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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7896 1819 3 13 In der Nacht Regen, stürmisch. Im Burgtheater „Rettung für Rettung“, Schauspiel in 5 Akten von Beck.Im Kärntnertor-Theater „Johann von Paris“, im Theater an der Wien „Leben ein Traum“. Den Vormittag beim Grafen. Therese muss noch liegen. Fiala speiste mit mir. Den Nachmittag besuchte ich die Witwe Scheiger, dann zu Wohlfarth. Die Ennöckl machte gestern eine große Einnahme in „Tischlein deck dich“, Posse in 2 Akten von Bäuerle, Musik von Müller, missfiel aber; doch fahren wir in Gesellschaft heute hinaus. Band 09 (IX.), Seite 57r
7897 1819 3 14 Trüb. Im Burgtheater „Reuss von Plauen“, im Kärntnertor-Theater „Ferd[inand] Cortez“, im Theater an der Wien „Die Zeche“, Posse von Castelli, „Berggeist“. Den Vormittag beim Grafen. Therese muss noch im Bett bleiben. Besuchte die Peter, brachte zwei Kaffeetassen. Nach Mittag spielte ich mit Axt und Weikersheim Billard, dann in Gesellschaft ins Burgtheater. Therese hatte den Abend die Nigris, Richart, Petrowitz und Weber bei sich. Band 09 (IX.), Seite 57r
7898 1819 3 15 Trüb. Sterbtag der guten Bettl. Im Burgtheater „Aussteuer“, im Kärntnertor-Theater „Neuer Gutsherr“, ritterl[iches] Divertissement, im Theater an der Wien Küstners Einnahme „Die Minnesänger auf der Wartburg“, Schauspiel in 5 Akten von Kuffner. Den Vormittag beim Grafen, mittags bei Wohlfarth, sah mit ihm alles, was Gieseke von Grönland mitbrachte: mehrere Tiere, den Kopf des Walfischs, Kleidungen und Waffen der Grönländer, Modelle ihrer Schiffe und des Walfischfangs. Nach Mittag sah ich mit Kridl und Rosa (?) die Porträts von dem englischen Maler Lawrence für den Prinzregenten. Dann in die Porzellanfabrik, in den Prater, ins Burgtheater. Therese musste noch liegen, ich brachte wieder Bäckerei. Band 09 (IX.), Seite 57r
7899 1819 3 16 Heiter. Im Burgtheater „Hedwig“, Schauspiel in 3 Akten, die Schwarz tritt wieder auf; „Haus zu verkaufen“, das Billett dem Tschepp. Im Kärntnertor-Theater Einnahme des Weigl „Margarethe von Anjou“, neue Oper in 2 Akten aus dem Italienischen, brachte dem Reimann Sitze. Im Theater an der Wien das Gestrige, im Josephstädter Theater spielt die Jeanettl im 1. Teil der „Ehestandsszenen“ die Derschel. Den Vormittag beim Grafen, sprach Eberl. Mittags allein mit Therese, welche liegt. Nach Mittag in den Garten. Eckl schickte mir eine 3 Klafter hohe Traueresche, welche ich gleich dem Reinl schickte, zusammen mit einem Theaterbillett. Vom Garten machte ich die Tour zum Josephstädter Theater; der Tag war so schön, besuchte Neefe, trank mit ihm im Weinberg einen Plutzer Bier. Ich fand nur Kerschbaum und Mühlhofer; übrigens war es ziemlich voll. Ich ging in die Garderobe. Jeanettl gefiel sehr, wurde gerufen. Band 09 (IX.), Seite 57v
7900 1819 3 17 In der Nacht Regen, stürmisch. im Burgtheater „Hagestolze“, im Kärntnertor-Theater „Zerstreute“, „Zauberschlaf“, im Theater an der Wien „Minnesänger“. Früh schickte mir Schießl Melk und speiste mit Kridl da. Den Vormittag beim Grafen. Die Hruschka gab mir 6 dreieckige Halstücheln, nicht brauchbar. Nach Mittag mit Wohlfarth und Kridl ins Belvedere, sahen das Mosaik des Abendmahles von Leonardo da Vinci, in Mailand von Jakob Raffaeli in 8 Jahren auf Bonapartes Geheiss verfertigt, wofür er jährlich 10.000 Lire erhielt. Es ist in 12 Teilen, wurde auf 11 Wagen gebracht und misst 28 Schuh Breite und 15 Schuh Höhe. Das Original ist in Mailand im Refektorium der Dominikaner ganz vom Salniter überzogen. Dann sahen wir die Kabinette, worin Fügers Gemälde auf des Kaisers Rückkunft, und die von Rosa aus Paris und Italien zurückgebrachten Gemälde. Mit Ullmann, Jungmann und Mühlhofer fuhr ich in die Stadt. Im Josephstädter Theater 2. Teil der „Ehestandsszenen“. Jeanettl spielte, gefiel mir weniger, wurde aber gerufen. Band 09 (IX.), Seite 57v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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