Wie alle diese Tage vor Mittag Nebel, dann heiter. Im Burgtheater „Corregio“, im Kärntnertor-Theater „Figaro“, im Theater an der Wien „Ferd[inand] Cortez“, Schauspiel in 5 Akten von Klingemann, Einnahme des Heurteur. Früh zu Hause, wegen Pferdetausch zur DeCaro. In den Garten, sprach Eberl. Mittags speiste Kridl da, er sprach früh Hoffmann. Nach Mittag sprach ich Kleiner wegen der Loge, zur Hruschka, dann ins Kärntnertor-Theater, wohin auch Wohlfarth kam. Therese hatte bei sich die Etzelt und Tochter. Kurs 236 fl..
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Wie gestern. Im Burgtheater „Erinnerung“, im Kärntnertor-Theater „Schatzgräber“, „Aline“, im Theater an der Wien „Ferd[inand] Cortez“. Früh arbeitete ich zu Hause und in No. 39, in den Garten. Die Hruschka kam wegen Brief, schrieb an den Grafen, sie auch, dass Bánffy gekommen, ein Sturm war, dass er morgen nach Preßburg reise; sie war sehr bestürzt. Mittags bei Wohlfarth. Therese fuhr mit der Sieber über Dornbach, Salmannsdorf, Neustift, Pötzleinsdorf nach Währing zur Moser, welche liegt und sehr melancholisch ist.
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Trüb. Im Burgtheater „Revers“, „Camilla“, im Theater an der Wien „Die Ehescheuen“, dann zum 2. Mal „Blöder Ritter“. Johann kam mit Wildpret von Preßburg, an Fuljod, Kleiner, Pfersmann, Ortner, Huber; brachte Wohlfarth 3 Rebhühner. Ich schrieb an den Grafen, war in No. 391, im Garten. Die Hruschka schrieb, dass Bánffy heute wieder abreiste. Nach Mittag zu Hause, im Garten. In Gesellschaft dann ins Theater an der Wien . Therese fuhr mit Tschepp nach Inzersdorf zum Wirt Neumayer. Bei Wohlfarth soupierte ich; 4 neue Dienstboten. Kurs 234 fl..
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Ein schöner Tag. im Burgtheater „Liebhaber und Nebenbuhler“, im Kärntnertor-Theater „Diener aller Welt“, „ 2 Tanten“, im Theater an der Wien „Zauberflöte“: Im Josephstädter Theater zum 9. Mal „Sepherl“, Drama in 3 Akten, Parodie auf „Sappho“. Früh arbeitete ich zu Hause, in den Garten, zum Danninger In die Kirchhöfe, und zwar in den Matzleinsdorfer, sahen das Grab der Bettl, mit Blumen geziert, dann das Grab der Roose, wo ich 2 fl. schenkte. Die Hruschka war da, ich schrieb dem Grafen. Dann zu Wohlfarth, morgen sein Geburtstag; wir brachten ihm ein schönes Glas mit Devise, 10 fl.. Großes Diner, Seitz mit Frau, Kridl, Streitfort, Advokat Richter (?), Gießer (?); die Tony blieb bei Nesinger. Die Frau, Therese und ich fuhren zur Moser, brachten ihr Bäkkerei. dort fanden wir Fanny, dann Fechner. Wohlfarth und ich gingen auf den Kirchhof in Währing, später ins Josephstädter Theater, wohin auch August und Hoffmann kamen, wir unterhielten uns gut. Mich quält Husten und Schnupfen in hohem Grad. Das Rindfleisch um 1 x teurer, also das Pfund 18 x.
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Trüb, nach Mittag heiter. Im Burgtheater „Hamlet“, im Kärntnertor-Theater „Schweizer Familie“, an der Wien Einnahme des Kinderballetts „Blöder Ritter“, vorher „Der vereitelte Plan“. Früh arbeitete ich zu Hause, bekam ein Billett zur Komtesse Waffenberg (?) ins Härtlische Haus. Sprach Eberl, schrieb an den Grafen, speiste bei Wohlfarth. Therese lässt weißen Wein abziehen und hatte die Hruschka zu Gast, ich fuhr mit ihr zum Kirchhof auf der Schmelz, dann Therese mit ihr und Pepi ins Theater an der Wien; ich in Wohlfarths Gesellschaft ins Burgtheater.
Band 09 (IX.), Seite 42r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.
Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:
Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.
Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).