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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7841 1819 1 17 Gefroren, manchmal schneit es. Des August 23. Geburtstag. Im Burgtheater „Loch in der Türe“, im Kärntnertor-Theater „Camilla“, im Theater an der Wien „Kaspar der Thorringer“, mit Grünthal. 2. Redoute. Den Vormittag beim Grafen. Zu Reimann, mittags mit Seitz bei Wohlfarth, nach Mittag Spiel; Koch deklamierte das Rätsel des Nathan. Dann in der so leeren Redoute, kaum 200 Personen. Der Therese schickte Wohlfarth Bäckerei, Krapfen, Torte und Gefrorenes. Band 09 (IX.), Seite 50v
7842 1819 1 18 Trüb, kalt. Im Burgtheater „Donna Diana“, im Kärntnertor-Theater „Zum Löwen“, „Achilles“, im Theater an der Wien „4 Schildwachen“, „Aschenbrödel“. Den Vormittag beim Grafen, zu Reimann, Streitfort, zum kranken Kleiner. Ratssitzung wegen Augusts Gewerbeverleihung. Mittags bei Wohlfarth, nach Mittag wegen August in die Gestättengasse. Dann in Gesellschaft ins Burgtheater, Schellhorn war mit. Kurs 251 ½ fl.. Band 09 (IX.), Seite 50v
7843 1819 1 19 Kalt. Im Burgtheater „Unvermählter“, im Kärntnertor-Theater „Sargines“, im Theater an der Wien Einnahme des Gned „Othello“ von Rossini, übersetzt von Biedenfeld. Den Vormittag beim Grafen, mittags speiste LaRoche da. Dann mit Gewey kleine Promenade auf die Bastei, spielte in Gesellschaft. Dann ins Kärntnertor-Theater. Soupierte bei Wohlfarth, Verdruss wegen dem Kutscher Adam. Band 09 (IX.), Seite 50v
7844 1819 1 20 Kalt, rauer Wind. Im Burgtheater „Die gelehrten Frauen“, Lustspiel in 3 Akten nach Molière von Nikolay (?), „Geteiltes Herz“. Im Kärntnertor-Theater „Alexis“, Mus[ik] von Dalayrac, „Achilles“. Den Vormittag beim Grafen. Mittags speisten Gewey und Schießl da, mit Pepi. Nach Mittag Ruhe, suchte Ullmann wegen Veränderung des 2. Balls. In Eberls Gesellschaft ins Burgtheater, danach in die 1. Gesellschaftsredoute. Billett 4 fl., gegen Subskription. Der Kleine Saal war mit grünem und weißen Tuch belegt, in den Fenstern mit Blumen geziert, dann Spieltische, 11 geordnet. Es mochten 1400 Menschen gewesen sein, meistens gewählte Gesellschaft, der größte Teil in Stiefeln. Spät, und nur von wenigen, wurde angefangen, Deutsch zu tanzen, dann Ecossaisen. Das Tanzen will nicht sehr behagen. Ich blieb bis ½ 2 h, plauderte mit Schmirer, Hoffmann, Koch, unterhielt mich wenig. Kurs 252 fl.. Band 09 (IX.), Seite 50v
7845 1819 1 21 Kalt, es will schneien; mittags heiter. Im Burgtheater wegen der Koberwein „Beide Figaro“, gefiel, dem Richart die Loge. Im Kärntnertor-Theater „Tancred“, im Theater an der Wien „Othello“, macht kein Glück. Den Vormittag beim Grafen. Der Haussteiner von Ebergassing brachte 2 Wildenten und 2 Fasanen. Mittags speiste Hitzinger da, nach Mittag in die Lizitation von Wallis. Zum Grafen. Band 09 (IX.), Seite 51r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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