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Anzeige von 8671 - 8675 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
8671 1821 4 26 Veränderlich, der Abend war schön. Im Burgtheater „Der Schneider und sein Sohn“, im Kärntnertor-Theater „Baals Sturz“, im Theater an der Wien „Bär und Bassa“, „Silberschlange“. Den Vormittag beim Grafen, dann zur Lizitation beim Piringer, wegen Silber der Richart. Mittags alleine. Den Wertheimer trug ich im Kärntnertor-Theater eine Parterre-Loge an, welches sie zu freuen schien und den Vater bitten wollen. Nach Mittag wurde Bier abgezogen. Sprach Lehner, dann in Vladárs Gesellschaft ins Theater an der Wien, fand auch die Seitz mit Pepi. Band 09 (IX.), Seite 176v
8672 1821 4 27 Heiter. Im Burgtheater „Klytämnestra“, Trauerspiel in 4 Akten von Mich[ael] Beer; Einnahme des Joseph Lange am Schlusse seiner 50jährigen Dienstleistung; die Schröder, Hruschka Elektra, Lange als Ägist. Im Kärntnertor-Theater Theater „Tausch“, „Alfred“, im Theater an der Wien „Moses“. Den Vormittag beim Grafen, mittags bei Wertheim, wegen Loge Beratung. Er ist noch unentschlossen, bat um Aufschub bis Sonntag. Nach Mittag in den Garten, Reimann und Tschepp legen den Boden und vollenden das Zelt. Abends ins Kärntnertor-, dann zum Schluss ins Burgtheater. Das Stück langweilte, die Hruschka gefiel. Lange hielt am Schluss einen Dankepilog, wurde jubelnd und enthusiastisch bei jeder Stelle seiner von Weidmann gemachten Rede begrüsst. Der Graf ließ mich überall suchen wegen Pass. Band 09 (IX.), Seite 176v
8673 1821 4 28 Heiter, heftiger Wind und Staub. Im Burgtheater „Klytämnestra“, im Kärntnertor-Theater „Blaubart“ im Theater an der Wien zum letzten Mal Töpfer in „Des Herzogs Befehl“. Den Vormittag beim Grafen, mit der Gräfin wegen ihrem Quartier zu tun. Franz Pálffy übernimmt von uns 2000 Fasaneneier à 30 x, weswegen ich zweimal bei ihm war. Mittags mit Radl und Kridl im Igel. Nach Mittag zu Hause, fand die Kupfer (?) mit 2 Mädchen, sprach Seng, Lehner. Abends mit Therese und der Aspelmayer Marie zum Corti auf die Bastei, nahmen Gefrorenes. Dann ich ins Kärntnertor-Theater. Band 09 (IX.), Seite 176v
8674 1821 4 29 Wie gestern. Im Burgtheater „Turnier zu Kronstein“, im Kärntnertor-Theater „Diener aller Welt“, „Ländl[iche] Hochzeit“, im Theater an der Wien Töpfer zum Schluss „Die Rettung“ und „Tagesbefehl“. Den Vormittag beim Grafen. Die neue Direktion Dietrichstein und Mosel verlangen die Dekrete und Attestate der vorigen Direktion. Ich machte hinzu ein Promemoria und machte sie auf Pálffys unwürdige Behandlung und Dekret vom 14. Juni 1814 aufmerksam, und dass man Würdigung der Verdienste von der neuen Direktion erwarte; schloss 11 Originaldokumente bei. Mittags bei Wohlfarth mit Streitfort, Klage über seinen liederlichen Sohn. Prozession nach St. Stephan wegen glücklich geendetem Feldzug. Wir fuhren in den Garten, Wohlfarth, sie, Tony, Streitfort mit Anhang, Fink, die Reimann mit Carl, Dessauer, Fieglmüller, der junge Hirsch, Komissär Schwanberger und die große Pepi mit ihrem Bruder kamen. Die Fahne wurde zum 1. Male ausgesteckt. Gegen 8 h ging ich in die Stadt ins Kärntnertor-Theater. Fand die kranke Seng, sprach nachher Lehner. Band 09 (IX.), Seite 176v
8675 1821 4 30 Warm, heiter. Im Burgtheater „Klytämnestra“, im Kärntnertor-Theater „Barbier von Sevilla“, im Theater an der Wien Jägers Einnahme „Weiberprobe“, komische Oper in 2 Akten von Rossini; die Schütz singt seit langer Zeit wieder. Den Vormittag beim Grafen, der zu Peter, sah mit ihm nach langer Zeit das früher so oft besuchte Gärtchen. Mittags bei Seitz in Gesellschaft. Nach Mittag in unseren Garten; unterhielten uns, die Anstreicher bessern aus. Therese ließ Wein abziehen. Dann ins Kärntnertor-Theater, sprach Kettel. Zum Schluss ins Theater an der Wien; die Oper missfiel, traf Römer. Dem Fechner (?) schrieb ich, dass die Seng ihn als Arzt wünsche. Heute schrieb ich nebst Anführung von 11 Original-Dokumenten einen Aufsatz an die neue Direktion Moritz Dietrichstein und Ignaz Mosel. Am 18. Juni kamen von der Direktion die 11 Dokumente ohne alle Begleitung zurück. Band 09 (IX.), Seite 177r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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