Ein heisser Tag. Im Burgtheater „Hagestolze“, im Kärntnertor-Theater „Armand“, mit Stürmer von Berlin. Im Theater an der Wien „Vetter Benjamin aus Polen“. Wir frühstückten in der Hütte. Um 10 h in die Stadt, arbeitete, mittags mit Pepi. Nach Mittag besuchte ich die sehr schwache Richart. Um 5 h mit der Dini in den Garten. Reinl versetzte mir die Rosenbäume zur Hälfte, und zum Gesellschafts-Tischchen. Ich gab ihm den Zettel, um den Vogl als Wasserträger zu sehen. Abends kamen Wohlfarth und Hoffmann, wir saßen auf der Galerie und in der Hütte. Heute wurde in der fürstlichen Majoratskapelle das Mädchen des Minotti getauft.
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Nach Mittag Gewitter, fürchterliche Regengüsse fielen herab. Im Burgtheater „Amerikaner“, im Kärntnertor-Theater „Armand“. Im Theater an der Wien „Vetter Benjamin“, und Quintett aus „Aschenbrödel“. Im Garten; um 6 h sah ich schon meinen Arbeitern nach, wir frühstückten mit Reinl in der Hütte. Ich schrieb an Schießl, las, sah und arbeitete den ganzen Vormittag. Nach 1 h zum Speisen, bei Reimann Heiratsdiner vom Vetter Reimann mit der Tochter des Birkner. Er, Frau, Bräutigam, die junge Frau, Evarist, Vater Reimann, der Kommandeur; wir speisten im Salettl, Um 5 h trieb uns das Gewitter in die Zimmer. Nach 6 h in den Garten, fanden Wohlfarth, sie, Seitz, Axt, Hoffmann; um 7 h fuhren sie in die Stadt, wir waren allein. Ich ließ in der Hütte nachsehen, weil es von allen Seiten einregnete, schlich im Garten herum. Um 9 h ins Bett.
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Ein stürmischer Morgen, abends Gewitterregen und kühl. Im Burgtheater „Vetter in Lissabon“, „Marie“, im Kärntnertor-Theater „Gutsherr“, „Zauberschlaf“, im Theater an der Wien zum 1. Mal „Rosenhütchen“, Zauberoper in 2 Akten aus dem Französischen von Joël und Hoffmann, Musik von Blum, Dekor von Neefe. Den Reimannischen gab ich Billetts und Sitze. Im Garten, wir frühstückten in der Hütte. Um 9 h in die Stadt, da kam eben der Graf aus Preßburg, war guter Laune. Volle Arbeit, später zur Eberl. Mittags speiste Pepi Andres mit uns, nach Mittag Arbeit zu Hause, zur kranken Richart. Mit Wohlfarth ins Theater an der Wien. Die Dekoration und Maschinen der freien Verwandlung des ganzen Theaters im 2. Akt ist vortrefflich. Die Betty Vio gefiel nicht sehr, auch die Musik machte kein Glück. Neefe wurde im 2. Akt gerufen.
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Peter und Paul. Regen; der Abend wie der Tag, rauer Wind und Regen. Im Burgtheater „Sorgen ohne Not“, im Kärntnertor-Theater „Semiramis“, Stürmer von Berlin als Arsaz. Im Theater an der Wien „Rosenhütchen“. Dem Fux schickten wir Wein, dem Joris ein Billett, bei Braun schrieb ich mich auf. Sehr früh zum Grafen, wo ich den ganzen Vormittag war. Wohlfarth fuhr mit Koch nach Weigelsdorf, um die Tony abzuholen. Ich speiste bei ihr, nach Mittag holte ich Therese ab und führte sie auf den Wasserkurplatz, nahmen Gefrorenes, Therese und Dräxler Barbaras. Dann ins Kärntnertor-Theater“, wo die Wohlfarth mit Schwestern, Dräxler und Kral (?) waren.
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Veränderlich, kühl. Im Burgtheater „Bruderzwist“, im Kärntnertor-Theater „Aladin“, dann „Achilles“, im Theater an der Wien „Rosenhütchen“. Den Vormittag beim Grafen, sprach Reimann, der morgen nach Mödling zur Treitschke fährt. Kridl, Dräxler speisten mit mir. Nach Mittag mit Wohlfarth in die Gestättengasse, in den Garten, wohin Therese spät nachkam. Ludwig Stessel, Hoffmann mit 2 von seinem Comptoir, Schuberth, welchen ich mit dem Sprachrohr rief, kamen hinaus. In der Nacht ließ ich die Senkgrube räumen.
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Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.
Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:
Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.
Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).