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Anzeige von 7766 - 7770 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7766 1818 11 3 Ein schöner Tag. Im Burgtheater zum 1. Mal „Hausgenossen“, Lustspiel in 3 Akten von Schröder, dann „Wie man sich täuscht !“, Lustspiel in 1 Akt von Scholl; die beiden Stücke gefielen, machen aber kein Glück. Im Kärntnertor-Theater „Zauberflöte“, neu dekoriert, im Theater an der Wien „Rudolph von Felseck“. Dem Roller schickte [ich] vom Schießl 8 Draisinfahrer zum Maschinieren. Mit Seitz, Kridl, Ruthner in die Porzellanfabrik. Schrieb dem Vinzenz. Die Hruschka gab Therese ein sehr schönes, mit gelber Bordüre gearbeitetes Kleid. Mittags allein, nach Tische Kaffeegesellschaft. Dann in Wohlfarths Gesellschaft zum Lusthaus und ins Kärntnertor-Theater, wohin auch Schenk mit Entenfellner kam. Die Pracht der Aufführung bestimmt den ersten Preis; ruhig ging das Ende vor sich und kalt war die Aufnahme. Den Preis erhielten die Wranitzky, Siebert, Forti und die 3 Damen Bondra, Altenburger und Laucher (?). Therese hatte die Reimann, Dessauer, Etzelt und Assen bei sich. Kurs 236 fl.. Band 09 (IX.), Seite 42r
7767 1818 11 4 Trüb, etwas Regen. Im Burgtheater das Gestrige, im Kärntnertor-Theater „2 Worte“, „Pagen des Vendome“, im Theater an der Wien „Christian, König von Dänemark“, Schauspiel in 5 Akten. Früh zu Hause, in No. 39 (?), in den Garten. Zu Pfersmann wegen der Loge. Mittags 12 h speisten wir zu Hause, dann erwarteten wir den Grafen, der um ½ 3 h kam, gefolgt von Pfersmann, mit der Nachricht, dass am 13. November seine Loge gemacht wird, welches ihn sehr freute. Er sprach die Hruschka, welche ihm eine Haube und Hosenträger gab. Abends in beide Theater. Band 09 (IX.), Seite 42r
7768 1818 11 5 Kalt, Nebel. Im Burgtheater „Loch in der Türe“, im Kärntnertor-Theater „Zauberflöte“, im Theater an der Wien „Christian, König von Dänemark“. Früh zum Grafen. Mittags allein, da kam der Muzzarelli wegen dem nahen Tod des Vulcani. In der Nacht um 2 h starb der Galeriedirektor Heinrich Füger im 66. Jahr an der Brustwassersucht und hinterließ einen Sohn und 2 Töchter. Er war auch Schlosshauptmann. Brandl Joseph begegnete mir und sagte, Füger liege in seinem Atelier inmitten seiner Kunstschöpfungen. Dies bewog mich, mit Evarist hinauszugehen. Mich führten sein Sohn und Müllers Schwester hinein. Er lag ganz weiß, zu seinem Haupte sein Porträt, zu seinen Füßen stand ein Tableau seiner Messiade, Christi Sterben am Kreuze, welches unvollendet und woran er noch vor 2 Tagen arbeitete. Eine Sammlung großer und kleiner Tableaux sind um seine Leiche. Dann in tiefem Schmerz über den Verlust dieses vaterländischen Kunstmeisters in den Garten, zu Reinl. Ins Kärntnertor-Theater, fand Gesellschaft. Souper bei Wohlfarth. Kurs 238 fl.. Band 09 (IX.), Seite 42v
7769 1818 11 6 Ein schöner Tag. Im Burgtheater „Emilia Galotti“, im Kärntnertor-Theater „Schatzgräber, „2 Tanten“, im Theater an der Wien „Abgebranntes Haus“, „Blöder Ritter“. Den Vormittag beim Grafen, mittags bei Wohlfarth mit Schweidler (?). Therese fuhr mit Sepherl in den Garten, einwintern; ich holte sie ab. Dann in Wohlfarths Gesellschaft ins Leopoldstädter Theater, „Halb Fisch, halb Mensch“, Farce in 2 Akten, schlecht. Band 09 (IX.), Seite 42v
7770 1818 11 7 Wie gestern, nur etwas Nebel. Im Burgtheater „Hausgenossen“, „Wie man sich täuscht“, im Kärntnertor-Theater „Zauberflöte“, im Theater an der Wien „Abgebranntes Haus“, „Leinenweber“. Den Vormittag beim Grafen, erhob beim Kaan 10.000 fl.. Bei uns die Hruschka; Nach Mittag wegen Geld zu Stifft. Um 4 h war des deutschen Raffael Fügers Begräbnis, Wächter hielt die Rede. Zur Waffenberg, die will einen schwarzen Schal verkaufen. Dann ins Burgtheater. Kurs 243 fl.. Band 09 (IX.), Seite 42v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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