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Anzeige von 8491 - 8495 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
8491 1820 10 28 Nebel. Im Burgtheater „Hass allen Weibern“ mit der Stich, „Beschämte Eifersucht“ Im Kärntnertor-Theater „Camilla“, Löhle als Loredano, im Theater an der Wien „Cenerentola“. Den Vormittag beim Grafen, sprach Felber. War bei Reimann, Ferdinand Pálffy erlegte ihm 300 fl. Interessen, bei Herrmann. Michel, Schießl und Müller waren unsere Gäste, konnte deshalb nicht mit Wohlfarth bei Streitfort speisen. Nach Mittag zur Vladár, in Gesellschaft nach Schönbrunn, dann ins Kärntnertor-Theater, es war leer. Löhle gefiel zwar, wurde aber nicht gerufen. Therese war bei Moser. Band 09 (IX.), Seite 148r
8492 1820 10 29 Nebelreissen und Regen, mittags heiter. Im Burgtheater „Letztes Mittel“, im Kärntnertor-Theater „Dorfbarbier“, „Ländl[iche] Hochzeit“, im Theater an der Wien „Margarethe von Anjou“ mit der Gottdank. Den Vormittag beim Grafen, bei Kárner, Lehner. Mittags in Gesellschaft von Axt bei Wohlfarth, dem Streitfort und Sohn ließ er absagen. Nesinger bessert sich langsam. Nach Mittag zu Vladár, in den Prater, ins Kärntnertor-Theater, zu Lehner. Therese speiste bei Reich. Band 09 (IX.), Seite 148v
8493 1820 10 30 Heiter. Im Burgtheater „Mohrin“, im Kärntnertor-Theater „Opferfest“ mit Löhle, wegen der Kaiserin „Alfred“, „Nachtigall und Rabe“; im Theater an der Wien „Margarethe von Anjou“. Früh zum Grafen, zu Uffenheimer, wechselte 1400 # um, zahlte die Interessen der Adaile, dem Chernel 10.000 fl. Sprach Lehner und kam in Gesellschaft, wie unangenehm ! Requiem für den FM Carl Schwarzenberg bei den Augustinern, Parade von dem ganzen Militär. Kridl, Dräxler und Emmel speisten mit uns. Nach Mittag mit Therese zu Brandmayer und in die Porzellanfabrik. Ich dann zu Vladár und mit Abscheu in die Gesellschaft. Dann mit den Kleinen ins Kärntnertor-Theater, Wohlfarth und sie kamen, ich plauderte mit Tony. Therese ging mit der Moser abends zur Camilla, unterhielt sich gut. Heute ließ Fürst Esterházy um 2 h mittags den am 31. Mai 1809 mit 77 Jahren verstorbenen Joseph Haydn am Hundsthurmer Friedhof ausgraben, und es fand sich der Leichnam ohne Kopf und nur die leere Perücke. Der Fürst entrüstet, meldete es gleich dem Polizeiminister Graf Sedlnitzky. Band 09 (IX.), Seite 148v
8494 1820 10 31 Nebelreissen, dann anhaltender Regen. Im Burgtheater „ Die Albaneserin“ mit Mad. Stich; im Kärntnertor-Theater „Dorfsängerinnen“, im Theater an der Wien „Schmeichler“, und „Dorfrichter“. Den Vormittag beim Grafen. Besuchte den kranken Richart, Lehner. Jungmann, Girardoni und Emmel speisten mit uns. Nach Mittag arbeitete ich zu Hause, zu Lehner. Ins Kärntnertor-Theater, Wohlfarth begleitete mich und sahen im Burgtheater den letzten Akt, Mad. Stich wurde gerufen. Therese legte sich wegen Kopfschmerzen. Gestern hatte bei den Augustinern die Anna Wranitzky mit dem berüchtigten englischen Kurier Crouse/Krauss ihre Vermählung, abends um 6 h. Sie wird nicht glücklich sein. Band 09 (IX.), Seite 148v
8495 1820 11 1 Ein schöner, heiterer Tag. Im Burgtheater „Mädchen von Marienburg“ mit Mad. Stich von Berlin; im Kärntnertor-Theater „Opferfest“ mit Löhle von München als Murnay; im Theater an der Wien „Noah“, neu studiert. Den Vormittag beim Grafen; gemeinschaftliches Abonnement der Loge mit Almássy. Mittags mit Kridl, Streitfort, Axt, bei Wohlfarth, Nesinger kam mit Glaser von Grafenegg. Therese muss auf Kleiners Rat im Bett bleiben, jedoch ist ihr besser. Auf der Bastei waren viele Menschen. Nach Mittag mit Wohlfarth zu Vladár, packte die Kleinen zusammen, in den Prater; viele Menschen, sprach Benkó. Bei Therese war Moser mit Kölbel. Um 5 h kam Glaser mit Nesinger, große Freude. Ich war in beiden Theatern, die Stich und Löhle wurden gerufen. Rindfleisch statt 15 nun 17 ½ x. Band 09 (IX.), Seite 149r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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