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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7836 1819 1 12 Die Kälte lässt nach, heiter, nach Mittag regnete es sehr stark. Im Burgtheater „Lästerschule“, im Kärntnertor-Theater „Cyrus und Astyages“, im Theater an der Wien „Totenansager“, „Chevalier Dupé“. Den ganzen Vormittag beim Grafen; der Hruschka Anklage war ohne Erfolg. Pepi speiste mit uns, nach Mittag machte ich eine Tour in den Garten, zum Morawa wegen Herabsetzung meiner Zinse. Dann zum Wohlfarth, in Gesellschaft ins Burgtheater. Kurs 250 fl.. Band 09 (IX.), Seite 50r
7837 1819 1 13 Nicht kalt, heiter. Im Burgtheater „Mündel“, gab Reimann die Loge. Im Kärntnertor-Theater „Milton“, „Zauberschlaf“, im Theater an der Wien „Das Leben ein Traum“. Den Vormittag beim Grafen, er liegt; besuchte Kleiner, welcher noch nicht besser. Gab Dietschy die Loge ins Kärntnertor-Theater, sah das neue Magazin. Nach Mittag zur St. Marxer Linie, spielte abends. Heute ließ mir der Graf den Brief der Hruschka lesen, worin die zu Kreuze kriecht und bittet, nur mir den Brief nicht lesen zu lassen. Er will ihr nicht mehr schreiben. Band 09 (IX.), Seite 50r
7838 1819 1 14 Nebel. Im Burgtheater „Stille Wässer“, im Kärntnertor-Theater „Ferd[inand] Cortez“, im Theater an der Wien „Hausgesinde“, „ Aschenbrödel“. Den Vormittag beim Grafen. Zu Kleiner, Vater Hoffmann liegt auch. Mittags speisten Ullmann, Kridl, Wohlfarth da. Nach Mittag zu Schießl, die Wohlfarth sah ich nicht, zu Vater Hoffmann, welcher besser. Dann ins Burgtheater, voll. Sprach Annibal wegen meinen Interessen. Brauns Lage steht schlecht. Dann nach Haus. Kurs 250 fl.. Band 09 (IX.), Seite 50r
7839 1819 1 15 Trüb, Nebel, Glatteis; der Wohlfarth Tony Geburtstag. Im Burgtheater „Elise Valberg“, im Kärntnertor-Theater „Nachtigall und Rabe“, dann ritterl[iches] Divertissement, im Theater an der Wien „Schloss Theben“. Den Vormittag beim Grafen, kassierte beim Kaan 15.000 fl., zum Stifft. Der arme Scheiger wird mit jedem Tag schlimmer, ich schickte ihm wieder Malaga. Kleiner ist etwas besser. Mittags bei Wohlfarth, nach Mittag wegen Ball beschäftigt. Zum Magistrat, Montag kommt des August Gewerbsverleihung vor. Zu Hoffmann, wohin auch Schenk kam, dann ins Burgtheater, fand Hoffmann und Seitz. Kurs 251 fl.. Band 09 (IX.), Seite 50v
7840 1819 1 16 Teuflisches Wetter, Regen, Schnee und Sturm; auf den Straßen schwimmt es. Im Burgtheater „Deutsche Kleinstädter“, im Kärntnertor-Theater wegen Vogel „Fanchon“ statt „Iphigenie auf Tauris“. Im Theater an der Wien „Keller und Braut“, „Bettelstudent“ Den Vormittag beim Grafen, sprach Eberl. Mittags speiste Dräxler da, den lud ich mit Eberl ins Burrgtheater. Ziegler quälte mich wegen 20 fl. und gab mir seine Schriften zu lesen, samt der an den Kaiser wegen Anstellung in der Polizei-Hofstelle. Nach Mittag kam für Therese ein blaues Mundlavoir samt Becher, F[anny], von Reich ein Fisch, welchen ich zu Wohlfarth gab. Zum Grafen, dann mit Wohlfarth zu Hoffmann. Band 09 (IX.), Seite 50v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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