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Anzeige von 7816 - 7820 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7816 1818 12 23 Trüb. Im Burgtheater 2. Sozietätsakademie, leer; im Theater an der Wien Akademie für den Pensionsfonds mit Tableaux. Den Vormittag beim Grafen, Keglevich; zu Reimann. Elsler speiste da. Nach Mittag mit Therese wegen Lorgnette zu Rospini, kostet 78 fl.. Sie war bei der Mirus, sprach selbe aber nicht. Dem Schießl brachte ich Pelikans Wasser-Kuranstalt, schönes Bild. Bei der Geissler, spielte in Gesellschaft, dann bei Wohlfarth, langweilte mich. Band 09 (IX.), Seite 47v
7817 1818 12 24 Wie gestern. Den Vormittag beim Grafen, zu Peter. Dem Roller gaben wir 2 Bouteillen Wein und 2 ½ Ellen Tuch für 50 fl.. Bei Liebisch kaufte ich 2 Halstücher für 11 fl.. Der Richart gab ich 6 Paar Handschuhe für 18 fl.. Elsler speiste da. Nach Mittag arbeitete ich bis 6 h, dann in Wohlfarths Gesellschaft. Der russische Müller reiste ab und tat für Axt gar nichts. Therese blieb allein zu Hause. Band 09 (IX.), Seite 47v
7818 1818 12 25 Christtag. Strenge Kälte. Den Vormittag beim Grafen, er schickte der Hruschka 700 fl. und nahm zugleich 6 Billetts für meine Optik am Abend, Vinzenz 4. Musik im Redoutensaal, „Schlacht bei Vittoria“, Eintritt 2 fl. Mittags bei Wohlfarth, nach Mittag zu Hause. 2. optische Vorstellung, die 5. für das Institut. Es kamen Wohlfarth, Axt, Seitz mit Frau, Dermer, Neefe, Graf und Gräfin Gilleis mit Kindern, mein Graf, Pergen, Batthyány, Cavriani mit Gouverneur, die Kinder des Tiefenbach, Balassa und Schüler (?), Lampi mit Sohn, August, Tony Wohlfarth, Hoffmann von Wohlfarth, Nesinger, Koch mit Fritz und Gustav, welcher morgen abreist, Gewey, Müller, Pelikan, Dermer, Rosenberg, Seitz mit Frau, Dräxler, Hoffmann, Richart, Moreau. Wir gaben Würstel, Pastete, Lungenbraten und 2 Hasen. Koch und Moreau deklamierten, Müller spielte, alles war aufgeräumt. Einnahme 150 fl.. Wir punschierten und waren bis 1 h zusammen. Band 09 (IX.), Seite 47v
7819 1818 12 26 Stephanstag, sehr kalt, 5 Grade unter dem Eispunkt. Im Burgtheater „Donna Diana“, im Kärntnertor-Theater „Ferd[inand] Cortez“, im Theater an der Wien „Johanna von Orleans““. Den Vormittag beim Grafen. Empfahl dem Kumpf (?) den Gustav Eckhardt, welcher heute nach Stuhlweissenburg abreist. Mittags bei Wohlfarth, in den Prater, abends Lavette (?) gespielt. Band 09 (IX.), Seite 48r
7820 1818 12 27 Strenge Kälte, die Donau fror zu. Im Burgtheater „Wirrwarr“, im Kärntnertor-Theater „Iphigenie“, im Theater an der Wien „Abgebranntes Haus“, „Blöder Ritter“. Den Vormittag beim Grafen, dann zur Vermählung der Tochter Biedermanns mit des Bruders Sohn. Carl Zichy, Nepomuk Esterházy, Némes, Reichmann, LaRoze, Greipel und vielleicht 300 Personen waren da. Dem Kárner gratulierte ich, mittags bei Wohlfarth. Dann in die Redoute für die Wohltätigkeit, mit 100 Gewinsten, Eintritt 3 fl., Los 1 fl.. Es war sehr leer, kaum 1200 Personen und der kleine Saal nicht beleuchtet. Um 9 h nach Hause, brachte Therese Bäckerei für 2 fl.. Feuer in Währing, ein Stadel brannte ab; wie wird die gute Moser verschrocken sein ! Band 09 (IX.), Seite 48r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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