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Anzeige von 8721 - 8725 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
8721 1821 6 15 Heiter. Im Burgtheater „Donna Diana“, die Müller von Mannheim zum letzten Mal. Im Kärntnertor-Theater „Richart und Zoraide“, im Theater an der Wien … ? [Programmangabe fehlt]. Den Vormittag beim Grafen, zur Lizitation der Hatzfeldt. Später in Gesellschaft des Muth, welcher morgen abreist, in den Garten. Mittags speisten Dräxler und Elsler mit uns. Nach Tische besuchte ich den kranken Schmirer; sie ist in Bruck, kam eben mit der Illek an. Zu Kike, dann um 6 h über die neue Kärnt[ner]tor-Brücke – alte Tor-Brücke – in den Garten. Ihre Pfeiler muss Reimund stützen, welche Schande ! Therese und ich waren allein Nach 8 h ins Kärntnertor-Theater, kam eben zum Finale und Marsch der Bande; fand Aigen. Kettel reist in der Nacht nach München. Band 09 (IX.), Seite 184v
8722 1821 6 16 Heiter, kühl, nach Mittag trüb und kalt. Regen, danach erhob sich ein kalter Wind. Im Burgtheater „Essex“, zum letzten Mal mit Müller von Mannheim als Rutland. Im Theater an der Wien „Barbier von Sevilla“, Einnahme der Metzger-Vespermann, Fischer von München. Früh ging Therese beichten, ich zum Grafen, Arbeit mit Mericzay; zu Aigen, Lizitation. In der Lizitation fanden wir die Assen, kaufte eine Uhr, mit Steinen eingelegt und Verzierung aus Bronze, für 70 fl., und einen sehr alten Altar mit Schnitzwerk und Christus am Kreuze. Mittags mit Schießl, welcher die Sonnenuhr malt, und Dräxler. Fuhren nicht in den Garten, in den Garten kam ich mit Voigtländer und seinem Fritz allein, probierten meinen alten Tubus und den neuen von seinem Schwiegervater Tiedemann. Nach 8 h ins Burgtheater, Anschütz gefiel mir nicht, er ist ein Kulissenreisser. Die Müller wurde gerufen und sagte „Die Freude des Wiedersehens mildert den Schmerz des Scheidens“. Fand Götz – zum 1. Mal engagiert – und Aigen. Band 09 (IX.), Seite 184v
8723 1821 6 17 In der Nacht Regen, öfters auch am Nachmittag, trüb, kalt. Im Burgtheater „Johanna von Montfaucon“, im Kärntnertor-Theater „Joseph“, im Theater an der Wien „Barbier von Sevilla“, Loge 25 fl., Sitz 5 fl. und 3 fl.. Den Vormittag beim Grafen, zu Aigen, Vladár. Mittags bei Wertheim, mit der Familie allein, nach Mittag in den Garten, fand Wohlfarth, Kupfer, Schanz, Reimann etc. Um 8 h ins Kärntnertor-Theater, leer. Band 09 (IX.), Seite 184v
8724 1821 6 18 Kalt, Regen; trauriger Sommer, alles geht zu Grunde. Wie dauert mich unsere schöne Rosenflur ! Im Burgtheater „Alpenröslein“, im Kärntnertor-Theater „Alexis“, „Zwei Tanten“; im Theater an der Wien „Vier Schildwachen“, „Feuernelke“. Tschepp lässt sich nicht sehen. Den Vormittag beim Grafen und in der Hatzfeldt‘ schen Lizitation. Bei Wohlfarth; Wertheimer; schickte ihnen ein Rosenbouquet. Gaal, Elsler, Dräxler speisten mit uns. Nach Mittag zu Kike, später zu Seitz, fand Gesellschaft. Ins Kärntnertor-Theater, leer; plauderte mit Aigen. Heute sandte die Direktion die am 30. April eingereichten Dokumente ohne alle Begleitung zurück. Band 09 (IX.), Seite 184v
8725 1821 6 19 Es scheint sich zwar auszuheitern, aber leider fallen die Barometer. Mittags kleiner Regen, nach Mittag heftiger Regenguss, kalter Wind. Im Burgtheater „Liebeserklärung“, „Letztes Mittel“, im Kärntnertor-Theater „Wechselbrief“ und ung[arisches] Divertissement. Im Theater an der Wien „Parteienwut“, Vespermann als Roke (?), letzte Rolle. Früh zum Grafen mit Lebel und Mericzay. Zur Probe ins Kärntnertor-Theater, sah den 2. Akt von „Zauberglöckchen“. Jungmann und Dräxler speisten mit uns, samt der Agnes. Nach Mittag zu Kike, in Gesellschaft. Ins Kärntnertor-Theater, brachte Therese Bäckerei und Erbeergefrorenes. Band 09 (IX.), Seite 184v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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