Sprung zur TabelleSprung zum MenüSprung zur SucheHotkey Referenz
Anzeige von 8456 - 8460 aus 11858
Sortiere nach 
Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
8456 1820 9 23 Sturm und Regen. Im Burgtheater „Taschenbuch“, „Blind und lahm“, im Kärntnertor-Theater „Diebische Elster“, im Theater an der Wien „Cenerentola“. Den Vormittag zu Hause, mit Mericzay beschäftigt. Zu Felber, schrieb an den Grafen. Vor Mittag kam Peyer, Leutnant von Ludwig-Infanterie, um Abschied zu nehmen; erklärte sich, dass er die Tony nie heiraten könne, und brachte als Andenken eine kleine hölzerne Uhr, eine grün lackierte ovale Tasse, eine Soupiere und ein Kasserol von Porzellan mit grünen Randeln. Mittags mit Elsler und Dräxler. Nach Mittag mit Therese, der Wohlfarth und Peyer nach Baumgarten zur schönen Aussicht des Ambrosio, aber der einfallende Sturm und Regen hinderte uns und wir blieben zu Hause. Später zu Wohlfarth, sagte dem August mit trockenen Worten, wie sehr er mich beleidigte, da er vor 3 Monaten den von mir empfohlenen Jung zurückwies und einen Sohn vom Scheiner (?) nahm. Abends zum Lehner, dann mit Wohlfarth und Kridl ins Kärntnertor-Theater. Nach dem 1. Akt gab ich dem Weigl eine Dose aus Buxbaum, worauf ein Tableau der Elster; dann ins Bierhaus. Therese war bei der Moser. Band 09 (IX.), Seite 143r
8457 1820 9 24 In der Nacht und am Tage heftiger Sturm, kalt, trüb, öfter Regen; von 11 h bis in die Nacht anhaltender Regen. Im Burgtheater „Quälgeister“, im Kärntnertor-Theater „Sargines“, Löhle von München zum 1. Mal; im Theater an der Wien „Jungfrau von Orleans“, mit der Schwarz. Früh zu Hause, mit Mericzay. Mittags bei Wohlfarth mit Peyer, Axt, Koch, Streitfort, Dräxler, Radl. Viel Spaß mit Koch. Abends in Wohlfarths Gesellschaft ins Burgtheater, dann ins Kärntnertor-Theater. Löhle gefiel sehr, wurde gerufen, erschien mit der Grünbaum und sagte, auf sie deutend, in der göttlichen Umgebung dieser liebenswürdigen Künstlerin danke er ihr diese gütige Nachsicht, und so weiter. Band 09 (IX.), Seite 143v
8458 1820 9 25 Trüb, abwechselnd Regen. Im Burgtheater „Fähndrich“, „Blind und lahm“ von Robert; im Kärntnertor-Theater „Milton“, „Zauberschlaf“, im Theater an der Wien zum ersten Mal. „Der ehrsüchtige Künstler“, Schauspiel in 4 Akten aus dem Französischen von Vogel. Früh arbeitete ich zu Hause, mit Mericzay, sprach Felber, Denickel, expedierte an Joseph Hoffmann nach Cap Henry seine Briefe, antwortete auf seine Erinnerung vom 22. Juli. Schießl, Elsler, Dräxler speisten mit uns. Nach Mittag zur Vladár, fand die Toni, am Samstag war Prüfung. Abends erwarteten Mericzay und ich den Grafen im Kärntnertor-Theater, dann ich in Wohlfarths Gesellschaft ins Burgtheater. Dann machte ich noch wegen Kommotion und dem schönem Mondabend eine Promenade auf die Wieden. Peyers Abreise. Band 09 (IX.), Seite 143v
8459 1820 9 26 Es scheint sich auszuheitern; mittags Regen. Im Burgtheater „Leichter Sinn“, im Kärntnertor-Theater „Diebische Elster“, das Gestrige, im Theater an der Wien „Ehrsüchtige Künstler“. Früh zum Grafen, zum Magistrat wegen der Vormerkungen von unserem Hause. Mittags speisten Mericzay, Jungmann und Dräxler da, nach Mittag zu Lehner, später zu Vladár. Dann ins Theater an der Wien von Vogel, sehr langweilig, fand Kettel und Senger (?); dann ins Kärntnertor-Theater. Die Therese war bei Moser. Horschelt kam über Amsterdam aus Paris und London. Band 09 (IX.), Seite 143v
8460 1820 9 27 Abwechselnd, öfter Regen. Im Burgtheater „Austeuer“, im Kärntnertor-Theater „Dorfbarbier“, „Fest in Kisbér“, im Theater an der Wien „Der ehrsüchtige Künstler“. Den Vormittag beim Grafen, Agent Schindler. Mittags speisten Kridl, Koch, Wohlfarth, Streitfort, Dirzka, Axt und Dräxler da, bei Tisch Jux wegen Schmarotzer zwischen Koch und Streitfort. Fest bei der Salmi; nach Mittag zu Vladár. Ins Kärntnertor-Theater, hörte Ruthners Klagen und brachte im Regen Theresen Gefrorenes. Sie war bei Moser. Band 09 (IX.), Seite 144r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

Copyright © 2025 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b