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Anzeige von 7681 - 7685 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7681 1818 8 10 Heiter, warm. Im Burgtheater „Deutsche Familie“, „Lorenz Stark“, im Theater an der Wien „Abälino“, mit Reitzenberg. Früh zu Mericzay, sprach wegen Rozeny, erzählte ihm die Intrigen der Juden Caudrus und Oppenheimer, das abscheuliche Betragen des Grafen und gab ihm seine 1000 fl. Mittags allein. Therese fuhr mit Wohlfarth in den Garten, ich hatte Berechnung mit Mericzay, dann bestimmten wir, morgen nach Baden zu fahren. Abends in den Garten, dann ins Burgtheater, fand Gesellschaft. Abends Regen. Kurs 217 fl.. Band 09 (IX.), Seite 32r
7682 1818 8 11 Trüb, kühl. Im Burgtheater „Jude“, die Loge dem Reimann; im Theater an der Wien „Swatopluk“. Therese fuhr vor und nach Mittag in den Garten, Kárner und Kerner besuchten sie. Ich fuhr mit Mericzay und Balassa nach Baden. Den ganzen Tag Arbeit. Der Graf speiste mit Pálffy, wir mit DelChiaro, Starhemberg und ihr. Eine halbe Stunde im Park, sonst nirgends. Nach 4 h in die Stadt, besorgte einige Geschäfte. Ins Burgtheater, fand Wohlfarth im Parterre, musste mit Hoffmann da soupieren. Kurs 224 fl.. Band 09 (IX.), Seite 32r
7683 1818 8 12 Heiter, kühl, etwas Regen. Im Burgtheater zum ersten Male „Petrus Apianus“, hist[orisches] Schauspiel in 2 Akten von F[riedrich] Kind, spielt in dem sächsischen Städtchen Leisnitz im Jahr 1547; vorher „Baron Blitz“. Im Theater an der Wien „Vereitelter Plan“, „Redoute“. Den Vormittag zu Haus mit Mericzay. Mit Wohlfarth zum Schwaiger, sprach Eberl, schrieb an den Grafen. Bei Peter fand ich die Goldmann, welche mit ihr und mir in die Stadt fuhr. Mittags allein, nach Tische mit Therese und Wohlfarth in den Garten. Nach Mittag sah ich dicht neben General Schall die Sprengung von 2 Minen an der Promenade, vis-à-vis des Kaisers Garten, wovon erstere Löcher in das Dach der Burg und die Fenster schlug. Es war ein imposanter Anblick, Saurau sah auch zu. Eine Kammer entzündete sich nicht und die Mittelmauer blieb. Abends in Wohlfarths Gesellschaft ins Burgtheater. Band 09 (IX.), Seite 32v
7684 1818 8 13 Trüb, etwas Regen. Im Burgtheater „Korb“ und das nicht gelungene Schauspiel „Petrus Apianus (Bienewitz)“. Im Theater an der Wien „Der glorreiche Tag von Belle Alliance“ von Righini, „Feodora“ „Kapellmeister“ von Anfossi, Cimarosa; Hr. Hübsch. Im Leopoldstädter Theater die travestierte „Zauberflöte“ von Meisl, Oper in 2 Akten, Mus[ik] von Mükker (?), Dekor von Institoris. Früh mit Therese, Wohlfarth und Kridl in die Burg, die Geschenke der Venezianer zu sehen. Dann erwartete ich den Grafen, Konferenz mit Balassa und Mericzay; ersterer martert den armen Simony. Weidmann speiste da. Nach Mittag beim Grafen, erst um 7 h konnte ich frei werden. In Wohlfarths Gesellschaft ins Leopoldstädter Theater, sehr schlecht ist diese Parodie; dann zum Souper. Band 09 (IX.), Seite 32v
7685 1818 8 14 Trüb, kühl. Im Burgtheater „Mohrin“, im Theater an der Wien „Tiroler Wastel“, Walter vom Badischen Theater als Bäcker Jodl. Wohlfarth reist mit Nesinger nach Grafenegg. Am Vormittag beim Grafen mit Balassa, mittags speisten Kárner, Mericzay, Balassa und Weidmann da. Ich sprach Hansel Hoffmann wegen Dietrich und dem Kauf von Pernau, Erträgnis 23.000 fl. Zwanziger. Um 6 h fuhr der Graf nach Baden, ich in Gesellschaft der Wohlfarth um die Glacis spazieren, soupierten im Garten bei Sperl. Therese schickte ich Gefrorenes. Band 09 (IX.), Seite 32v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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