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Anzeige von 9981 - 9985 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
9981 1824 12 8 In der Nacht und am Tage Sturm. Im Burgtheater „Lear“, im Kärntnertor-Theater „Elisabetta“, im Theater an der Wien das Gestrige. Schliefen bis 10 h; Stessel kam mit Mutter und Schwester wegen Pensionszertifikat, wir luden sie für morgen. RItter, Honegger brachten Skizze vom Garten. Weil ein lang entbehrter Sonnenstrahl leuchtete, fuhren wir vor Tische mit Hoffmann und Ferdinand hinaus. Reimann, Kridl, Stöger von Graz mit Preisinger speisten bei uns. Nach Mittag schrieb ich dem Grafen. War mit Therese bei der Hoffmann, sahen Kupferstiche und Linders Porträtsammlung. Abends kam Kramer, die Fux mit Dini. Mit der Hoffmann spielte ich Domino. Band 10 (X.), Seite 155v
9982 1824 12 9 Früh Nebel, dann heiter, kalt. Im Burgtheater „Quälgeister“, im Kärntnertor-Theater „Gefangene“, „Blaubart“; anstatt Brugnoli Torelli; im Theater an der Wien das Gestrige. Den Vormittag zu Hause, zur Richart; ist sehr elend. Negoziierte mit Möraus wegen unserer Bälle, besuchte Marie. Witwe Stessel mit Fanny, ihr Ludwig mit Frau, Hoffmann und sie waren unsere Gäste und recht vergnügt. Mit Therese zur Schwitzer. Ins Kärntnertor-Theater, plauderte mit Holbein, Vogel, Kike, spielte dann mit Therese. Band 10 (X.), Seite 155v
9983 1824 12 10 Heiter, abends Regen. Im Burgtheater für die Wohltätigkeit „Essex“, im Kärntnertor-Theater „Le Lagrime“, „Blaubart“, im Theater an der Wien das Gestrige, Holbeins Einnahme, 200 fl. Den Vormittag zu Hause, ging herum, zum John ins Bürgerspital wegen Fußer. Mit Kanzler und Zampis über die Bastei. Mittags mit Therese allein, nach Mittag lehrte sie Minna, ich arbeitete. Marie besuchte uns nach Tisch. Abends Gesellschaft, die Schmirer mit Anhang, die Reimann, Söhne, Gruber, Fieglmüller mit Marie, Hoffmann, Weinmüller, Moser tranken Kaffee, hatten dann Schinken, Torte, Wein, Bier; um ½ 10 h ging alles. Begräbnis des FZM Kolowrat, 80 Jahre, an Entkräftung. Band 10 (X.), Seite 155v
9984 1824 12 11 Heiter, kalter Wind. Im Burgtheater „Wunderschrank“, im Kärntnertor-Theater „Elisa e Claudio“, im Theater an der Wien das Gestrige. Den Vormittag zu Hause, schrieb dem Grafen. Gab dem DeVenne Kommission wegen Hausmeister; sie will nicht bleiben. Mittags allein, nach Mittag in den Garten, zu Fußer. In Gesellschaft ins Theater an der Wien, sprach die Lieglischen. Mit Mayer in die Stadt, in Ludlam. Sehr lustig, Castellis Betrunkener überraschte Anschütz sehr. Um ½ 11 h ins Bett; bei Weinmüller war Therese mit Moser. Czernin ließ sich heute in seinem Hause durch Dietrichstein die Gesellschaft vorstellen; Schreyvogel mit den Beamten gestern. Band 10 (X.), Seite 155v
9985 1824 12 12 Sturm und Regen den ganzen Tag. Im Burgtheater „Wallenstein“, im Kärntnertor-Theater „Elisabetta“, im Theater an der Wien das Gestrige. Ich lag bis Mittag, mich plagen Husten, Schnupfen und Bauchschmerzen. Therese und ich gingen nicht aus, ließen uns bei Schmirer absagen, aßen allein. Abends Domino mit Hoffmann, dann Préférence mit ihr und Therese. Band 10 (X.), Seite 155v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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