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Anzeige von 8251 - 8255 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
8251 1820 3 2 Trüb, sehr kotig. Im Burgtheater „Diener zweier Herren“, im Kärntnertor-Theater „Rotkäppchen“, im Theater an der Wien „Bettina - Grausamkeit und Mutterliebe“. Am Vormittag mit dem Hutschenmodell zum Reimann. Wegen schlechten Ziegeln und Malter in den Garten, welches auch Ullmann gestern fand. Dräxler und die Motzelt Nanett speisten mit uns. Nach Mittag in die Institutssitzung bei Ernst, dann in Augusts Gesellschaft ins Theater an der Wien; unterhielt mich so ziemlich. Sprach Raimund, welcher an die Wien kommt und morgen seinen Kontrakt unterschreibt. Kurs 251 ½ fl.. Band 09 (IX.), Seite 108r
8252 1820 3 3 In der Nacht Schnee, fatales Wetter. Abends und in der Nacht fiel ein großer Schnee; ein neuer Winter. Im Burgtheater, wegen Fuljods Geburtstag „Lohn der Wahrheit“, neu studiert. Im Kärntnertor-Theater „Dorfbarbier“, „Ländli[che] Hochzeit“, im Theater an der Wien „Bettina“. Den Vormittag beim Grafen, zu Reimann, in den Garten. Mittags speisten Högler, Ullmann und Jungmann da. Nach Mittag zu Pugel, dann in Jungmanns Gesellschaft ins Burgtheater. Sehr voll, die Koberwein spielte nach ihrer Entbindung erstmals die Antoinette. Band 09 (IX.), Seite 108r
8253 1820 3 4 Tiefer Schnee, trüb. Im Burgtheater „Maske für Maske“, „Welche von beiden ?“, im Kärntnertor-Theater „Schweizer Familie“, im Theater an der Wien „Bettina“. Den Vormittag beim Grafen. Um 1 h fuhr ich mit dem Baron Löhr in den Garten. Überraschend war ihm die Aussicht; alles gefiel ihm so sehr, dass er mir antrug, selben zu kaufen. Bei Therese war die Tepser Babette, Witwe Bankowsky (?), welche ein Mädchen und einen Knaben hat, und ein Engagement sucht. Mittags allein, zur Hruschka, dann in Compagnie. Band 09 (IX.), Seite 108r
8254 1820 3 5 Neuer Schnee mit Wehen, auf den Straßen schwimmt es wegen dem Winter. Nie war die Zahl der Kranken höher. Im Burgtheater „Pagenstreiche“, im Kärntnertor-Theater „Die beiden Geizigen“, „Übelgehütetes Mädchen“, im Theater an der Wien „Bettina“. Den Vormittag beim Grafen, um 10 h kamen Richart, Theodor und Evarist, Zurichtung zur Optik, Probe wegen Sonnenaufgang. Mittags in Gesellschaft bei Wohlfarth mit Koch, Streitfort, Sohn, Axt, Fink. Um 4 h nach Hause, dann 3. optische Vorstellung im 9. Jahrgang, erstmals mit der Fahrt des Kaisers nach St. Stephan. Es kamen Koch, Seitz, Wohlfarth, 5 Reimann mit Gränmüller 7, Greipel mit Familie 5, Lissl 3, Axt, Moreau, Kridl mit Hoffmann 5, Fux mit Dini und Harrucker, Dräxler, Richart, Andres, Müller, Hitzinger, Heppner, Motzelt Nanett, Krieghammer, Kathi, Woller, Vandermark, Habermayr, Reinl, Schießl, Millière mit Adaile, Wolfmayer, Kiesling, Pichl, Herzenskron mit Schwager, Rangstein mit Sohn, Krautauer. Bis 12 h waren wir zusammen; allgemein gefiel die Auffahrt. Band 09 (IX.), Seite 108v
8255 1820 3 6 Gefroren, trüb; nach Mittag und abends Schnee, furchtbarer Winter, der nicht zu enden scheint; der neue Winter quält sehr. Im Burgtheater „Schreibpult“, im Kärntnertor-Theater „Dorfsängerinnen“, im Theater an der Wien „Bettina“. Früh mit Ortner heftige Unterredung wegen schlechter Materialien. Müller Friedrich – sein Namensfest – und Dräxler speisten mit uns. Nach Mittag zu Hause, zu Pugel, zur kranken Moser, dann ins Kärntnertor-Theater. Kurs 250 fl.. Band 09 (IX.), Seite 108v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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