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Anzeige von 7881 - 7885 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7881 1819 2 26 Schlechtes Wetter, den Nachmittag und Abend schneite es stets. Im Burgtheater „Jäger“, die Loge dem Tschepp. Im Kärntnertor-Theater „Diener aller Welt“, „Aline“. Den Vormittag beim Grafen, Wohlfarth. Mittags allein, nach Mittag bei Wohlfarth mit Axt, Fink, Seitz, spielten Billard, in Gesellschaft, dann ins Kärntnertor-Theater. Die Scheiger schickte den Partezettel; gestern vor Mittag ½ 10 h verschied der brave Mann nach viermonatiger Krankheit im 60. Jahr. Zum Glück erhält sie von 1000 fl. Gehalt das Drittel als Pension. Kurs 250 fl.. Band 09 (IX.), Seite 55v
7882 1819 2 27 Es scheint sich auszuheitern. Im Burgtheater „Jude“; im Kärntnertor-Theater „Iphigenie“, im Theater an der Wien „Sultan Wampum“ vom Gleich, dann singt die Borgondio. Den Vormittag beim Grafen. Therese hat Katarrh und Schnupfen, liegt meistens. Dräxler speiste da, zum Kaffee kamen Tschepp, Pfarrer Seiler von Sievering, Ullmann und Jungmann. Nach Mittag zu Reimann, ihm und Tschepp jedem 1000 fl. Zu Wohlfarth, spielte in Gesellschaft; in beide Theater. Band 09 (IX.), Seite 55v
7883 1819 2 28 Trüb, kalt. Im Burgtheater „Whistpartie“, „Nachtlager in Granada“, im Kärntnertor-Theater „Cortez“, im Theater an der Wien „Der Unglücksvogel“, Oper in 3 Akten, nach Eberl von Stegmayer. Den Vormittag beim Grafen, mittags mit Ullmann und Jungmann bei Wohlfarth. Nach Mittag mit Kridl Zurichtung zur 3. optischen Vorstellung, zum 1. Mal die Wasserkuranstalt. Roller, Richart, Hoffmann und Theodor waren Adjutanten. Es kamen Müller, Streitfort, Sohn, Schwester, Fürst Lobkowitz Joseph, Ennöckl, Fux mit Leopoldine, Pfarrer Seiler, Axt, Wohlfarth mit Frau und Nesinger, Reimann mit Frau und Karl, Herzenskron mit Frau, Dermer, Seitz Frau, die Falk (?), Fiala mit Kassier Lehmann (?), Rosenberg, die Pauer Kathi (?), Jungmann, Ullmann, Fink, Toni mit Franzi Schenk, Kridl, Michel, Froon, Moreau, Reich Vater und Pepi, Castelli mit Frau des Hüttendirektors Mayer und Freundin, Graf Vinzenz mit Széchenyi. Wir gaben Würstel, Schlögel und Gugelhupf. Beim Souper waren an 3 Tischen 34 Personen. Müller unterhielt uns bis 12 h, alles war sehr lustig. Der Wohlfarth machte ich Vorwürfe, dass sie Nesinger mit in den Prater nahm und selbst Gelegenheitsmacherin ist. Band 09 (IX.), Seite 55v
7884 1819 3 1 Regen, es regnete und schneite ohne Ende, teuflisches Wetter. Im Burgtheater „Welche ist die Braut ?“, im Kärntnertor-Theater „Alexis“ und „Achilles“, im Theater an der Wien „Unglücksvogel“, missfiel ganz. Den Vormittag beim Grafen, bei Trauttmannsdorff wegen Hengsten nach Simontornya. Mittags allein, nach Mittag zu Wohlfarth, spielte Billard, dann in Gesellschaft ins Burgheater Band 09 (IX.), Seite 56r
7885 1819 3 2 Trüb, Nebel; auf den Straßen schwimmt es. Im Burgtheater „Deutsche Familie“, im Kärntnertor-Theater „Cyrus“, „Fidelio“, im Theater an der Wien „Klara von Hoheneichen“, im Leopoldstädter Theater „Verlorener Sohn“, Schauspiel in 4 Akten aus dem Französischen von Rosenau, Musik von Drechsler. Den Vormittag beim Grafen. Mittags speisten Pepi und Dräxler da, nach Mittag zu Wohlfarth, in Gesellschaft. Dann ins Leopoldstädter Theater, langweilte mich Band 09 (IX.), Seite 56r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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