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Anzeige von 8091 - 8095 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
8091 1819 9 24 Ein kalter rauer Wind. Im Burgtheater „Heirat durch Delicatesse“, im Kärntnertor-Theater zum 1. Mal „Die 2 Troubadours“, Singspiel in 1 Akt, Mus[ik] von Mèhul, dann „Ossian“. Im Theater an der Wien „Schwätzer“, „Marktrichter“. Früh beim Grafen, Verteilung von Wildpret, Expedition des Hafners nach Preßburg. Mittags bei Wohlfarth, allein, nach Mittag in Geschäften bei Vladár. Um 8 h nach Hause, mich plagen heftiger Husten und Schnupfen. Hoffmann brachte mir Gelder. Band 09 (IX.), Seite 85v
8092 1819 9 25 Kalt, trüb. Im Burgtheater „Elise Valberg“, mit Weber, die Klingemann von Braunschweig als Fürstin. [Im Kärntnertor-Theater] „Armand“ mit Babnigg, im Theater an der Wien zum 1. Mal „Bürgermeister Wasmer“, Schauspiel in 4 Akten von Schmid. Früh zum Grafen, zu Biedermann, Annibal wegen Geldern, zum Regierungsrat Skal (?) wegen dem Hengsten Amico. Dem Pfersmann und Ortner schickte ich Wildpret. Mittags war Pepi unser Gast, nach Mittag zu Wohlfarth. Um 4 h Begehren der Ehzin. Caroline durch den Grafen Schulenburg und Renunziation Nach Mittag zu Wohlfarth, zur Vladár, dann ins Burgtheater. Die Klingemann gefiel nicht sehr, wurde sparsam vorgerufen. Kurs 248 ¾ fl.. Band 09 (IX.), Seite 85v
8093 1819 9 26 Trüb, kalt. Den Vormittag beim Grafen. Früh 9 h Bischofsweihe des Ehz. Rudolf in der Augustinerkirche. Mittags bei Wohlfarth, nach Mittag alle in den Garten, Minotti, Reimann mit Treitschke, den Brucknerischen, Fieglmüller, Wolfmayer; Joseph kam mit den 2 Schenk. Karussell mit Lanze, Säbel und Pfeil, am Schluss Kanonade; alles unterhielt sich gut. Dann in Gesellschaft ins Burgtheater. Abends 6 h Vermählung der Ehzin. Caroline mit dem Prinzen Anton von Sachsen in der Augustinerkirche. Johann ist der Bräutigam; dann öffentliche Tafel. Band 09 (IX.), Seite 85v
8094 1819 9 27 Todestag meiner Mutter vor 5 Jahren, 1814. Freie Theater. Im Burgtheater „Pagenstreiche“, im Kärntnertor-Theater „Dorfbarbier“, „Übelgehütetes Mädchen“, wie unpassend gewählt ! Früh in Czernins Garten, zum Grafen, Radossevich und Wohlfarth. Theodor speiste bei uns, weil ihr Luftbraten (?) ist, dann Müller, Elsler, Dräxler und Pepi. Mit diesem ging Therese nach Mittag in den Garten, Erdäpfel ausnehmen; wir bekamen nicht volle 2 Butten. Fand dann Reinl bei der Troppauer. War dann in Vladárs Gesellschaft in Pötzleinsdorf. Dann ins Burgtheater, schrecklich voll; Hoffmann mit Toni, Franzl, August mit dem Gehilfen Müller, Pepi, die Hruschka schickte die Gehringer, dann Wohlfarth und Tony. Wir lachten viel, hatten aber auch schreckliche Hitze auszustehen. Die Schauspieler verstand man nicht, sie machten nur Pantomimen, und endigten vor 9 h .Der Hof erschien in beiden Theatern. Band 09 (IX.), Seite 85v
8095 1819 9 28 Ein schöner Tag. Im Burgtheater „Fiesco“, im Kärntnertor-Theater „Armand“, im Theater an der Wien zum 1. Mal „Barbier von Sevilla“, Oper in 2 Akten, Mu[sik] von Rossini; mittelmäßige Besetzung. Den Vormittag zum Grafen, um 12 h wegen der Toni zur Vladár. Zum Wohlfarth; sie ist ganz heiser. Mittags allein, nach Mittag in den Garten, mit Wohlfarth, den Reimannischen, Kridl, Axt, Schwanenberg (?), Dessauer, Steinl (?), der Hietmayer (?), Mayer, Graf (?); später kam Ferdinand Huber. Wir unterhielten uns recht gut. Es war ein schöner Mondabend und wir machten zum Schluss wieder eine Kanonade. Band 09 (IX.), Seite 86r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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