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Anzeige von 7831 - 7835 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7831 1819 1 7 Trüb, kalt. Im Burgtheater „Erben“, Schauspiel in 4 Akten von der Weissenthurn, im Kärntnertor-Theater „Sargines“, im Theater an der Wien „Findelkind“ in 1 Akt, „Blöder Ritter“. Den Vormittag beim Grafen, zu Reimann, beim Scheiger, welcher sehr schlecht und verloren ist, welch ein Unglück ! Mittags allein, nach Mittag mit Wohlfarth in die Porzellanfabrik. In Gesellschaft, ins Burgtheater. Therese fand ich wieder in Schmerzen liegen und Kleiner liegt auch. Band 09 (IX.), Seite 49v
7832 1819 1 8 Sehr kalt. Im Burgtheater „Stille Wässer“, im Kärntnertor-Theater „Nachtigall und Rabe“, ritterl[iches] Divertissement; im Theater an der Wien „Salmonea“, das Billett dem Reimann. Den Vormittag beim Grafen. Mittags speiste Elsler da. Nach Mittag in Gesellschaft ins Krippenspiel. Ich besuchte Peter, er ging mit mir in die Stadt. Ich spielte abends, dann ins Kärntnertor-Theater. Dann noch 2 Stunden Arbeit. Baron Braun hörte heute zu zahlen auf; obwohl es nicht sehr überraschte, machte es doch großen Lärm. Kurs 251 fl.. Band 09 (IX.), Seite 49v
7833 1819 1 9 Sehr kalt. Im Burgtheater „Welche von beiden ?“, „2 Geizige“, im Kärntnertor-Theater „Tancred“, im Theater an der Wien „Pumpernickel“. Den Vormittag beim Grafen, Gerede wegen Braun. Ich besuchte den kranken Kleiner, las der Hruschka eine große Lektion, sie schrieb dem Grafen. Sprach Eberl, mittags allein, nach Mittag wegen Institut beschäftigt. Zum Schmidtbauer wegen Annalen. Zu Wohlfarth, Sturm wegen dem Burschen Nesinger. Dann in Gesellschaft ins Burgtheater, Wohlfarth kam mit Tony in die Loge. Band 09 (IX.), Seite 49v
7834 1819 1 10 Sehr kalt, es wirft Schnee-Steine. Im Burgtheater „Gutherziger Alter“, „Wiedervergeltung“, im Kärntnertor-Theater „Zauberflöte“, im Theater an der Wien Bettelstudent“, „Berggeist“. Erste Redoute, Eintritt 4 fl.. Die Freibilletts dürfen nicht vergeben werden; wenige werden hiervon Gebrauch machen. Den Vormittag beim Grafen, der Hruschka schrieb ich wegen ihrem dummen Betragen einen derben Brief. Mit Seitz wegen August wieder zum Leeb, zum Ullmann wegen Möraus, mittags bei Wohlfarth. Zu Reimann wegen Diwan der guten Moser. Nach Mittag spielte ich Billard, saß bei Wohlfarth im Gewölbe. Dann mit Reimann ins Kärntnertor-Theater, danach in die Redoute. Es waren kaum 300 Menschen, noch nie war eine so leere Redoute. 14 Frauenzimmer versammelten sich, Koch, Hoffmann und ich hatten unseren Spaß. Um 12 h ins Bett. Die Wohlfarth schickte Gefrorenes und Bäckerei. Band 09 (IX.), Seite 49v
7835 1819 1 11 Sehr kalt. Im Burgtheater „Wirrwarr“, im Kärntnertor-Theater „Diener aller Welt“, „Zauberschlaf“, im Theater an der Wien „Käthchen von Heilbronn“. Den Vormittag beim Grafen, Reimann, Keglevich. Anstalten zum Ball, mittags speisten LaRoche und Ullmann da. Ich war im Garten, bei Sträubl und Morawa wegen Zinskreuzer. Nach Mittag mit Wohlfarth zum Magistrat wegen Protokoll. Der Graf schrieb der Hruschka in dem Tone wie ich; wird die Galle haben ! Ihre Undelikatesse und Ungenügsamkeit verdient es nicht besser. Nach Mittag spielte ich, dann ins Kärntnertor-Theater. Abends fand ich einen Brief der Hruschka, worin sie mich verklagt und fragt, ob ich auf des Grafen Befehl geschrieben habe; ob das Verhältnis so eng, ob es mit einem Worte aus ist ? Kurz, sie kroch zum Kreuze. Band 09 (IX.), Seite 50r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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