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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
8296 1820 4 16 Ein schöner Tag. Im Burgtheater „Spieler“, Slavinsky als Posert. Im Kärntnertor-Theater „Joseph und seine Brüder“, im Theater an der Wien „Amalzinde“, Oper von Pixis, gefällt nicht. Den Vormittag beim Grafen, ging mit Therese im Putz spazieren, in den Universitätssaal, Konzert für den Fonds der juridischen Fakultät, die Peter sang eine Arie und Duett mit Barth (?). Dräxler speiste bei uns. Wohlfarth ist mit Glaser in Grafenegg. Sprach Pugel, dann mit Bánffy ins Josephstädter Theater, zum 2. Mal „Coppe, denari, bastoni e spade“, Zauberspiel in 2 Akten von Rosenau; Tableau „Brand von Moskau“ von Mössner, mittelmäßig. Therese fuhr mit Reich in den Garten und blieb da den Abend. Band 09 (IX.), Seite 115r
8297 1820 4 17 In der Nacht und am Tage Regen, und mein Dach ist offen; wie schläfrig Ortner arbeitet ! Mittags heiterte es sich aus. Im Burgtheater „Seltsame Audienz“, nachher „Liebhaber und Geliebte in einer Person“. Im Kärntnertor-Theater „Schatzgräber“, „Zauberschlaf“, im Theater an der Wien Fischer als „Don Juan“. Den Vormittag beim Grafen, bei Wohlfarth, sprach nur August; Wohlfarth kommt morgen aus Grafenegg. Mittags mit Dräxler, nach Mittag mit Therese in den Garten, sprach Pugel, abends ins Kärntnertor-Theater. Band 09 (IX.), Seite 115r
8298 1820 4 18 Im Burgtheater Burgtheater „Advokaten“. Slavinsky von Breslau als Kammerrat Gleiser. Im Kärntnertor-Theater „Semiramis“, im Theater an der Wien Heurteurs Einnahme, „Die Deutschen Ritter in Accon“, Schauspiel in 4 Akten. Den Vormittag beim Grafen, Mericzay mit ihr ist hier. Hruschka speist in Gesellschaft von Schießl und der Zeichner Schmid mit uns. Nach Mittag zu Pugel, in den Garten; dort verputzen sie, machen den Herd in der Küche. Alles geht sehr langsam. Dann ins Burgtheater, fand Hruschkas Gesellschaft. Band 09 (IX.), Seite 115r
8299 1820 4 19 Ein schöner Tag. Im Burgtheater „Sappho“, im Kärntnertor-Theater „Wechselbrief“, Feier der Grazien“, im Theater an der Wien das Gestrige. Den Vormittag beim Grafen, Mericzay ist hier. In die Lizitation des Baron Braun, zu Felber. Mittags speisten Kridl, Schießl, Stegmayer, Dräxler da Nach Mittag in den Garten; sie vollendeten die neue Küche und brachen die alte durch. Reinl versetzte einige der von Kridl erhaltenen Bäume. Dann zu Pugel. Band 09 (IX.), Seite 115r
8300 1820 4 20 Heiter, warm. Im Burgtheater „Minna von Barnhelm“, Slavinsky von Breslau als Riccaut, im Kärntnertor-Theater „Johann von Paris“, im Theater an der Wien das Gestrige. Den Vormittag beim Grafen, Mericzay, Konzertation mit Revitzky (?) wegen Némethbél für 15.000 fl. In die Lizitation von Braun, wird schlecht verkauft. Mittags speisten Moser, Fiala, Dräxler da. Therese fuhr mit dem Althofer (?) in den Garten, ich folgte und hatte wegen Langsamkeit der Maurer Verdruss. Dann in Gesellschaft spazieren und ins Theater an der Wien leer, langweilte mich, Spektakel ohne Sinn. Mit Kárner in die Stadt, sahen das Bierhaus im fürstlichen Haus. Band 09 (IX.), Seite 115v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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