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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
8696 1821 5 21 Heiter, [nach Mittag] Regen. Im Burgtheater „Beschämte Eifersucht“, mit Müller Vater und Tochter. Im Kärntnertor-Theater „Waldemar“ und schottisches Divertissement, im Theater an der Wien die Vespermann in „Müllerin“. Den Vormittag beim Grafen. Therese führte die Schwägerinnen zu Wohlfarth, dort mittags mit ihnen und Knoll (?). Nach Mittag wegen Regen nicht in die Jägerzeile zu den Dubsky’schen Figuren. Der Richart gab ich für Bücher ein pucefarbenes Kleid, 30 fl., und 6 Paar Handschuhe. Abends gaben wir den Schwägerinnen unsere Geschenke: der Babette Meissner eine Schale mit „Ehret die Frauen“, 20 fl.. der Lottl einen Toilettespiegel, 25 fl., Zuckerzange 20 fl., 3 seidene Tücheln, 14 fl., Tücheln und Krauseln 9 fl., ein Kleid von Tüll 12 fl., 2 alte Kleider von Therese, dem Bruder 3 ½ Ellen graumeliertes Tuch, 70 fl., zusammen 170 fl., welches sie sehr zu freuen schien. Im Regen ins Kärntnertor-Theater in den 3. Stock. Band 09 (IX.), Seite 180r
8697 1821 5 22 Trüb, kühl, den Nachmittag und am Abend Regen. Im Burgtheater „Seltsame Audienz“, „Sekretär und Koch“, im Kärntnertor-Theater nach langer Zeit wieder „Richart und Zoraide“ von Rossini; nahm den Schwägerinnen und Prohaska Sitze. Im Theater an der Wien „Erinnerung“, 1. Gastrolle des Vespermann von München. Den Vormittag beim Grafen, in die Porzellanfabrik mit der Petter aus Preßburg, kaufte ihr 6 Teller, 6 fl. Dann mit den Schwägerinnen in die Dubsky’sche Wachsgalerie. Mittags speisten die Prohaska von Erdödy, Agnes, Dräxler und Stegmayer Carl – welchem ich 2 ½ Ellen Kasimir gab – da. Nach Mittag zu Hause, auf den Markt. Zu Kike, dann ins Kärntnertor-Theater; blieb im Parterre; im 3. Stock war die Fitz. Band 09 (IX.), Seite 180r
8698 1821 5 23 Heiter. Im Burgtheater „Don Gutierre“, Anschütz von Breslau engagiert, 1. Debut-Rolle. Im Kärntnertor-Theater „Gutsherr“, Alfred“, im Theater an der Wien „Molinara“, Müller Vespermann. Den Vormittag beim Grafen; heute kommt Mericzay wieder. Früh kam Haizinger wegen seinem Kontrakt mit Pálffy. Die Schwägerinnen mit Kridl und Müller speisten da. Nach Mittag zu Wohlfarth; die Tony fährt mit Eckhardt nach Weigelsdorf. Reimann schickte der Wohlfarth einen schönen Mahagonitisch. Später zur Vladár, mit Pepi auf die Glacis, zu Kike, dann ins Theater an der Wien, voll; war in Kundraths Gesellschaft. Den Schwägerinnen nahm ich Sitze im Kärntnertor-Theater, kam zum Marsch, fand die Muth und Fanny. Therese lag an Kopfschmerzen. Heute wurde der arme Elfenicht im Hofe des Leopoldstädter Theaters von einem umfallenden Gerüst totgeschlagen, [ …?, Alterangabe fehlt] Jahre alt. Band 09 (IX.), Seite 180v
8699 1821 5 24 Regen, abends wieder. Im Burgtheater „Indianer in England“, Mad. Anschütz engagiert, als Gurli. Im Kärntnertor-Theater „Opferfest“, Gerstäcker als Murney, im Theater an der Wien „Papageien“, „Zaubernelke“. Abreise der Schwägerinnen. Den Vormittag beim Grafen, wir sprachen von dem Major Kahn beim Fürsten Odescalchi, dessen Ende man nicht weiß. Der Graf mit Mericzay und Sina waren wegen der Administration beim Fürsten. Um 11 h in die Pressgasse. Mericzay und Dräxler aßen mit uns Pastete. Zu Therese kam die Reimann mit Carl, schickten 6 Sesseln in den Garten; Theodor machte ein Pulverhorn (?). Der Moser und Reimann kaufte ich Gläser, 3 fl.; von Rohrweck bekam ich ein englisches Halbglas. Dann zu Kike, ins Kärntnertor-Theater, dann ins Burgtheater. Therese war bei Moser. Band 09 (IX.), Seite 180v
8700 1821 5 25 Regen, kalter Wind. Im Burgtheater „Herrmann und Dorothea“, im Kärntnertor-Theater „Caliph“, „Aline“, im Theater an der Wien „Italienerin“, mit Mad. Schütz. Den Vormittag beim Grafen. Sprach Kettels Freund vom gestrigen Sturm mit Gemahl. Mittags mit Wohlfarth allein; die Tony ist in Weigelsdorf. Nach Mittag zu Hause, Klage beim Marcobrunner vom Traubenberg den Schmied, welcher alle Nachbarn beeinträchtigt. Sprach Kike vor und nach der Oper. Ins Burgtheater zum Anfang und Empfang des Kaisers, welcher sehr brillant war; er kam gestern von Laibach nach Schönbrunn. In das leere Kärntnertor-Theater, sprach Kike vor und nach der Oper: sprachen von dem unglücklichen Major Kahn, dessen Kleider beim Lusthaus gefunden wurden. Band 09 (IX.), Seite 180v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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