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Anzeige von 8726 - 8730 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
8726 1821 6 20 Veränderlich und kalt wie im November, abends heiter Im Burgtheater „Liebeserklärung“, „Sekretär und Koch“. Im Kärntnertor-Theater „Zauberglöckchen“, Oper in 3 Akten übersetzt von Treitschke, Musik von Hérold. Im Theater an der Wien zum vorletzten Mal die Metzger in „Johann von Paris“, mit Variationen von Winter. Früh zum Grafen, zahlte dem Schindler 10.000 fl. für Daun (?). An der Theaterkasse Sitze für Wertheimer und Seitz zum „Wunderglöckchen“. Zeigte dem Jean für Dietrich den alten, bei Hatzfeldt für 106 fl. gekauften Altar. Mittag mit Kridl und Birkmayer bei Radl. Nach Mittag zu Hause. Therese fuhr wegen Horner Bier in den Garten, 13 fl. Ich zu Kike, sprach von Salis; Heinrich (?) kam zu Aigen. Mit Sch[enk ?], Seitz ins Kärntnertor-Theater, ins Parterre. Der 1. Akt wurde gezischt, der 2. gefiel, wozu ich mächtig beitrug, und so auch der 3. Therese war den Abend bei Moser. Band 09 (IX.), Seite 185r
8727 1821 6 21 Fronleichnam. Heiter, aber sehr kalt. Feierliche Prozession, der Kaiser und sie gingen mit. Bei den Altären wurden Zelte aufgeschlagen. Sah die Prozession beim Altar am Michaelsplatz, führte die Wertheimer zu Wohlfarth in den 2. Stock. Ich ließ vom Hans Gewey (?) 80 Rosen zu Wohlfarth bringen, ging zum Grafen, dann auch zu Wohlfarth, fand die Reimannischen. Später sprach ich Kike. Mittags mit Therese, Koch, Kridl, Axt, Streitfort bei Wohlfarth, nach Tisch alle in den Garten; es kamen die Wertheim, Massauer, Fux, Braunthal mit Retteh (?), Kämptler (?), Salis, Etzelt, Ball, Kupfer. Nach 8 h in die Stadt, sprach Kike, Seitz und Wohlfarth. Spiel bei Reimann. Band 09 (IX.), Seite 185r
8728 1821 6 22 Veränderlich, sehr kalt, öfter Regen. Im Burgtheater „Falsche Vertraulichkeiten“, im Kärntnertor-Theater „Zauberglöckchen“, im Theater an der Wien „Bassa und Bär“, „Silberschlange“. Den Vormittag beim Grafen, Kike. Mittags mit Dräxler, nach Mittag zur Vladár, Kike, dann ins Kärntnertor-Theater, fand Aigen. Therese war bei der Moser. Band 09 (IX.), Seite 185r
8729 1821 6 23 Regen, sehr kalt; schrecklicher Sommer. Im Burgtheater „Bayard“, im Kärntnertor-Theater Einnahme der Metzger „Molinara“; sie singt zum letzten Male. Den Vormittag beim Grafen, mittags zum 1. Mal mit Therese bei Wertheim; mit uns speisten Königswarter und Frau von Amsterdam und die Ärzte Corda (?) und Hinke (?). Nach Tische sang Therese, Hinke akkompagnierte. Alle waren entzückt, ich auch. Nach 6 h zu Seitz, spielte Préférence. Nach 8 h mit Salis in Compagnie. Pepi zog gestern und heute früh im Garten 2 Eimer Hütteldorfer und 1 Eimer Horner Bier ab. Band 09 (IX.), Seite 185r
8730 1821 6 24 Trüb, kalt. Im Burgtheater „Ersatz“, Vespermann zum 1. Mal als Buchhalter Fest (?). Im Kärntnertor-Theater „Tausch“ und ländliches Divertissement mit Schneider von München; im Theater an der Wien „Herzogs Befehl“, Sandner als Herzog. Umgänge in den Vorstädten, Reimanns Namenstag. Den Vormittag beim Grafen, Kike, mit Therese zu Reimann, speisten da mit Seitz, Wohlfarth, Axt, Streitfort. Nach Mittag Spiel. Ins Kärntnertor-Theater, sprach Kike, Aigen. Therese spielte bis 10 h. Band 09 (IX.), Seite 185r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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