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Anzeige von 7821 - 7825 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7821 1818 12 28 Kalt, windig. Im Burgtheater zum 1. Mal „Die Gleichgültigen“, Lustspiel in 3 Akten von C[arl August] West. Im Kärntnertor-Theater „ 2 Worte“, dann zum 3. Mal „Achilles“, im Theater an der Wien zum 1. Mal „Schloss Theben“, Zauberoper in 2 Akten, Musik und Dichtung von Kanne. Den Vormittag beim Grafen, Richart, Peter, mittags speisten Kárner, Wohlfarth und Moreau Fasan mit uns. Nach Mittag fuhren wir nach Währing zur Moser, fanden sie wohl. Abends in Wohlfahrts Gesellschaft ins Burgtheater [„Die Gleichgültigen“], sehr fein geschrieben, jedoch langweilig und wurde kalt aufgenommen. Hruschka brachte mir 3 Gilets. Band 09 (IX.), Seite 48r
7822 1818 12 29 Im Burgtheater „Die Gleichgültigen“, im Kärntnertor-Theater „Tancred“, im Theater an der Wien „Schloss Theben“. Den Vormittag beim Grafen, sprach Eberl, mittags mit Pepi. Nach Mittag besorgte ich Geschäfte. Zu Wohlfarth brachte ich Reimanns Loge im Burgtheater, spielte in Gesellschaft. Therese machte Gratulationen. Abends arbeitete ich für Kridl, Dräxler war da. Hruschka war beim Comte, üble Disposition. Mich quälen Husten und Schnupfen. Band 09 (IX.), Seite 48r
7823 1818 12 30 Kalt. Im Burgtheater „Reise nach der Stadt“, die Loge gab ich dem kranken Schießl. Im Kärntnertor-Theater „Ostade“, „Nina“, im Theater an der Wien „Brandschatzung“, „Porträts“. Den Vormittag beim Grafen, erhob beim Keglevich Gelder. Mittags speisten Kárner, Kridl, Wohlfarth und Moreau da. Nach Mittag wegen Simony zum Direktor Angerffy (?) von Batthyány, an die Wien zum Froon wegen meiner Interessen, welche ich auch nicht erhielt und dieserwegen den Annibal ernstlich sprach. Therese gab mir 2 Gilets, eines von gelbem Piquet und eines von gelb gestreiftem Zeug. Abends spielte ich eine Weile, um 9 h ins Bett. Kurs 249 fl., der # 11 fl. 30 x. Band 09 (IX.), Seite 48r
7824 1818 12 31 Lauer Wind, nass. Im Burgtheater „Sappho“, im Kärntnertor-Theater „Tancred“, im Theater an der Wien „Zemire und Azor“. Den Vormittag beim Grafen, erhob bei Müller das letzte Woll-Ratum. Gittig brachte einen Indian, welchen wir mit 2 Hasen dem Wohlfarth schickten, wo ich speiste. Der Fux schickten wir einen Fasan. Kurs 248 fl., der # 11 fl. 30 x. Band 09 (IX.), Seite 48v
7825 1819 1 1 Trüb, Regen, Glatteis, schlechtes Wetter. Im Burgtheater „Quälgeister“, im Kärntnertor-Theater „Zauberflöte“, im Theater an der Wien zum 1. Mal „Den Keller oder die Braut“, Ritter-Lustspiel in 3 Akten. Pipal (?) zahlte 100 fl., frühstückte mit uns. Den Vormittag beim Grafen, zur DeCaro, Vinzenz, Cavriani, Batthyány, Starhemberg. Mittagsmahl bei Reimann, der Kommandeur, Fieglmüller, Dessauer speisten da. Theodor macht mir einen neuen Sessel, welcher zu Wohlfarth kommt, ich gab ihm ein gelbes Gilet, 10 fl.. Nach Mittag spielten wir Billard, dann führte ich sie ins Burgtheater. Bei Wohlfarth Gesellschaft. Die Stadthauptmannschaft ist aufgehoben. Rindfleisch kostet 16 x, das Brot ist kleiner. Die ganze Nacht Sturm. Band 09 (IX.), Seite 49r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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