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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7651 1818 7 11 Trüb, windig. Im Kärntnertor-Theater „Entführung aus dem Serail“ mit Gerstäcker und Siebert“ dann [im Theater an der Wien] „ Faust“, Billetts dem Reimann. Den Vormittag bei der Keglevich, in die Alleegasse. Zum Radl, dann ins Diana-Bad. Mittags bei Wohlfarth, schrieb an den Grafen. Nach Mittag große Dissertation wegen zu machender Zahlungen; es sind große Lasten. Dann zum Krautauer, Gestättengasse. Ins Kärntnertor-Theater, dann nach Hause. Kurs 243 fl.. Tod der Forti. Band 09 (IX.), Seite 28v
7652 1818 7 12 Veränderlich. Im Kärntnertor-Theater „Medea“, im Theater an der Wien „Faust“. Schon um 6 h erhielt ich Briefe vom Grafen, expedierte. Um 9 h mit Wohlfarth zum Schwaiger, wegen seiner Schuldenlast; auf dem Hause sind noch bei 45.000 fl. In den Garten, mittags bei Wohlfarth, nach Mittag nach Hietzing, Besuchten die Jeanettl, fanden ihre Schwägerin, zur Assen, jausneten, sahen Rapfs Haus und Garten, dann ins Theater, „Ehestandsszenen“. Sie spielten ganz erträglich. Gestern starb die Forti. Sie starb am Sonnabend den 11. im 22. Jahre an Lungenschaden und spielte am 17. Februar in den „Zwei Füchsen“ zum letzten Mal. Band 09 (IX.), Seite 28v
7653 1818 7 13 Trüb, windig, etwas Regen. Im Kärntnertor-Theater „Zum Löwen“, „2 Tanten“, im Theater an der Wien „Turnier zu Kronstein“. Den ganzen Vormittag voll Arbeit, schrieb an den Grafen. Mittags bei Wohlfarth, nach Mittag in Gesellschaft zum Kirchtag in die Brigittenau, fand sie leer. Dann mit Reimann ins Kärntnertor-Theater. Die Henriette Forti, geborene Teimer wurde in Heiligenstadt begraben. Band 09 (IX.), Seite 28v
7654 1818 7 14 Wie gestern, abwechselnd Regengüsse. Im Kärntnertor-Theater „Sargines“, die Grünbaum und Gerstäcker. ImTheater an der Wien „Hero (?)“, Drama, Mus[ik] von Schneider, die Tochter tritt auf; dann „Aschenbrödel“. Den Vormittag arbeitete ich zu Hause. Wohlfarth kam, wegen 4000 fl. zu Stifft, dann zu Biedermann, Peter. Speiste bei Radl mit Wohlfarth, dann Fierlinger. Arbeitete bis 7 h, dann ins Kärntnertor-Theater mit Tony, Hoffmann, Dermer. Der kaiserl[iche] Rat Erhart und auch ein Kommissar gesellten sich zu uns. Dann zu Wohlfarth; sie ist sehr gespannt. Band 09 (IX.), Seite 28v
7655 1818 7 15 Sehr veränderlich. Im Kärntnertor-Theater „Gefangene“, „Zauberschlaf“, im Theater an der Wien „Putzsucht“, dem Scheiger das Billett. Eilig musste ich früh nach Baden, wegen Baron Rozeny und Batthyány, kam im Regen an. Der Graf fertigte ein Alba zur Obligation von 100.000 fl aus und bestimmte, dass ich morgen früh nach Körmend zu Rozeny reise. Mit Therese, Agnes und Goldmann speiste ich vis-à-vis im Kreuz und fuhr um 2 h im Regen fort. Zu Hause arrangierte ich alles zur Reise. Bei Biedermann erhob ich 4000 fl Zwanziger für Wohlfarth, besorgte mehrere Kommissionen, dann ins Kärntnertor-Theater. Morgen singt die Catalani in Baden, dieselben Preise wie hier. Band 09 (IX.), Seite 28v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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