Heiter, um 2 h Regen, abends wieder. Im Kärntnertor-Theater „Familie Rosenstein“, im Theater an der Wien „Rosenhütchen“. Den Vormittag beim Grafen, mittags ganz allein. Nach Mittag zur Vladár. Schrieb an Therese, besuchte die kranke Richart; mit ihm verlor ich 5 fl.. Dann in Gesellschaft ins Theater an der Wien. Der FML Cornelius von Ayrenhoff starb heute im 87. Jahr, sehr geschätzt als Soldat und Dichter.
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Veränderlich, abends etwas Regen. Im Kärntnertor-Theater „Verbannter Amor“, Bandini als Bertha, Im Theater an der Wien Mlle. Münstermann als „Jungfrau von Orleans“. Den Vormittag beim Grafen, dann in den Garten. Mittags bei Schweigert (?), dann bei Scheiner. Bei Vladár, schrieb an Therese, war recht herzlich. Später kam Kridl, dann ins Kärntnertor-Theater.
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Wie gestern, der Abend recht angenehm warm. Im Kärntnertor-Theater „Maske für Maske“, „Blind geladen“, die Loge den Reimannischen; im Theater an der Wien „Selamire“. Den Vormittag beim Grafen, schrieb an Therese zum letzten Mal. Mittags bei Wohlfarth, sie machte wieder eine infame Klatscherei. Nach Mittag sahen wir in Gesellschaft die neue Brücke in Gumpendorf. Dann in den Garten, wohin noch Fink und Hoffmann kamen. Um 9 h ins Kärntnertor-Theater, die Reimannschen kamen nicht.
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Im Kärntnertor-Theater „Fremde“, im Theater an der Wien „Elisene“, „Besch[ämte] Eifersucht. Den Vormittag beim Grafen, bekam von ihm ein grünes, englisches Halstuch Mittags speiste Kridl mit mir. Nach Mittag zu Reimann, erwartete dort die Rückkunft meines lieben Weibes aus Baden. Für die Reimann und Therese ließ ich Schalen, grau, mit der Namenschiffre, verfertigen; 10 fl.; Reimann schickte ich ein Glas mit Fliege (?) und Andenken aus Baden. Therese kam um 6 h mit der Moser, wir plauderten herzlich bis 8 h zusammen. Dann ich zur Vladár, fand Pepi herumlaufen. Ins Kärntnertor-Theater, kam mit Wohlfarth zusammen, sie ist in Baden. Brachte Therese Gefrorenes. Vermählung des Karl Hoffinger mit Julie Hoffmann in der Dominikanerkirche, dann Souper im Augarten.
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Heiter, kalt, gegen Mittag kalter Regen, nach Mittag windig. Im Kärntnertor-Theater „Welche ist die Braut ?“, im Theater an der Wien „Abgebranntes Haus“, „Blöder Ritter“. Den Vormittag beim Grafen, zu Reimann. Dräxler, Pepi speisten zu Mittag da, zum Kaffee kamen Richart, Hoffmann, Krieghammer mit Spitzka. Therese fuhr mit der Radl Pepi in den Garten, ich; Jeanettl, Reinl, Reimann, sie mit den Kindern kamen nach und wir blieben bis gegen 8 h. Dann ich in Gesellschaft ins Kärntnertor-Theater; die Bandini als Marie wurde vorgerufen. Therese brachte ich Gefrorenes.
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Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.
Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:
Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.
Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).