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Anzeige von 7691 - 7695 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7691 1818 8 20 Im Burgtheater „Selbstbeherrschung“, Krosek; im Theater an der Wien „Haus zu verkaufen“, „Redoute“. Fahrt nach Baden und zurück mit dem Grafen. Um 6 h in Regen und Staub nach Baden; fatales Arrangement wegen DeCaro, Trennung und gänzliche Auflösung. Sie ahnt noch gar nichts. Um 4 h mit dem Grafen zurück in die Stadt, er sprach viel von der Hruschka. Arbeitete bis 7 h, dann ins Burgtheater, war bei ihm in der Loge. Vermählung des Stifft mit der Emilie Gosmar abends um 6 h bei St. Peter, Brentano und Bruchmann (?) waren Beistände. Souper bei Gosmar, Nachtmusik wurde ihm gemacht. Band 09 (IX.), Seite 33r
7692 1818 8 21 Kalt, trüb. Im Burgtheater „Mündel“, im Theater an der Wien Reitzenberg als „Abälino“. Um 7 h zum Grafen, kam den ganzen Tag nicht von seiner Seite. Waren bei der Klingmann im Garten, mittags bei Wohlfarth, sahen in Auerspergs Haus eine Wohnung für Vinzenz. Der Graf besuchte die Hruschka; möge es ihr gelingen, ihn zu fesseln ! Wir sprachen von den Anstalten zur Scheidung, und dem ganzen Arrangement. Kurs 219 fl.. Band 09 (IX.), Seite 33v
7693 1818 8 22 Wie gestern. Im Burgtheater „Klingsberg“, im Theater an der Wien neu besetzt und dekoriert „Zauberflöte“. Früh reiste der Graf nach Preßburg, ich mit dem Scheidungsbrief nach Baden. Um 10 h war ich in Baden bei Bertolini, welcher bei der Übergabe gegenwärtig und ihr beistehen sollte. Sie war aber sehr gefasst, ruhig, und verlangte bis zum 31. zu bleiben, auch die Küche zu behalten, und engagierte mich zum Speisen, welches ich nicht abschlagen konnte. Den Ortner (?) ließ ich mit Schmid essen. Ich habe nie eine fatalere Kommission gehabt. Bertolini, von dem Leykam kann sie sich aus Leidenschaft, vom Grafen aus Geiz nicht losreissen. Im Park fand ich Peter; um 4 h in die Stadt. In Wohlfarths Gesellschaft ins Theater an der Wien, die Willmann als Königin, Hornik (?) Pamina, Seipelt Sarastro. Schlechte Aufführung, sehr mittelmäßig außer dem 2. Schlussdekor. Ich bin nicht zufrieden. Zu Hause fand ich schon Briefe, ich schrieb noch bis 12 h an den Grafen, Mericzay, Galba. So endete dieser unangenehme Tag. Kurs 220 fl., der # 10 fl. 22 x. Band 09 (IX.), Seite 33v
7694 1818 8 23 Veränderlich. Im Burgtheater „Sorgen ohne Not“, im Theater an der Wien „Zauberflöte“. Früh arbeitete ich zu Hause, um 10 h mit Therese zur Moser, ins Wollmagazin der Köhler, in den Garten. Sprach Hruschka, bei welcher der Graf ¾ Stunden, sehr artig war, ihre Perlen ansah und sagte, er sei in 3 Wochen zurück. Bei Moser, welche morgen Lizitation hat, kaufte ich für 8 fl. 2 Glasleuchter für den Garten. Mittags bei Wohlfarth, nach Mittag in den Garten, Schellhorn (?), Kridl, Reimann mit Fieglmüller (?) und Jaworek, Fux, sie mit Italienern, zusammen 20 Personen waren da Wohlfarth fuhr in der Nacht nach Grafenegg. Gestern mittags schnitt sich Max Arnstein in den Hals, wegen unglücklicher Lieferungsgeschäfte, lebt aber noch. Band 09 (IX.), Seite 33v
7695 1818 8 24 Früh Regen. Im Burgtheater „Testament des Onkels“, Lustspiel in 3 Akten aus dem Französischen von Castelli, dann „Zerstreute“. Im Theater an der Wien „Brandschatzung“, „Aschenbrödel“. Therese ging zur Moser und kaufte in der Lizitation den weißen Tafelservice um 213 fl.. Ich fuhr mittags hin, zahlte den Tafelservice und kaufte die Stockuhr um 50 fl., überließ sie ihr aber, solange sie lebt. Sehr freute dies die alte Frau. Mittags speiste Schießl da, nach Mittag in den Garten, das Jedleseer Bier abziehen. Ich schrieb dem Grafen nach Ács und der Keglevich, dann mit Wohlfarth ins Burgtheater. Band 09 (IX.), Seite 34r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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