Sprung zur TabelleSprung zum MenüSprung zur SucheHotkey Referenz
Anzeige von 7851 - 7855 aus 11858
Sortiere nach 
Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7851 1819 1 27 Sehr kalt, Nebel. Im Burgtheater „U. A. w. g.“, „Gelehrte Frauen“. Im Kärntnertor-Theater „Zauberflöte“, im Theater an der Wien Akademie, Borgondio singt, dann „Blöder Ritter“. Bis 10 h zu Hause, dann zum Grafen. Schießl schickte mir die Wasserkuranstalt vor dem Seilerstätter Tor, sehr schön ausgeführt. Mittags speiste Elsler da, nach Mittag Ruhe. Therese besuchte mit der Richart nach Mittag die Peter. Die Loge im Burgtheater gaben wir dem Tschepp, jene vom Kärntnertor-Theater dem Fiala. Um ½ 9 h fuhr ich auf die Mehlgrube zu unserem 1.Institutsball, die Eintrittskarte zu 4 fl.. Wir verteilten 304 Karten, ein bedeutender Abstand gegen voriges Jahr. Die Gesellschaft war sehr schön, schöne Gesichter versammelten sich. Der reine Gewinn unseres Balls war [... ?, keine Angabe]. Kurs 254 fl.. Band 09 (IX.), Seite 51v
7852 1819 1 28 Im Burgtheater „Nathan“, gefällt sehr. Im Kärntnertor-Theater „Sagines“, im Theater an der Wien „Cervantes“ von Kuffner. Ich blieb bis 10 h im Bett, dann zum Grafen. Mittags speisten Kridl mit Ignaz, Wohlfarth, Koch, Kornhäusel da, Reimann kam nicht. Kornhäusel erzählte von seinen Reisen, er kam vor 6 Tagen; Koch deklamierte das Rätsel des Nathan und den Monolog des Hamlet. Nach Mittag und abends zu Hause; dem Kridl machte ich einen Aufsatz wegen Deputatholz für Wagner in Schönbrunn. Abends waren Richart, sie und die Ritz da, spät kam Hoffmann. Wir tranken Punsch und plauderten bis 10 h. Gestern starb die arme Johanna Baumann mit 21 Jahren an der Auszehrung. Kurs 255 fl.. Band 09 (IX.), Seite 52r
7853 1819 1 29 Trüb, Nebel. Im Burgtheater „Verbannter Amor“, die Loge dem Schießl. Im Kärntnertor-Theater „Neuer Gutsherr“, „Achilles“, im Theater an der Wien „Othello“, Mus[ik] von Rossini. Den Vormittag beim Grafen, Mericzay ist hier und Roseny. Mittags bei Wohlfarth, dann bei Annibal wegen meinen Interessen von 3000 fl.. Nach Mittag zu Hause, spielte in Gesellschaft. Um 10 h ins Bett. Band 09 (IX.), Seite 52r
7854 1819 1 30 Im Burgtheater „Gelehrte Frauen“, „Haus zu verkaufen“, im Kärntnertor-Theater „Johann von Paris“, im Theater an der Wien zum ersten Mal „Verstossene Tochter“, Schauspiel in 3 Akten aus dem Französischen von [... ?, keine Angabe]. Den Vormittag beim Grafen, sprach Eberl. Schießl ist unser Gast. Wegen Jeanettl will Pálffy nicht. Nach Mittag mit Therese und Reimann in die Porzellanfabrik. Kaufte Theresen 2 Milchbecher, der Reimann eine blaue Kaffeetasse, 15 fl.¸dann in Wohlfarths Gesellschaft ins Burgtheater, schickte Theresen Bäckerei. Band 09 (IX.), Seite 52r
7855 1819 1 31 Heiter, kalt. Im Burgtheater „Schachmaschine“, im Kärntnertor-Theater „Tancred“, im Theater an der Wien „Verstossene Tochter“, gefiel sehr. Den Vormittag beim Grafen, Mericzay ist hier. Mittags bei Wohlfarth. Der Moser trug ich meinen 4. Stock um 400 fl. an. Nach Mittag spielte ich mit Seitz Billard, dann in Gesellschaft ins Burgtheater. Weber bei Massauer, [.... ?, Altersangabe 43 fehlt,] Jahre alt, starb an Nervenfieber. Band 09 (IX.), Seite 52r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

Copyright © 2025 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b