Zwei Worte“, „Amenie“, im Theater an der Wien „Räuber am Culmer Berg“. Den Vormittag zu Hause. Nach mehreren Wochen ließ sich die Reimann wieder sehen. Mit Therese spazieren, begegnete Eckl, Assen, Zwicker, sprachen von Richarts Testament. Fiala speiste mit uns. Nachmittags zur Ball, zur Schwitzer, Fanny. Fand Ritter, ins Kärntnertor-Theater, plauderte mit Lembert. Band 10 (X.), Seite 160v
10033 1825 1 29 Kalt, trüb. Im Burgtheater „Eifersüchtige Frau“, „Blitzstrahl“, „No.777“, im Kärntnertor-Theater „Zwei Worte“, „Amenie“, im Theater an der Wien „Opferfest“. Schrieb an den Grafen. Ging wegen Fiala in die Porzellanfabrik. Kárner, Elsler, Holbein, Neumann, Stessel speisten mit uns. Nachmittags siegelte ich Ballkarten, kaufte Lampenschere, 1fl.15 x. Zum Rospini, in Gesellschaft. Ins Theater an der Wien, statt Schwarzböck sang Röckl den Oberpriester; leer. Ins Kärntnertor-Theater, anstatt Samengo tanzte Torelli mit Brugnoli. In Ludlam, kam neben Remy (?) von Berlin zu sitzen, plauderten viel. Im Ganzen wurde viel gelacht, dauerte bis ½ 1 h. Band 10 (X.), Seite 160v
10034 1825 1 30 Gefroren, heiter, angenehm. Im Burgtheater „2 Figaro“, im Kärntnertor-Theater „Gazza ladra“, im Theater an der Wien „Friedr[ich] mit der gebiss[enen] Wange“. Den Vormittag lag ich, mittags bei Wohlfarth mit Neumann, Schellhorn, über die Bastei, sprach Marie. Um 6 h zu Haus, spielte mit Therese, dann mit der Assen; sprachen von der Richart Testament, dass sie ihrer gar nicht dachte. Band 10 (X.), Seite 160v
10035 1825 1 31 Trüb, stürmisch, kalt. Im Burgtheater „Ahnfrau“, im Kärntnertor-Theater „Italiana in Algeri“, im Theater an der Wien das Gestrige. Um 10 h zu Morawa, dann in den Garten. Edlinger kommt zu Bossi, Pölt zieht ein. Dann Baukommission im Garten, Morawa, Hainz, Burg, Stooss, Erben und Klee waren anwesend. Die Aufnahme des Protokolls dauerte 1½ Stunden, Erben erhob, erschöpfte alles Mögliche zu seinen Gunsten. Im Sturm nach Haus, Kwiatkowsky brachte mir die 6 Prospekte der „Umgebungen Wiens“, 87 ½ fl., schön illuminiert; speiste mit uns, Therese gab ihm ihr Stammbuch. Nachmittags zu Hause, zum Jungmann. In die Theaterkasse zu Haim, zur Schwitzer, in Gesellschaft. Ins Kärntnertor-Theater, leer. Um 9 h zu Hause, ordnete mit Therese Gurks Landschaften. Band 10 (X.), Seite 160v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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