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Anzeige von 9986 - 9990 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
9986 1824 12 13 Heiter,sehr kotig. Im Burgtheater „Falsche Vertraulichkeiten“, im Kärntnertor-Theater „2 Worte“, Elsler Fanny in „Blaubart“, im Theater an der Wien das Gestrige. Den Vormittag zu Hause. Kollmann sagte dem Vinzenz den Dienst auf. Ich arbeitete,mich besuchten die Wohlfarth, Honegger wegen Gartenplan, Elsler, Dräxler. Mittags bei Wertheimer mit Corda; aß wenig. Nach Mittag ging ich herum, ins Kärntnertor-Theater, plauderte mit Stöger, Seitz. Abends spielte ich mit Hoffmann. Abreise des Königs von Bayern. Band 10 (X.), Seite 155v
9987 1824 12 14 Heiter, aber stürmisch. Im Burgtheater „Kabale und Liebe“, im Kärntnertor-Theater „Barbiere“, im Theater an der Wien das Gestrige. Den Vormittag lag ich wegen Grimmen; wegen Windkolik nahm ich Rhabarber. Agnes speiste mit uns, nach Mittag Arbeit. Weidmann besuchte mich, abends Domino mit Hoffmann. Bei Therese waren Weinmüller und Krieghammer. Abreise der Königin. Band 10 (X.), Seite 156r
9988 1824 12 15 Heiter,warm; in der Nacht Sturm. Im Burgtheater „Organe“, „Buckliger Liebhaber“, im Kärntnertor-Theater „2 Worte“, 1. Akt „Psyche“, „Pagen“, im Theater an der Wien zum 1. Mal „An Überbringer“, „Erfüllte Hoffnung“. Früh zum Grafen; Vinzenz bei ihm. Auf die Maut wegen Illésházy. Zu Hause fand ich Kwiatkowsky, die Huber, Schmirer, den Reimann. Gurk kam mit Abänderungen des Gartentableaus, speiste samt Kridl bei uns. Koch kam auch, schickte Aspik. Nach Mittag zur Marie, in Gesellschaft ins Josephstädter Theater „Kurze Mäntel“ von Meisl; Müller parodiert den David und gefällt sehr. Voll, Meisl unterhielt mich so ziemlich. Sprach das ganze Taxamt. Band 10 (X.), Seite 156r
9989 1824 12 16 Heiter,windig. Im Burgtheater „Reise nach der Stadt“, im Kärntnertor-Theater „Cenerentola“, im Theater an der Wien „Meister Martin“ von Holbein. Früh zum Grafen. Ins Porzellanmagazin, sprach Fiala, Dietschy. Sah Choers (?) Zimmerreise, samt Aspernschlacht, sehr mittelmäßig. Zu Haus allein, nach Tische führte ich Therese zur Schwitzer. Ich ging in den Garten. Deliberation wegen Glashaus, Versetzen der Bäume mit Pölt, Swoboda. Bei Schmid bestellte ich verschiedenen Taffet. Abends bei Schwitzer, fuhr um 8 h nach Haus und spielte Domino, Karl Haag, Kurier von Komorn, verfiel nach Verurteilung wegen Kassa-Abgang in die Schlaf- und Starrsucht, welche 7 Monate dauert. War sonst gesund, ist verheiratet und scheint zu wissen, was mit ihm vorgeht. Er liegt seit 3 Wochen im Militärspital. Band 10 (X.), Seite 156r
9990 1824 12 17 Finster, öfter Regen. Um 40 Minuten auf 9 h brach ein gewaltiges Donnerwetter aus, warf Steine, der Blitz schlug in Heiligenstadt in den Kirchturm, zündete augenblicklich; dann fiel starker Schnee. Im Burgtheater „Die beiden Figaro“., im Kärntnertor-Theater „Barbiere“, im Theater an der Wien das Gestrige. Swoboda empfahl mir einen Schuster; wies ihn ab, wegen Gestank und kleinen Kindern. Zum Verwalter Spindler im Arbeitshaus, kaufte für Morawa 9 Ellen braunen Teppich, 18 fl., sah die Arbeitssäle, seine Wohnung, Kapelle und plauderten lange. Mittags allein, nach Mittag zu Hause. Sprach Kike, ins Leopoldstädter Theater; Einnahme Raimunds „Der Diamant des Geisterkönigs“, von ihm selbst, Musik vom Drechsler. Ist nicht komisch, nicht unterhaltend, nicht neu; nur Raimund hatte ein gedrängtes Haus. Hatte für 5 fl. einen elenden Sitz, saß gedrängt, litt Hitze und langweilte mich gar sehr. Therese ging nach der Lektion mit Minna zur Mutter, wohin auch die Reimannischen kamen. Band 10 (X.), Seite 156r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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