Trüb, Nebel, kalt. Im Burgtheater „Horatier“, die Loge dem Schießl. Im Kärntnertor-Theater „Medea“, im Theater an der Wien „Salmonea“ zum 13. Mal; es wird schon leer. Den Vormittag beim Grafen, mit ihm in des Vinzenz Quartier, welches recht elegant wird. Mit Seitz mittags bei Dietrich; nach Mittag zu Reimann. In Gesellschaft, dann bei Wohlfarth. Kurs 249 fl..
Band 09 (IX.), Seite 45v
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Rauer Wind, trüb. Im Burgtheater „Wildfang“, im Kärntnertor-Theater „Titus“, im Theater an der Wien „Salmonea“. Den Vormittag beim Grafen, mit ihm zur jungen Gräfin. Mittags mit Ullmann, Jungmann bei Wohlfarth; für ihn und August entwarf ich eine Erklärung wegen Abtretung des Gewerbes. Therese fuhr zur Moser und brachte ihr Wein und Poulard; ich holte sie ab und groß war ihre Freude. Abends zu Reimann, wegen Canapé für die Moser. Der arme unglückliche A[braham] Uffenheimer zahlt nicht.
Band 09 (IX.), Seite 45v
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Rauer Wind, finster. Im Burgtheater „Welche ist die Braut ?“, die Loge dem Schießl. Im Kärntnertor-Theater „Johann von Paris“, im Theater an der Wien „Salmonea“. Den Vormittag beim Grafen und Peter. Mittags speisten Jungmann und Schießl da, Nach Mittag kam Ortner. Therese ging zur Steinmetz, ich sprach Eberl. Die Hruschka kam, nach 8 Tagen, um sich mit mir wegen des Grafen zu beraten. Es schmerzt sie, dass er sich seit 8 Tagen nicht um sie kümmerte. Kurs 249 fl..
Band 09 (IX.), Seite 45v
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Sehr kalt, gefroren. Im Burgtheater „Don Gutierre“, im Kärntnertor-Theater „Ferd[inand] Cortez“, im Theater an der Wien „Salmonea“, der Weber. Den Vormittag beim Grafen, mittags bei Wohlfarth. Rapf hat zu zahlen aufgehört. Nach Mittag in Gesellschaft laveten (?), dann mit Seitz, Hoffmann, August ins Burgtheater. Therese hatte große Besuche von Nigris, Neefe und Hitzinger.
Band 09 (IX.), Seite 45v
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Der 2. Schnee; die Kälte lässt nach, es wird nass. Im Burgtheater „Revers“, im Kärntnertor-Theater „Feodora“, „2 Tanten“, im Theater an der Wien „Salmonea“. Den ganzen Vormittag beim Grafen. Kárner, Seitz und Schießl speisten bei uns Fasan, dann Nach Mittag wieder beim Grafen. Dann in beide Theater, spielte. Bei Therese waren Dermer und Agnes.
Band 09 (IX.), Seite 46r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.
Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:
Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.
Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).