Sprung zur TabelleSprung zum MenüSprung zur SucheHotkey Referenz
Anzeige von 8086 - 8090 aus 11858
Sortiere nach 
Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
8086 1819 9 19 Herbstnebel, dann heiter. Im Burgtheater „Wildfang“ im Kärntnertor-Theater „Rotkäppchen“, im Theater an der Wien das Gestrige, gefiel mittelmäßig. Früh schrieb ich an den Grafen. Nach 9 h fuhr Therese mit Sepherl in den Garten, ich arbeitete in No. 391. War auf einen Augenblick bei der Wohlfarth, er ist in Grafenegg. Schießl, Marie und Andres speisten mit uns, samt dem Rüger und der Dini. Vor Tische zeichnete Schießl die Flora-Partie. Nach Tische kam die Wohlfarth mit Schwarzer und Schwestern, Falk, Seitz, Morawa und Menner mit Frauen, Joseph mit Toni und Franz; später kam Schenk mit Gimnich, Troppauer, Resi Mayer und Fanny Fux, die Weber mit Anhang. Es waren über 40 Personen, am Schluss eine Kanonade. Therese fuhr mit der Wohlfarth in die Stadt, ich ins Burgtheater, fand Gesellschaft. Kurs 250 fl.. Band 09 (IX.), Seite 84v
8087 1819 9 20 Trüb, Regen drohte öfter; es wäre gut, wenn der heftige Staub gedämpft würde. Im Burgtheater „Schuld“, Mad. Klingemann als Jerta. Im Kärntnertor-Theater „Neuer Gutsherr“, dann „Pagen des Vendôme“, Mad. Bretel aus Warschau tanzt mit ihrem Manne einen Pas de deux; im Theater an der Wien „Spinnerin am Kreuz“, missfiel, ich bedaure den armen Kann. Früh arbeitete ich zu Hause, sprach Kann (?) beim Zeitungscomptoir. Mittags speiste Hoffmann mit uns. Nach Mittag sprach ich die Keglevich, welche ankam, Hochsinger, zur Vladár. Therese war im Garten und mit der Seitz bei der Moser, welche immer liegt. Ich besuchte die sehr kranke Richart, dann in Gesellschaft ins Kärntnertor-Theater, wohin auch die Wohlfarth eine Zeitlang erschien. Bretel gefiel wenig und wurde mühsam vorgerufen. Band 09 (IX.), Seite 85r
8088 1819 9 21 Heiter, abends Wind und heftiger Staub. Im Burgtheater „Standesproben“, „Blind geladen“, im Kärntnertor-Theater „Don Juan“, im Theater an der Wien „Spinnerin am Kreuz“, Billett der Eberle. Früh zu Hause, zur Keglevich, welche bei uns im Hause, sprach Eberle. Zur Wohlfarth, sagte meine Meinung wegen Putz; ihr Geburtstag. Mittags speiste Müller da, nach Mittag schrieb ich dem Grafen, sprach Radossevich wegen unserem Lichtbraunen. Zur Vladár mit Toni, vorher Hochsinger. Pepi kränkelt. später bei Reimann in der Loge. Band 09 (IX.), Seite 85r
8089 1819 9 22 Heiter, aber Kalt. Im Burgtheater „Familie Rosenstein“, im Kärntnertor-Theater „Alexis“, „Nina“. Im Theater an der Wien Mad. Feron und Mons. Pucilla, inzwischen „Marktrichter“ Früh arbeitete ich zu Hause, zur Keglevich, sprach die Eberle. Von der Wohlfarth bekam ich ein Geschenk von 6 Paar kurzen Strümpfen. Mittags speiste Kridl da, nach Mittag mit Reimann und Carl nach Grinzing zum Hörr. In Grinzing schossen wir Böller, hutschten, schoben Kegel, tranken Kaffee. Abends ins Kärntnertor-Theater in Vladárs Gesellschaft mit Toni Kurs 249 ¾ fl., der # 11 fl. 24 x. Band 09 (IX.), Seite 85r
8090 1819 9 23 Heiter, kalt. Im Burgtheater „Onkelei“, „Es spukt“, im Kärntnertor-Theater „Othello“, im Theater an der Wien „Rosenhütchen“. Früh zur Keglevich, brachte Hoffmann Birnen, sprach Hochsinger, den sehr schwachen Gewey. Iden streicht Bogen, Pfeile und Säbel zum Karussell an. Rückkunft des Grafen, erwartete ihn, welcher um 1 h mit Pergen kam. Alle Dispositionen waren ihm recht, nur zeigte sich, dass die am Samstag durch den Hausknecht Mathias auf die Post gegebenen 122 fl. 45 x verloren; ich ging zum Wokurka, sprach den Regierungsrat, aber vergebens. Mittags speiste Pepi da. Nach Mittag wieder zum Grafen, zur Vladár, dann ins Kärntnertor-Theater. Mich quält heftiger Schnupfen. Band 09 (IX.), Seite 85v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

Copyright © 2025 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b