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Anzeige von 8446 - 8450 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
8446 1820 9 13 Trüb, mittags heiterte es sich aus. Im Burgtheater „Fürsten Chowansky“, Mad. Brede von Stuttgart als Sophia Zarewna. Im Kärntnertor-Theater „Feodora“, „Fest in Kisbér“, im Theater an der Wien „Cenerentola“ Früh zu Hause, zum Agenten Schindler, zu Lehner. Mittags in Kridls Gesellschaft zum Sperl, sahen den Johann Mayer von Tyrnau mit 300.000 fl. Zur Vladár, nach Schönbrunn, durchgingen den Garten. Abends ins Kärntnertor-Theater, leer. Dann zu Lehner, ein schöner Abend. Wohlfarth ist gestern nach Grafenegg. Band 09 (IX.), Seite 142r
8447 1820 9 14 Ein schöner Tag. Im Burgtheater „Schneider und sein Sohn“, im Kärntnertor-Theater „Cortez“, im Theater an der Wien „Der Prinz kommt“, „Oberon“. Früh arbeitete ich zu Hause, in No. 391, zu Wohlfarth, Lehner. Stessel und Dräxler speisten mit uns. Nach Mittag ins Wasser-Magazin, in den Garten, die Fux und Reich kamen auch, die Wohlfarth mit Peyer kam nach, es war ein schöner Mondabend. Dann in Wohlfarths und Reinls Gesellschaft ins Kärntnertor-Theater. Band 09 (IX.), Seite 142r
8448 1820 9 15 Heiter. Im Burgtheater „Turnier zu Kronstein“, im Kärntnertor-Theater „Schatzgräber“, „Hochzeit der Thetis“, im Theater an der Wien „Zauberharfe“. Früh arbeitete ich zu Hause, zum kranken Richart, zu Scheidlin, Kridl, Lehner. Schrieb an den Grafen, Schießl, Dräxler, Stessel speisten mit uns; Verdruss mit Therese wegen Dienstboten. Nach Mittag zu Schindler, dann in den Garten. Sass mit Therese lange auf der Galerie, dann kamen Reimanns Söhne mit Fieglmüller, Schießl und Zeltner, Dräxler mit Waldstätten, die Dini mit Anhang und Kridl. Wir sahen auf der Galerie das Artilleriemanöver auf der Simmeringer Haide, das Werfen der Feuerwerker. Um 8 h in die Stadt, ins Kärntnertor-Theater, zu Lehner. Band 09 (IX.), Seite 142r
8449 1820 9 16 Ein schöner Tag, nach Mittag trübte es sich und regnete Im Burgtheater „Correggio“, im Kärntnertor-Theater „Dorfsängerinnen“, im Theater an der Wien „Cenerentola“. Den Vormittag arbeitete ich zu Hause, schrieb an den Grafen. dann zu Felber. Wohlfarth kam von Grafenegg. B[aron] Samuel Brudern (?) quälte mich um 60 fl., wollte anfangs gar 100 fl. Nach Mittag in den Garten. Um 5 h besuchte ich die Stegmayer, in Gesellschaft, fand einen großen Mann. Ins Theater an der Wien. Heute wurden bei Henikstein dem Johann Mayer die 300.000 fl. ausbezahlt. Gab da 300 fl., im Theater nichts. Später sprach ich Lehner. Band 09 (IX.), Seite 142v
8450 1820 9 17 Es heiterte sich aus. Im Burgtheater „Livländischer Tischler“, im Kärntnertor-Theater „Diebische Elster“, im Theater an der Wien „Macbeth“. Den Vormittag zu Hause, dann in den Garten, wo Therese und ich speisten, aßen sehr angenehm in der Hütte. Nach Mittag große Gesellschaft, Familie Felber, Schanz, Forti, Gottdank mit Grillparzer, Czerny, Sedlacek, Wohlfarth; großes Hutschen. Um 8 h mit Reimann, Wohlfarth ins Kärntnertor-Theater, auf das Theater, in die Damengarderobe; für Therese Gefrorenes. Band 09 (IX.), Seite 142v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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